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Winnie the Pooh: Blood and Honey (2023)

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©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions
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    derofa Durchschnittswertung - 3.5/10
3.5/10

Schwach

Erste Bilder zu “Winnie the Pooh: Blood and Honey” erschienen im Mai 2022 und gingen schnell viral.[1]

Etwas unschuldiges wie den naiven, kleinen Bären in ein Horror-Szenario zu verfrachten, sorgt schließlich unweigerlich für Aufmerksamkeit.

Ob der Slasher eure Kindheit zerstört oder die honigsüße Vorlage so intelligent wie blutig auf den Honigtopf nimmt, erfahrt Ihr in unserer Kritik zu “Blood and Honey”.

Genre: Slasher

Originaltitel: Winnie the Pooh: Blood and Honey

Produktionsland: Vereinigtes Königreich

Produktionsfirma: Altitude Film Distribution | Jagged Edge Productions, ITN Studios

Regie: Rhys Frake-Waterfield

Drehbuch: Rhys Frake-Waterfield

Produktion: Scott Jeffrey, Rhys Frake-Waterfield

Musik: Andrew Scott Bell

Länge: ca. 84 Minuten

Altersfreigabe: FSK 18

Veröffentlichung: 11. Mai 2023 (Kinostart DE)

Universum: Winnie Puuh

Nachfolger: Winnie the Pooh 2 (angekündigt)[2]

Quellen
https://en.wikipedia.org/wiki/Winnie-the-Pooh:_Blood_and_Honey | https://de.wikipedia.org/wiki/Winnie_the_Pooh:_Blood_and_Honey

Wertung:   

Autor: Jannik

Verfasst am: 18.07.2023

Lesezeit: ca. 6 Minuten (Direkt zum Fazit)

Winnie als Killer?!

Wie unanständig!

Man kann es wohl mit Fug und Recht als mindestens unanständig bezeichnen, wenn der knuddeligste Honigbär einer ganzen Generation, für einen Trash-Horrorfilm missbraucht wird!

Doch genau dieser ungeheuerlichen Blasphemie wird sich nun in dem am 11. Mai 2023 in den deutschen Kinos veröffentlichtem Winnie-Puuh-Verschnitt und Slasher “Blood and Honey” hingegeben.

Doch wäre diese Farce als solches nicht schon schlimm genug, bekleckert sich der niveau- sowie respektlose Versuch dem unschuldigsten Maskottchen meiner Kindheit eine Horror-Silikon-Fratze aufzudrücken, abseits des logischen Widerspruchs von süß zu blutig, weder mit zuckersüßem, wohlschmeckenden Qualitätshonig, noch mit hochwertigem Kunstblut.

Doch wie ist eine solch verbrecherische Mission überhaupt möglich?

“Public Domain”

Natürlich gibt sich der Mäusekonzern Disney nicht für einen gewalttätigen Winnie Puuh her. “Blood and Honey” musste also hauptsächlich auf der Kinderbuchvorlage aus dem Jahre 1926 von Original-Autor A. A. Milne basieren.

Nach 95 Jahren wird ein literarisches Werk in den USA zur sogenannten “Public Domain”, was so viel bedeutet wie urheberrechtlich frei verfügbar.[3] Disney besitzt jedoch weiterhin die Rechte an ihrer Interpretation des Bärchens mit dem roten T-Shirt.

Deshalb “musste das Produktionsteam bei der Entwicklung sehr achtsam sein, für die Geschichte nur Elemente aus dem 1926 veröffentlichten Kinderbuch zu nutzen”, wie Schöpfer Rhys Frake-Waterfield laut Wikipedia preisgab.[4]


Bild von Puuh und seinem kleinen Freund Ferkel, aus dem im Jahr 1926 erschienenen Kinderbuch “Pu der Bär”

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Quelle: https://www.cartoonbrew.com/ideas-commentary/winnie-the-pooh-and-bambi-have-entered-the-public-domain-212036.html

Handlung - Allein gelassen im Hundert-Morgen-Wald

Als Christopher Robin alt genug ist um Medizin auf dem College zu studieren, lässt er seine besten Freunde rund um Winnie Puuh im Hundert-Morgen-Wald zurück.

Auf sich alleine gestellt verfallen die einst so knuddeligen und friedfertigen Wesen alsbald in einen Zustand der Verzweiflung. Ohne Nahrung im kalten Winter, müssen sie zu grausamen Maßnahmen greifen, um zu überleben.

Die Schuld für ihr Dilemma geben sie Christopher Robin, da er sie schutzlos zurückließ. Und so schwören sie für immer zu verstummen und es ihrem einstigen besten Freund heimzuzahlen, sollte sich jemals die Gelegenheit dazu bieten.


Christopher Robin kehrt viele Jahre später zu seinen einstigen Freunden zurück

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©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

Low-Budget trifft Low-Niveau

Not sollte erfinderisch machen

Es ist nicht das Problem, dass “Blood and Honey” eine Micro-Budget-Produktion ist, deren Produzenten, allen voran Schöpfer Rhys Frake-Waterfield, nicht die Mittel für eine ausufernd hochwertige Produktionsqualität zur Verfügung hatten. Wohl auch nicht per se, dass die Drehzeit nur mickrige 10 Tage betrug.[5]

Viel mehr ist es gerade deshalb so auffällig traurig, dass entgegen des Mottos “Not macht erfinderisch”, so ungrazil und unkreativ mit dem eigentlichen Möglichkeiten umgegangen wurde, die der Stoff von A. A. Milne, kurioserweise auch für eine Horror-Interpretation mit sich bringt.

Unter 100.000$ soll der Winnie-Puuh-Slasher gekostet haben.[6] Und wenn Waterfield - seines Zeichens Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Cutter des Filmes - im Vorfeld selbst warnt, die Zuschauer sollten nicht das Niveau einer Hollywoodproduktion erwarten, sollte man meinen, dass gerade ihm bewusst wäre, dass “Blood and Honey” besonders gewitzt, einfallsreich oder einfach nur speziell sein müsste, um diesen Umstand auszugleichen.[7]


Schöpfer Rhys Frake-Waterfield bei der Premiere zu “Blood and Honey” im Cinepolis Artz in Mexico City am 24. Januar 2023

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©Jaime Nogales/Medios y Media/Getty Images | Quelle: https://ew.com/movies/winnie-the-pooh-blood-and-honey-behind-the-scenes/

Schauspieler hatten Angst um Karrieren

Doch wer losgelöste Ideen, originelle Ansätze, spezielle Bilder, eine ans Original angelehnte sowie gute Geschichte und damit den Transport der Winnie-Motive in einen Gore-Erwachsenen-Film erwartet, wird mit “Blood and Honey” gnadenlos enttäuscht werden.

Die Tode sind etwa unspektakulär öde, was zunächst mal kein Qualitätsmerkmal für einen guten Slasher darstellt. Die Kostüme scheinen nicht nur unter dem Fehlen des angesprochenen Budgets, sondern schlimmer unter mangelndem Einfallsreichtum zu leiden. Darüber hinaus gleicht die Hundert-Morgen-Wald-Kulisse einem durchschnittlichen Zeltplatz, bei dem ein Highlight, abseits einer Feuerstelle, vergebens gesucht wird. Die Prämisse ist gut aber die Umsetzung ist einfach derbe langweilig.

Laut Waterfield hätten die Schauspieler durch “Blood and Honey” Angst um ihre Karrieren gehabt. Wohl weit weniger hätten sie befürchtet, wenn sie selbst einen Funken Spirit, hinter der eigentlich vielversprechenden Idee gefunden hätten.[8]


“Blood and Honey” frei nach dem Motto: Stumpf ist trumpf

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©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

“Blood and Honey” nutzt die Möglichkeiten der Vorlage nicht

Stumme, offensichtlich kostümierte Personen mit billigen Silikonmasken im Fasching-Stil. Keine Magie. Keine sprechenden anthropomorphen Tiere - auch wenn zugegebenermaßen ein wenig Kreativität aufblitzt, als mal modellierte CGI-Bienchen auf ihre Opfer losgehen. Kein lustig machen oder Anspielungen auf Winnie Puuh oder die Gesetzmäßigkeiten der Vorlage.

Neben den namensgebenden “Farce-Winnie” mit dem Holzffällerhemd, gibt es im übrigen nur Ferkel zu ertragen. Mit stoßzähnen! Der ist - anstatt ironisch unsicher zu morden - gähnend langweilig und als viel zu große, waschechte, raue Sau inszeniert.

Nicht einmal der freudig springende Tigger hat es als - zerquetschender Killer - in den Film geschafft. Dies ist zwar dem Urheberrecht geschuldet, doch ist es genau der frische Esprit und die Absurdität eines Tiggers oder vergleichbaren Wesens, die dem Film gut getan hätte.[9] Mal ganz abgesehen davon was mit dem suizidalen Esel alles möglich gewesen wäre. “Blood and Honey” ist nicht verrückt genug und zu 99% berechenbar.

Da hilft es auch nicht, dass immerhin in wohl zwei Belangen Qualität oder Ehrfurcht vor der Vorlage hervorblitzt. Zum einen, weil die von Andrew Scott Bell komponierte Filmmusik mit einer Violine, “deren inneres aus einer von Bienen gebauten Wabe bestand”, entstanden ist, wie die deutsche Wikipedia anmerkt.[10]

Zum anderen, weil in der Region des Ashdown Forest in Großbritannien gedreht wurde, die einst als Inspirationsquelle für Buchautor A. A. Milne, für den Hundert-Morgen-Wald diente.[11]


Ferkel (oder besser Schwein) und “Farce-Winnie” bei der Arbeit

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©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

Wenn schon - denn schon!

“Blood and Honey” sollte man als das bewerten was er ist: Eine natürlich nicht ernst gemeinte Parodie, angelehnt an etwas wohlig mehrdeutig süßes, deren Besonderheit sich aber eben nur aus dem offensichtlich Gegensätzlichen zieht, dies jedoch nicht ideenreich genug auf die Spitze treibt. Wenn sich schon des verhöhnenden Verbrechens gegen Winnie schuldig machen, dann doch bitte mit mehr Stil!

Selbst wenn man über die Unangemessenheit des ganzen Projektes ansich hinweg sieht, wird der Film auch unter ironischen Gesichtspunkten, unserem liebsten Honigbären - auch als blutiger Trash-Horror - nicht gerecht.

Sich etwas urputziges zu schnappen und mit derber Gewalt und Blut zu kontrastieren, mag nach einer guten Idee klingen. Doch sollte man sich der Verantwortung und des Anspruchs gegenüber Legende Winnie dabei bewusst sein und mehr liefern, als zwei Masken und eine Handlung, die bestenfalls als Einstiegsvehikel, nicht aber als roter Faden durch den Film hindurch funktioniert.


Eine eigentlich hervorragende Prämisse, wird nicht zu Ende gedacht

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©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

Fazit - Winnie fällt der Public-Domain zum Opfer

Gerade einmal knapp fünf Monate nach dem Auslaufen der Rechte hat es gedauert, bis ein Schmutzfink Winnies Ansehen in der Welt besudelt und seinen Namen für einen frevelhaften Slasher entehrt hat.[12]

Wenn wir ehrlich sind: Es ist eine Farce. Und es ist eine Beleidigung.

Mit “Blood and Honey” wird eine der niedlichsten Kultfiguren aller Zeiten für unlautere Zwecke missbraucht. Winnie hat euch nichts getan! Doch der kleine Honigbär fällt der Public-Domain zum Opfer.

Winnie Puuh’s Namen für so etwas wie “Blood and Honey” in den Dreck zu ziehen ist einfach böse-uncool. Dabei jegliche Kreativität vermissen zu lassen ist uninspiriert. Und dann noch jede Steilvorlage, die der Stoff zweifelsohne hergibt, links liegen zu lassen, ist nicht nur unklug, sondern macht dieses schändliche Werk zum unverzeilichen Hohn.

Darf man das? Scheinbar schon! Nicht nur eine Fortsetzung steht bereits in den Startlöchern. Auch vor weiteren Kindheits-Legenden macht Rhys Frake-Waterfield keinen Halt. Ein ganzes Filmuniversum ist geplant. Auch Peter Pan und Bambi sollen demnächst dran glauben - und mit Ansage verunglimpft werden.[13]


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©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

PS

Falls Ihr einen richtig guten Winnie-Film sehen möchtet (wenn auch ohne Horror-Elemente) empfehlen wir Euch die Realfilm-Interpretation des deutschen Regisseurs Marc Forster. Wie gelungen und außergewöhnlich dieser im Jahr 2018 Winnie zurück auf die Leinwand zauberte, haben wir uns genauer in unserer Kritik zu “Christopher Robin” angeschaut.


Christopher Robin beim Versuch, Puuh zu erklären, was “Blood and Honey” ist

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©The Walt Disney Company Germany GmbH, Quelle: https://giphy.com/gifs/disneystudios-disney-winnie-the-pooh-1ziCYhgtQC1fsvlTqG

Was haltet Ihr vom unanständigen Versuch das Bärchen unserer Kindheit in ein Horror-Universum zu verfrachten? Teilt Eure Gedanken zu “Winnie the Pooh: Blood and Honey” mit uns in der Kommentarsektion. Wir würden uns freuen. Und der einzig wahre Winnie sicher auch!


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “Winnie the Pooh: Blood and Honey”
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©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

Lightyear (2022)

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©The Walt Disney Company Germany GmbH
  • 7.5/10
    derofa Durchschnittswertung - 7.5/10
7.5/10

Sehenswert

Bis zur Unendlichkeit. Und noch viel weiter!

Buzz Lightyear ist zurück. Das Schiff des leidenschaftlichen Space Rangers mit dem ikonischen, weiß-grün-lila-farbenen Raumanzug, landet geradewegs auf der Kinoleinwand.

Selbstverständlich war das nicht mehr. Schließlich ist “Lightyear” der erste Pixar-Film, der nach ganzen drei Filmen, wieder eine Kino-, anstelle einer Streaming-Auswertung bekommt.

Warum der CGI-Animationsfilm das Genre aus technischer sowie inszenatorischer Sicht fast schon neu definiert, jedoch in Puncto Story-Puste und Nebencharaktere zurückfällt, verraten wir Euch in unserer Kritik zu “Lightyear”.

Genre: Computeranimation

Originaltitel: Lightyear

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: Walt Disney Pictures | Pixar Animation Studios

Regie: Angus MacLane

Drehbuch: Angus MacLane, Jason Headley

Produktion:  Pete Docter, Galyn Susman, Andrew Stanton

Musik: Michael Giacchino

Länge: ca. 105 Minuten

Altersfreigabe: FSK 6

Veröffentlichung: 16. Juni 2022 (Kinostart DE)

Universum: Pixar

Vorgänger: Rot (2022)

Ähnliche Titel: Toy Story 4 (2019), Spider-Man: A New Universe (2018)

Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Lightyear_(Film) | https://en.wikipedia.org/wiki/Lightyear_(film) |  https://www.imdb.com/title/tt10298810/fullcredits?ref_=ttfc_ql_1

Wertung:   

Autor: Jannik

Verfasst am: 16.07.2022

Lesezeit: ca. 8 Minuten (Direkt zum Fazit)

Der Kino-(Neu)start für Pixar

Da ist er wieder. Der Moment auf großer Leinwand. Die kleine Animatoren-Lampe “Luxo Jr.” des patentierten Typs “Luxo L-1”[1],  bearbeitet das Pixar-Logo mit einigen beherzten Sprüngen, um sich selbst als “I” im Logo zu formen, und frech die vierte Wand zu durchbrechen. Ehe das Bild langsam dunkler wird.

Nachdem den letzten drei Filmen, des zwölf-Oscar-schweren Pixar-Studios, mit den Titeln “Soul” (2020), “Luca” (2021) und “Rot” (2022) keine Kinoauswertung vergönnt war, feiert das “Toy Story”-Spin-off “Lightyear” nun endlich die Rückkehr des kalifornischen Studios in die Lichtspielhäuser.


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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://filmandfurniture.com/product/pixar-luxo-lamp/

Kindheits-Ikonen

Als die Pixar Animation Studios im Jahre 1995 mit “Toy Story” das Animationsgenre revolutionierten, ahnte noch keiner, welche kultigen Charaktere aus dem neu geschaffenen Franchise hervor gehen würden. Der kultträchtige, erste vollständig computeranimierte Langfilm für das Kino[2], unter Regisseur John Lasseter, ist heute wohl für viele 90er-Kinder Auslöser nostalgischer Erinnerungen. Und darin zumindest für uns kaum zu überbieten. Er ebnete und festigte außerdem den Weg für das erfolgreiche Pixar-Studio, welches heute wie kein zweites, für die hochwertigsten Computeranimationsfilme überhaupt steht.

Neben dem Sheriff und Hauptprotagonisten Woody, der trotz der Vielzahl an wiedererkennbaren Nebencharakteren das Gesicht der “Toy Story”-Filme war und nach wie vor ist, war eine Figur bei Fans offenkundig ebenfalls sehr populär. Eine der beliebtesten und unfreiwillig komischsten Spielzeuge aus dem Kultfilm, ist schließlich zweifelsohne der tollpatschig-übermotivierte Space Ranger “Buzz Lightyear”. Auch für das Studio selbst ist Buzz eine besondere Figur. Zum 10-jährigen Jubiläum bei Pixar, erhalten Mitarbeiter nicht umsonst eine kleine Statue von Buzz als Geschenk, wie die Disney+ exklusive Making-off-Doku “Jenseits der Unendlichkeit: Buzz und die Entstehung von Lightyear” zeigt.

Mit dem prägnanten Titel “Lightyear” schießt Pixar den zielstrebigen Buzz jedenfalls nun endlich -  unfassbare 27 Jahre nach “Toy Story” - in sein natürliches Habitat: Die Weiten des Weltalls.


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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Früherer Ableger & Frischling-Regisseur!?

Wie aufmerksame Fans wissen, gab es bereits vor “Lightyear”, ein Spin-off zur Figur des Buzz!

Die Beliebtheit des Astronauten resultierte, nach dem Erfolg von “Toy Story”, in einer Direct-to-Video Produktion aus dem Jahre 2000 mit dem Titel: “Captain Buzz Lightyear – Star Command: Das Abenteuer beginnt!”.

Dieser Zeichentrickfilm wiederum fungierte als Pilotfilm und leitete die nachfolgend veröffentlichte 65-teilige Zeichentrickserie “Captain Buzz Lightyear – Star Command” (2000-2001) ein.[3]


Das deutsche DVD-Cover zum Pilotfilm “Captain Buzz Lightyear – Star Command: Das Abenteuer beginnt!”

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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Die Verbindung zu “Lightyear” ist die, dass der Pixar-Animator Angus MacLane (u. a. “Toy Story of Terror” (2013), der bereits  im Jahre 1997 zu Pixar stieß, die Eröffungssequenzen zur Zeichentrickserie gestaltete, als großer Fan des Space Rangers gilt und nun für “Lightyear” auf dem Regiestuhl Platz nahm.[4]

Der 47-jährige der zuvor überwiegend als Animator für diverse Pixar-Produktionen tätig war und in “Findet Dorie” (2016) auch als Co-Regisseur an der Seite von Andrew Stanton stand, fühlte sich von der Figur des Buzz angezogen. Und er hatte die Möglichkeit den Film “Lightyear” vorzuschlagen, um damit sein Regiedebüt zu geben.[5]

Andrew Stanton (“Findet Nemo”, “WALL·E”) und Pixar-Urgestein Pete Docter (“Die Monster AG”, “Oben”, “Alles steht Kopf”, “Soul”), waren darüber hinaus als ausführende Produzenten beteiligt.


Angus MacLane in seinem Büro bei den Pixar Animation Studios in Emeryville, Kalifornien am 04. Oktober 2007.[9] Der Filmemacher liebt Spielzeug und gilt in Pixar-Kreisen als wandelnde Film-Enzyklopädie.[10]

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©Pixar, Photo by Deborah Coleman | Quelle: https://collider.com/angus-maclane-small-fry-toy-story-interview/

Handlung - Buzz Lightyear auf schier unmöglicher Mission?

Im Jahr 1995 bekam ein Junge namens Andy ein Buzz-Lightyear-Spielzeug zu seinem Geburtstag. Es stammte aus seinem Lieblingsfilm. Das ist dieser Film.Lightyear

Unerforschter Kosmos, 4,2 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Das Star Command SC-01 Erkundungsschiff befindet sich im Landeanflug auf einen unerforschten Planeten. An Board: Space Ranger Buzz Lightyear und seine Partnerin und beste Freundin Alisha Hawthorne.

Die eigentliche Landung glückt. Doch der Weltraum birgt Gefahren und unvorhergesehene Widrigkeiten. Der Ehrgeizige Buzz versucht mit allen Mitteln das Richtige zu tun. Doch was ist das Richtige? Und  was, wenn er scheitert?


Buzz und seine Crew auf unerforschtem Terrain

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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://screenrant.com/lightyear-movie-reviews-preview-roundup-pixar/

Nostalgische Kindheitserinnerungen - konsequente Weiterentwicklung

Der Film “Lightyear”, welcher in unserem Universum nun im Kino läuft, entstammt also eigentlich dem fiktiven “Toy Story”-Universum und war der Realfilm (was bei uns CGI entspricht), aus dem die Actionfigur Buzz resultierte, mit der Andy spielte und dabei eine verdammt gute Zeit hatte, da es sein Lieblingsfilm war. Da muss man erst mal ’ne Sekunde drüber nachdenken …

Auch wenn es nur textlich zu Beginn erwähnt wird, empfanden wir diese herangehensweise als gute Idee. Anstelle krampfhaft viel Zeit damit zu verbringen oder gar zu verschwenden, eine tiefere Verbindung zu “Toy Story” herzustellen, die ja sowieso nur darin besteht, dass Buzz das Actiontoy aus einem Film ist, den Andy in seinem Universum gesehen hat, gibt das “Lightyear” den Raum, sich voll und ganz auf eine neue Perspektive zu fokussieren.

Damit ist alles möglich. Eine konsequente Weiterentwicklung zu einer Filmfigur mit ausgefeilterem Charakter, bei der es reicht, grob den Zügen des Actionfiguren-Buzz aus “Toy Story” zu ähneln.


Andy und einige seiner “Toy Story”-Freunde im Kino

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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Ein (fast) neuer Space Ranger

Buzz ist sympathisch!

Der “Lightyear”-Buzz ist ähnlich perfektionistisch wie sein Vorbild. Er ist selbskritisch. Wenn es Grenzen gibt, versucht er sie zu sprengen. Unmögliches möglich machen - das ist Buzz Berufung. Heldenhaft ein Logbuch einzusprechen - welches ohnehin niemand anhört - dafür ist er sich nicht zu schade. Gerade das macht ihn sympathisch. Dem Zuschauer wird es leicht gemacht, Buzz in seinem Tun anfeuern zu wollen.

Buzz mag übrigens keine Autopiloten. Und vor allem keine Frischlinge. Hochmotiviert behält er seine Ziele stets im Visier und geht analytisch vor.

Doch damit gehen auch Schattenseiten einher. Es lastet Druck auf Lightyear. Er will immer alles schaffen. Und er macht es alleine - damit niemand reinpfuscht. Irgendwann wird er die goldene Mitte finden und Hilfe zulassen müssen.


Buzz Lightyear. Logbuch-Eintrag. Sternenjahr: Keine Ahnung!Buzz Lightyear
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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Buzz-Synchronstimmen

Buzz wird übrigens sowohl im O-Ton als auch in der deutschen Fassung nicht von den “Toy Story”-Stammsprechern synchronisiert. Das waren/sind Tim Allen bzw. im deutschen Walter von Hauff. Stattdessen wird er in der amerikanischen Fassung von “Captain America” - Chris Evans gesprochen. Im deutschen von Tom Wlaschiha (“Game of Thrones”, “Stranger Things”).

Eine bewusste Entscheidung, wie Produzentin Galyn Susman preisgab. Ziel sei es gewesen “Lightyear” nicht zu stark mit “Toy Story” zu verbinden. Es sei beabsichtigt gewesen, den Film in dieser Hinsicht eigenständig zu machen.[6]


Chris Evans und Tom Wlaschiha auf der “Lightyear”-Premiere in London am 13. Juni 2022

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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://oe3.orf.at/stories/3025242/

Wlaschiha im Synchronstudio bei den Aufnahmen zu “Lightyear” (mit Buzz-Actionfigur und “Stranger Things”-Bart)

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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://oe3.orf.at/stories/3025242/

Drei große Stärken

Animations-Königsklasse

Animationstechnisch liefert “Lightyear” Bilder auf Top-Niveau. Auch wenn man das von Pixar-Filmen bereits gewohnt ist: Der neueste Streich des Studios hebt das Genre visuell beinahe auf ein neues Qualitäts-Niveau. Unglaublich plastisch, beinahe zum anfassen wirkt “Lightyear” wie die Crème de la Crème der Computeranimation. Ob das Tempo, die Formen oder die Umwelt - was heute aus dem Computer und den Köpfen des Pixar-Teams kommt ist fantastisch für Animationsfans. Inszenatorisch ist es die Königsklasse!

Ich wollte, dass die Dinge wirklich greifbar sind. Man sollte das Gefühl haben, dass man das Ding anfassen kann. Knöpfe, Schalter. Es geht mir darum eine Welt zu erschaffen, die sich glaubhaft anfühlt.Angus MacLane

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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://www.simbasible.com/lightyear-movie-review/

Science-Fiction wie bei den Großen!

Doch nicht nur was die Produktionsqualität angeht, die visuell offensichtlich ins Auge sticht, nimmt “Lightyear” Alleinstellungsmerkmale für sich ein.

Es ist ein Film in dem offensichtlich eine Seele schlummert. Ein Film mit besonderen Details - und einem Konzept. Was macht etwa findiger Space-Ranger, wenn der Autopilot nicht funktioniert? Richtig, reinpusten!

Kindheitstraum Astronaut, Faszination Weltall. All das schwimmt bei “Lightyear” im Unterton immer mit. Und das ist auch kein Wunder. Schließlich ist Regisseur Angus MacLane ein riesiger Sci-Fi-Fan und lässt mit “Lightyear” offensichtlich seiner Träume Luft.[7]


Das Raumschiff von Buzz, wurde in seinem Design, einem “Industrial Light & Magic”-Modell (u. a. “Star Wars”) nachempfunden

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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Laut Wikipedia wollten die Animatoren, dass der Film cineastisch wirkt. Er sollte “das Gefühl der Science-Fiction-Filme hervorrufen, mit denen MacLane aufgewachsen ist”, wie es heißt. Sogar ein Modell in Art “Industrial Light & Magic” (das wohl renommierteste Studio im Bereich der Spezialeffekte in der Filmwelt, u. a. “Star Wars”) sollte, wie einst in Zeiten früher Science-Fiction Filme, als Inspiration dienlich sein. Laut MacLane sollten “visuelle Lektionen aus frühen Science-Fiction- und Weltraumopernfilmen, wie denen der Star Wars-Reihe, genommen werden, ohne jedoch solche Filme absichtlich zu imitieren.”[8]

Tatsächlich erinnert bspw. auch der sympathische und treue Roboter-Begleiter “Sox”, mit 90er Jahre Spielzeug-Einschlag, in seiner skurrilen, beinahe unheimlichen Mischung, aus Super-Androide und Kätzchenspielzeugroboter, mit dicken Spaltmaßen und dünn-harter-Fellmatte, als eines der Highlights des Films, an die weltbesten Robo-Begleiter!


Jetzt schon kultig! Die Robokatze “Sox”.

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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://collider.com/lightyear-pixar-best-character-sox-filmmaker-interview/

Tiefgang

Wenn über diese herangehensweise hinaus sogar noch erwachsene, komplexe oder paradox erscheinende Themen wie Zeitreisen, Desertion (Fahnenflucht) und posttraumatische Belastungsstörung leicht angeschnitten werden - sowie ganz beiläufig und dennoch zentral - die Themen Altern und Verlust einzug finden, ist das schon Animations-Tiefgang mit Tendenz zum Kloß im Hals.


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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://senegal.detailzero.com/movies/27567/bad-news-for-the-Toy-Story-spin-off-with-this-sad-record.html

Pixar macht mit “Lightyear” alles richtig - bis …

Pixar macht bis hierhin mit “Lightyear” alles richtig. Warum es dann doch “nur” zur 7,5 auf der derofa-Skala gereicht hat, lässt sich im Grunde an einem einzigen, großen Kritikpunkt festmachen. Dieser zieht die Wertung doch stärker nach unten, als man meinen würde.

Ab einem gewissen Moment, etwa im Mittelteil der Handlung, fehlt dem Space-Abenteuer, nach einem fulminantem Start, relativ plötzlich der Drive. Der Hyperantrieb stockt. Verantwortlich dafür ist offensichtlich schlicht das Drehbuch, dem einfach trotz einiger Überraschungen die Substanz, von der Mitte nach hinten raus, fehlt.

Ein Grund sind außerdem die später eingeführten Nebencharaktere. Die Frischlinge könnten, nein müssten, einprägsamer sein. Sie bleiben trotz einiger oberflächlicher Eigenheiten jederzeit relativ blass und austauschbar. Dies führt dazu, dass Buzz und sein Begleiter Sox, alleine auf weiter Flur, die einzigen interessanten Charaktere mit echtem Charisma in “Lightyear” bleiben.

Das alles wird nie zur echten Gefahr für das insgesamt positive Gesamtbild. Doch es entfernt “Lightyear” eben von einem herausragenden Abenteuer. Und ebnet den Weg zu einem “nur” sehenswerten bis ausgezeichneten Computeranimationsfilm.


Die Nebencharaktere haben nicht genug Ausstrahlung und Zugkraft

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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Fazit - Space Ranger (und Luxo Jr.) mit solidem Space-Abenteuer zurück auf der Leinwand

Auch wenn der Geschichte am Ende die Puste ausgeht. Auch wenn den späteren Sidekicks wirkliches Charisma fehlt …

“Lightyear” macht visuell bzw. designtechnisch alles richtig und hebt das Genre fast auf ein neues inszenatorisches Animations-Niveau.

Das Team rund um Regisseur Angus MacLane war in der Lage, ein eigenständiges Kapitel des kultigen Space-Rangers Buzz zu kreieren, ohne dabei zu viel oder zu wenig von der Vorlage abzukupfern. “Lightyear” ist die konsequente Weiterentwicklung der Figur des Buzz Lightyear. Buzz wird abgefeuert in ein eigenes Universum.

Es ist eben kein liebloses Spin-off, sondern trägt die Essenz und Handschrift eines Regisseurs in sich, der seine eigene Faszination und Begeisterung für den Stoff, in die Arbeit mit einfließen lies.

Vor allem waren die Macher in der Lage, “Lightyear” eine eigene, starke, beinahe erwachsene Science-Fiction Note zu entlocken, die den Film im Genre der Computeranimationsfilme heraushebt. Die ihn so wirken lässt, als sei er nicht unbedingt oder ausschließlich, aufs angestammte Familien-Publikum ausgerichtet.

Eins steht für uns jedenfalls fest: Nach “Lightyear” bekommen auch groß gewordene “Toy Story”-Kinder wieder Lust Space Ranger zu spielen! Wie einst als Kind …


Bis zur Unendlichkeit. Und noch viel weiter!Buzz Lightyear
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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Was haltet Ihr von Buzz und seiner Crew? Teilt eure Gedanken zu „Lightyear“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und Robo-Katze Sox sicher auch.


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “Lightyear”

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©Disney Deutschland

Kingdom Hearts Universum - Womit starten?!

Kingdom Hearts - Übersichtsseite

Im Jahre 2002 geschah etwas magisches und zugleich ungewöhnliches in der Welt der Videospiele.

Die legendäre japanische Rollenspielschmiede “Square Enix” und der Trickfilmriese “Disney”, fädelten eine Partnerschaft ein, die auch Jahrzehnte später noch bestand haben sollte.

Mit dem ersten Serienteil “Kingdom Hearts” debütierte das mittlerweile riesige Universum auf der PlayStation 2, einst am 28. März 2002 und sollte eine riesige Menge an Nachfolgern nach sich ziehen. Videospieler der ganzen Welt sind bis heute verzaubert sowie fasziniert von Sora und seinen tiefgreifenden Abenteuern.

Was es mit der sagenumwobenen Action-Rollenspiel-Reihe auf sich hat, was ein Fahrstuhl damit zu tun hat, warum die Story-Komponente sehr wichtig für das Franchise ist und in welcher Reihenfolge geneigte Fantasten die Spieleserie zocken sollten, verraten wir in unserem Artikel - zum “Kingdom Hearts”-Universum. Viel Spaß beim stöbern!


Hört hier das offizielle “Kingdom Hearts” Thema mit dem Titel “Dearly Beloved”

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©Disney, Square Enix | Das hier verwendete, urheberrechtlich geschützte Material, dient nur zu Rezensions- sowie Veranschaulichungszwecken. Die Rechte des Materials liegen bei den genannten Rechteinhabern. Eine Vervielfältigung ist strengstens untersagt.

Lesezeit: ca. 5 Minuten

Beschreibung

“Kingdom Hearts” ist eine Videospielereihe die seit 2002 von Square Enix in Zusammenarbeit mit “Disney Interactive Studios” produziert wird.

Die Reihe handelt vom Schlüsselschwertkrieger Sora und widmet sich im Wesentlichen dem klassischen Kampf von Gut (dem Licht) gegen das Böse (die Dunkelheit).

“Kingdom Hearts” spielt in einer Welt kombiniert aus dem Disney- sowie “Final Fantasy”-Universum. Zahlreiche Charaktere unter anderem aus Animationsfilmen der “Disney Meisterwerke”-Reihe sowie Square Enix-Projekten tauchen in den Videospielen auf.


Hier ein honighaftes verschmelzen der Welten mit Sora und unserem liebsten Disney-Bären “Winnie Puuh

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©Square Enix, ©Disney | Quelle: https://www.deviantart.com/danchaos1/art/100-Acre-Wood-Kingdom-Hearts-Wallpaper-539391815

Über die Jahre hinweg erschienen seit 2002 zahlreiche Titel für diverse Plattformen sowie mehrere Neuauflagen. “Kingdom Hearts” entwickelte sich so zu einem groß angelegten Franchise und kommerziellen Erfolg. Die überwiegende Mehrheit an Auskopplungen sind im Genre des Action-Rollenspiels beheimatet.

Insbesondere die gleichermaßen verschachtelte und über die Jahre immer weiter verzweigte und ausgebaute Geschichte von “Kingdom Hearts” gilt als enorm komplex und steht mittlerweile wie keine andere Eigenschaft exemplarisch für das Franchise.


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©Square Enix, ©Disney | Quelle: https://www.deviantart.com/holydemons/art/Kingdom-Hearts-Collage-417286473

Ursprung

Als federführend bei der Entwicklung von “Kingdom Hearts”, insbesondere der Charaktere, gilt der japanische Gamedesigner und Künstler Tetsuya Nomura vom Entwicklerstudio Square Enix.

Neben der “Kingdom Hearts”-Reihe zeichnete sich dieser für das Charakterdesign wesentlicher Ableger der “Final Fantasy”-Videospiele, darunter “Final Fantasy VII”, “Final Fantasy VIII”, “Final Fantasy X”, Final Fantasy XIII” sowie Final Fantasy XV” verantwortlich.[1]


Tetsuya Nomura

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©Square Enix, ©Disney | Quelle: https://it.ign.com/kingdom-hearts/181024/feature/larte-di-tetsuya-nomura-genio-e-follia-del-director-di-final-fantasy-e-kingdom-hearts

Ungewöhnlich war die Zusammenarbeit von Disney und Square Enix auch deshalb, da insbesondere das kalifornische Medienunternehmen mit Sitz in Burbank dafür bekannt ist, Markenrechte offensiv zu schützen[2] und Disney einwilligten, dass ihre weltweit bekannten, exklusiv vermarkteten Charaktere, ihren Weg in das Spiel finden.

Das Projekt kam übrigens durch den Zufall zustande, dass seinerzeit beide Firmen im gleichen Gebäude in Japan ansässig waren und der Produzent Shinji Hashimoto einen Verantwortlichen von Disney im Aufzug des Gebäudes traf, wie es auf Wikipedia heißt.[3]

Ursprünglich sei ein Fokus auf das Gameplay mit einer simplen Geschichte geplant gewesen, um der jungen Disney-Zielgruppe zu entsprechen. Nach Intervention des ausführenden Produzenten Hironobu Sakaguchi, seines Zeichens übrigens Schöpfer der “Final Fantasy”-Reihe, mit dem Hinweis, man müsse das Spiel auf das Niveau besagter Reihe bringen, entwickelte Gamedesigner Nomura die Geschichte weiter.[4]

Irgendwie ironisch, wenn man bedenkt, dass heute genau diese vielschichtige und weit verzweigte Story das Aushängeschild von “Kingdom Hearts” ist.


Variante eines Zeitstrahls  zur “Kingdom Hearts”-Chronologie. Weiter unten findet Ihr weitere Formen

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© https://www.ingame.de/specials/kingdom-hearts-special-worum-geht-es-womit-anfangen-alle-spiele-im-ueberblick/

Chronologie

Nicht wenige Videospieler stoßen während ihrer Gaming-Laufbahn auf die Frage, in welcher Reihenfolge die “Kingdom Hearts”-Spiele gespielt werden sollten.

Welche Reihenfolge ist eigentlich die richtige, um die Handlung chronologisch zu verfolgen? Und macht diese Herangehensweise überhaupt Sinn? Wir erklären es Euch in unserem Artikel.

Zuerst einmal, zeigen wir Euch welche Spiele bereits erschienen sind und wann diese veröffentlicht wurden. Bereits von uns rezensierte Werke sind entsprechend verlinkt. Danach widmen wir uns der chronologischen Reihenfolge der Haupthandlungen.

Vor nicht allzu langer Zeit endete mit „Kingdom Hearts III“ übrigens die „Sucher der Dunkelheit“-Saga. Laut Schöpfer Tetsuya Nomura soll das Universum in Zukunft weiter ausgebaut werden.[5]

Spiele nach Erscheinungsjahr

  • 2002 - Kingdom Hearts (PlayStation 2)
  • 2003 - Kingdom Hearts: Chain of Memories (GameBoy Advance)
  • 2006 - Kingdom Hearts II (PlayStation 2)
  • 2007 - Kingdom Hearts - Re:Chain of Memories (PlayStation 3)
  • 2008 - Kingdom Hearts re: Coded (Nintendo DS)
  • 2009 - Kingdom Hearts 358/2 Days (Nintendo DS)
  • 2010 - Kingdom Hearts Birth by Sleep (PlayStation Portable)
  • 2012 - Kingdom Hearts 3D: Dream Drop Distance (Nintendo 3DS)
  • 2013 - Kingdom Hearts HD 1.5 & 2.5 ReMIX(PlayStation 4, Xbox One)
  • 2016 - Kingdom Hearts X / Back Story (Smartphone)
  • 2017 - Kingdom Hearts 2.8 Final Chapter Prologue (Kingdom Hearts Birth by Sleep 0.2) (PlayStation 4)
  • 2019 - Kingdom Hearts III (PlayStation 4, Xbox One)

Ganz schön viele Spiele, da ist es nicht verwunderlich wenn man hier schon mal den Überblick verliert.

Wenn ihr die Geschichte von “Kingdom Hearts” in der chronologisch richtigen Reihenfolge der Handlungen spielen wollt, verraten wir euch jetzt, wo ihr beginnen solltet.

Spiele nach Abfolge der Haupthandlungen

  • Kingdom Hearts X/Back Cover (Diese Geschichte erklärt euch die Ereignisse vor dem Beginn des Schlüsselschwert-Krieges. Die Handlung ist nur als Film auf der “HD-Collection 2.8” und “The Story So Far” enthalten.)
  • Kingdom Hearts Birth by Sleep (Das Spiel erzählt die Geschichte von Aqua, Ventus und Terra. Ihr Abenteuer ist der Beginn für die Geschichte von Sora, Donald und Goofy. Als Neuauflage in der “HD-Collection 1.5+2.5. ReMix” und “The Story So Far” enthalten.)
  • Kingdom Hearts (Der Anfang von Soras, Donalds und Goofys Abenteuer sowie das erste Spiel der Hauptreihe. Heute als Neuauflage auf der “HD Collection 1.5+2.5. ReMix” und “The Story So Far” erhältlich.)
  • Kingdom Hearts Re:Chain of Memories (Die Geschichte setzt zugleich an die von “Kingdom Hearts” an und gilt als Nachfolger des Hauptspieles. Hier tritt zum ersten mal die Organisation XIII auf. Spielbar auf der “HD-Collection 1.5+2.5. ReMix” und “The Story So Far”.)
  • Kingdom Hearts 358/2 Days (Das Spiel fokussiert sich auf Roxa und spielt zwischen dem Ende von “Kingdom Hearts” und dem Anfang von “Kingdom Hearts II”. Spielbar nur auf dem Nintendo DS oder als Film auf der “HD-Collection 1.5+2.5. ReMix” und “The Story So Far” erhältlich.)
  • Kingdom Hearts II (Das Abenteuer von Sora, Donald und Goofy geht weiter. Die Organisation XIII ist noch gefährlicher und die Suche nach Riku setzt sich fort. Spielbar auf der “HD-Collection 1.5. + 2.5 ReMix” und “The Story So Far”.)
  • Kingdom Hearts re: Coded (Setzt an “Kingdom Hearts II” an. Dieses mal geht es um das Tagebuch von Jiminy die Grille. Selbst König Mickey muss nun weiter helfen. Ein neues Abenteuer beginnt. Das Spiel ist nur auf dem Nintendo DS spielbar oder als Film auf der “HD-Collection 1.5+2.5. ReMix” und “The Story So Far” erhältlich.)
  • Kingdom Hearts 3D: Dream Drop Distance (Riku und Sora stellen sich der Prüfung des Schlüsselschwertes. Doch auch hier lauert wieder eine Dunkelheit, die es auf die beiden abgesehen hat. Auf dem 3DS spielbar oder auf der “HD-Collection 2.8” und “The Story So Far”.)
  • Kingdom Hearts Birth by Sleep 0.2 (Die Handlung dient als Epilog zu “Kingdom Hearts Birth by Sleep” und als ein Vorspiel zu “Kingdom Hearts III”. Deshalb kann das Spiel auch direkt nach “Birth by Sleep” gespielt werden oder als Vorspiel zu “Kingdom Hearts III” dienen. Das Spiel nutzt neben “Kingdom Hearts III”, das erste mal die “Unreal Engine”. Spielbar auf der “HD-Collection 2.8” und “The Story So Far”.)
  • Kingdom Hearts III (Ein ganz neues Abenteuer und das Ende der „Sucher der Dunkelheit“-Saga  erwartet uns hier. Die Geschichte vom Schlüsselschwertträger geht weiter. Lasst euch überraschen! Spielbar als eigenständiges Spiel mit dem Titel “Kingdom Hearts III”. Ist Stand jetzt (03.04.2022) auf keiner Collection vorhanden!)

Weitere Versionen von “Kingdom Hearts”-Zeitleisten

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©Square Enix, ©Disney | Quelle: https://www.reddit.com/r/KingdomHearts/comments/5f4w9f/media_my_kingdom_hearts_timeline/

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©Square Enix, ©Disney | Quelle: https://www.deviantart.com/danchaos1/art/Kingdom-Hearts-Timeline-2002-2014-463214485

Wie nun spielen?

Auch wir haben uns die Frage gestellt: In welcher Reihenfolge erleben?!

Die Antwort ist unbefriedigend. Es gibt wohl nicht die “eine Wahrheit” oder die eine “richtige” Herangehensweise. Es ist ganz einfach Geschmackssache!

Sollte man etwa mit „Birth by sleep“ seine Reise durch das “Kingdom Hearts”-Franchise starten? Grundsätzlich macht es ja durchaus Sinn, die Geschichte des riesigen Universums nach der Chronologie der Haupthandlungen, also storytechnisch von Anfang bis Ende zu erleben. Unsere Redakteurin Lissa etwa bevorzugt diese Variante, um die Story in vollen Zügen genießen zu können.

Auf der anderen Seite fällt es dadurch vielleicht deutlich schwerer die Entwicklung des Gameplays und der Eigenschaften der “Kingdom Hearts”-Spiele nach Veröffentlichung, also sozusagen im Laufe der Generationen und gleichzusetzen mit dem Erleben der Entwickler nachzuvollziehen. Der Youtuber “Bacon Zack” beispielsweise, welcher der “Kingdom Hearts”-Reihe ein fast dreistündiges Video gewidmet hat, empfiehlt das Spielen nach Releasedatum, da die Spiele “dramaturgisch aufeinander aufbauen” würden.[6]

Fällt es paradoxerweise vielleicht sogar leichter die Geschichte zu verstehen, wenn man diese so erlebt, wie auch die Entwickler sie erlebt haben? Schließlich ist eine Vorgeschichte nicht weniger als eine Geschichte, die im Nachgang als Vorgeschichte konzipiert wurde.

Ihr seid nach all dem etwas verwirrt? Wir auch – willkommen in der Welt von „Kingdom Hearts“!


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©Square Enix, ©Disney | Quelle: https://www.deviantart.com/danchaos1/art/The-Vistas-of-Kingdom-Hearts-420484019, https://www.deviantart.com/danchaos1/art/The-Vistas-of-Kingdom-Hearts-II-470067629

Was Ihr sonst noch wissen solltet

Am 29.März 2019 erschien eine neue HD-Collection mit dem Namen “Kingdom Hearts – The Story So Far” für die PlayStation 4. Hier sind alle Spiele und Filme der bisherigen HD-Collections enthalten. Als Ausnahme dient der neueste Ableger “Kingdom Hearts III”, der nicht enthalten ist.

Im Jahr 2020 erschien eine sogenannte “All-in-One Collection” exklusiv im PlayStation Store. Diese beinhaltet im Grunde “The Story so far” inklusive “Kingdom Hearts III”. Der DLC “Re:Mind” für “Kingdom Hearts III” ist jedoch nicht enthalten!

Wir hoffen wir konnten Euch mit unserem Artikel ein wenig unter die Arme greifen, wenn ihr als Neulig vorhaben solltet, in die magische Welt von “Kingdom Hearts” einzusteigen.

Wir wünschen Euch viel Spaß beim Erleben dieser außergewöhnlichen Spielereihe!


 

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©Square Enix, ©Disney | Quelle: https://disney.fandom.com/wiki/The_Disney_Wiki?file=Kingdom+Hearts+Dream+Drop+Distance+%28Art%29.png

Anmerkung zur Seite

Dies ist die Übersichtsseite des Kingdom Hearts Universums auf derofa.de.

Auf Übersichtsseiten fassen wir unter dem Begriff „Universum“ alle für uns relevanten Werke eines Franchise oder eines Themas zusammen.

Die Übersichtsseiten verfolgen keinen Anspruch auf eine vollständige Auflistung aller je erschienenen Werke einer Marke oder eines Themas, sondern dienen der Übersicht der bisher veröffentlichten und der möglicherweise kommenden Beiträge auf derofa.de.


 

Love, Death & Robots (2019 - …)

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©Netflix
  • 8.5/10
    derofa Durchschnittswertung - 8.5/10
8.5/10

Ausgezeichnet

Mit “Love, Death & Robots” erfüllte sich Tim Millers und David Finchers Traumprojekt, welches mehr als zehn Jahre schwelen musste, um endlich verwirklicht zu werden.

Die Science-Fiction-Animationsserie, bestehend aus einzelnen Kurzfilmen, ist dabei eine Art Hommage an den 1981 erschienen, ähnlich gelagerten “Heavy Metal”, von den Regisseuren Gerald Potterton und Jimmy T. Murakami.

Was die ungewöhnliche Anthologie-Serie zu bieten hat und wie geschickt Fincher die nötige künstlerische Freiheit für die Plattform für Künstler der ganzen Welt einräumte, verraten wir in unserer Kritik.

Genre: Science-Fiction, Animation, Endzeit, Utopie & Dystopie

Originaltitel: Love, Death & Robots

Produktionsland: USA, Spanien, Frankreich, Südkorea, Belgien, Vereinigtes Königreich, Polen, Kanada, Russland, Ungarn, Dänemark

Produktionsfirma: Netflix | Blur Studio

Showrunner: Tim Miller[1] (Staffel 01), Jennifer Yuh Nelson[2] (Staffel 02)

Regie: Diverse

Drehbuch: Diverse

Produktion: David Fincher, Tim Miller, Jennifer Miller, Joshua Donen

Musik: Diverse

Staffeln: Staffel 01 (18 Episoden) (2019), Staffel 02 (8 Episoden) (2021), Staffel 03 (8 Episoden, für 2022 angekündigt)[3]

Länge: ca. 6-18 Minuten je Episode

Altersfreigabe: 18 (lt. Netflix) (Stand: 10.03.2022)

Veröffentlichung: Staffel 01 (15.03.2019), Staffel 02 (14.05.2021), Staffel 03 (angekündigt für 2022)[3]

Ähnliche Titel: Memories (1995), Black Mirror (2011-2019), Bescheidene Helden (2018), Flavors of Youth (2018)

Quellen
https://en.wikipedia.org/wiki/Love,_Death_%26_Robots | https://de.wikipedia.org/wiki/Love,_Death_%26_Robots

Wertung:  

Autor: Jannik

Verfasst am: 22.02.2022

Lesezeit: ca. 7 Minuten (Direkt zum Fazit)

Animierte Kurzfilme im Serienformat

In der Welt der Animation sticht das Format der Kurzfilme besonders heraus. In nur wenigen Minuten vermögen (gut gemachte) kleine Kunstwerke, oft mehr zu beeindrucken als herkömmliche Langfilme. Doch viel Zeit bleibt Schöpfern nicht, die Gunst des Zuschauers für sich zu gewinnen. Umso wichtiger sind spannende Themen, packende Twists, visuelle Schauwerte und ein unverwechselbarer Stil.

Das wissen wohl auch die kreativen Köpfe, die hinter der Netflix-Anthologie-Serie “Love, Death & Robots” stecken. Tim Miller (“Deadpool”) und niemand geringerer als David Fincher (“Sieben”, “Fight Club”, “Mindhunter”) haben sich zusammen getan, um ihrer Vorstellung eines Remakes des 80er Jahre Animationsfilmklassikers “Heavy Metal” Ausdruck zu verleihen.[4] Und wohl eine Plattform für Künstler der ganzen Welt zu bieten, um drei übergeordneten Themen in Animations- und Kurzfilmform zu begegnen.

Das Projekt war übrigens ursprünglich bereits seit 2008 unter dem Banner von Paramount Pictures angekündigt. Da sich jedoch keine Geldgeber fanden, brachte erst Tim Millers Erfolg der aus “Deadpool” resultierte, das Projekt wieder auf den Tisch. Die erforderliche kreative Freiheit soll Fincher geschickt eingefädelt haben. So sagte er in einem Telefonat zu Miller:

Scheiß auf das Filmzeug, bringen wir es einfach zu Netflix, denn die lassen uns machen was wir wollen.David Fincher

Der 1981 erschienene Zeichentrickfilm “Heavy Metal” diente als Inspiration

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Quelle: https://www.filmaffinity.com/us/filmimages.php?movie_id=179187

Liebe, Tod & Roboter

Inhaltlich haben alle Kurzfilme des Science-Fiction Konvoluts, welches mit einer Altersfreigabe von 18 Jahren an Erwachsene gerichtet ist, fast immer dreierlei gemeinsam.

Erstens: Explizite, blutige Gewaltdarstellungen! Zweitens: Jede Menge nackte Haut und Sex! Drittens: Roboter, künstliche Intelligenzen,  Androiden, Cyborgs und mehr.

Ebenso ein wiederkehrendes Element sind die Schauplätze, die aus dem interessantesten Schöpfen was das Science-Fiction Genre zu bieten hat. Düstere Apokalypsen, Schreckensvisionen, weit entfernte Planeten und Zukunftsszenarien sind als Motto fest in “Love, Death & Robots” verankert.

Beim flanieren auf dystopischen Schauplätzen, stießen wir auf meist gute, selten schwache und manchmal herausragende Werke. Deshalb haben wir uns exemplarisch die drei (unserer bescheidenen Meinung nach) besten herausgepickt, die wir Euch im folgenden genauer präsentieren wollen.

Übrigens: Jeder Kurzfilm ist unabhängig, erzählt eine in sich geschlossene Handlung und kommt mit einer Länge von etwa 6-20 Minuten daher. Dabei ungewöhnlich ist, dass die auf Netflix angezeigte Reihenfolge der Episoden sich unterscheidet und per Zufall in vier Varianten dargestellt wird.[5]


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Favorit 1 - “Gute Jagdgründe”

Unser erster Favorit ist sogleich auch unser persönlicher Gesamtsieger und erzählt die Geschichte von zwei kampfmönchähnlichen Geisterjägern aus dem alten China.

Renshu und sein noch unerfahrener Sohn Liang suchen ihre Beute und finden sie in Form einer sogenannten “Hulijing” (dt. Fuchsfee).[6] Die fabel- und fuchsähnlichen Wesen, sind in der Lage Ihre Gestalt der der menschlichen anzupassen und haben große kämpferische Fähigkeiten. Auf der Jagd begegnet Liang eines Tages der Hulijing Yan.

Als er einige Jahre später auf sich alleine gestellt ist, beschließt er sein beschauliches Heimatdorf zu verlassen und nach Hong Kong zu gehen. Die Stadt steht unter der Herrschaft englischer Kolonialherren, welche die chinesische Bevölkerung ausnutzen, geringschätzen, diskriminieren und unterdrücken. Als Liang im Rahmen seiner Arbeit für ein Bahnunternehmen seine Liebe für Maschinen entdeckt, verändert sich sein Leben.

Die Wege von Liang und Yan, die sich eins kreuzten, spielen im weiteren Verlauf eine Rolle, die wir an dieser Stelle natürlich nicht verraten möchten.


Liang und Fuchsfee Yan blicken in die Ferne

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©Netflix | Quelle: https://www.actionfreunde.de/love-death-robots-staffel-1/4/

“Gute Jagdgründe” (engl. Titel “Good Hunting”) wurde vom koreanischen Studio “Red Dog Culture House” produziert. Regie führte Oliver Thomas. Das Drehbuch stammt von Philip Gelatt sowie Ken Liu.[7]

Im diesem 17-minütigen Kurzfilm trafen wir auf ein ganzes Sammelsurium an Elementen, die uns beeindruckt haben.

Der Zeichenstil erinnerte uns stilistisch an Werke wie “Pocahontas”, “Atlantis” oder “Mulan, allesamt Filme der Traumschmiede Disney. Dieser Stil steht jedoch im Kontrast zu den doch ernsten und harten Themen wie Diskriminierung und Ausbeutung sowie expliziten sexuellen und blutigen Darstellungen, die man so nicht erwarten würde. “Gute Jagdgründe schafft es dabei jedoch immer sich auch einen Funken des unbeschwerten Zaubers zu bewahren und durch diese Mischung eine unheimlich dichte Stimmung zu erzeugen.


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©Netflix | Quelle: https://www.imdb.com/title/tt9788498/

Wenn zeichnerisch eine enorme Detailtiefe bei der Herstellung von Liangs Apparaten zur Geltung kommt und die Darstellung des steampunk-esquen, düsteren und industrialisierten, von der Kolonialmacht unterdrückten Hong Kongs einzug findet, entwickelt sich eine Sogwirkung.

Letztendlich ist wohl neben dieser virtuosen Umsetzung auch das zugrundeliegende Skript die riesengroße Stärke, da es mit verschiedensten Facetten weiß, sowohl eine faszinierend fantasievolle wie auch gesellschaftskritisch bedeutungsvolle Geschichte zu erzählen. Die bedrückende Stimmung die trotzdem Platz für Schönheit lässt ist ein Kernelement von “Gute Jagdgründe”.

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… faszinierend gezeichnete Baupläne für den chinesischen Ingenieur Liang und sein bescheidenes Herz am rechten Fleck.


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©Netflix | Quelle: https://twitter.com/sylvainsarrailh/status/1221795136667029504

Favorit 2 - “Zima Blue

Ein aufstrebender Künstler ist in aller Munde und fängt mit seinen Werken selbst diejenigen ein, die sich nicht für Kunst interessieren. Interviews gibt er bereits seit 100 Jahren nicht mehr, doch ist es ihm ein Anliegen die Reporterin Claire Markham für sein neuestes und möglicherweise letztes Projekt, auf sein Anwesen mittem im blauen Meer einzuladen.

Zima Blue entwickelt sich selbst und damit auch seine Kunst stetig weiter und scheint an einem Punkt angekommen, an dem er bereits weit über die Frage nach “dem Sinn” hinweg philosophiert hat.

Doch was sein nächstes Kunstwerk sein wird, damit hat niemand gerechnet.


Zima Blue begrüßt die Reporterin Claire

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©Netflix | Quelle: https://www.imdb.com/title/tt9788510/

“Zima Blue” wurde vom britischen Studio “Passion Animation” produziert. Regie führte Robert Valley. Das Drehbuch stammt von Philip Gelatt sowie Alastair Reynolds.[8]

Zuerst dachten wir “Zima Blue” befände sich in unserer Top 3, weil er einen außergewöhnlichen, untypischen Zeichenstil mit sich bringt. An was uns die Optik erinnerte, konnten wir nicht festmachen, doch war es definitiv eine spezielle.


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©Netflix | Quelle: https://www.pinterest.de/gown86/zima-blue/

Doch schnell stellten wir fest, dass nicht nur die visuelle Komponente sondern mindestens genau so gewichtig die zugrundeliegende Kurzgeschichte, des britischen Science-Fiction Autors Alastair Reynolds, dafür sorgte, uns über die Laufzeit von 10 Minuten in seinen Bann zu ziehen. Vielleicht hätte Zima das sogar etwas länger geschafft.

Das Herzstück des Kurzfilms ist ein Twist der nicht verraten werden darf. Und bis dieser im Einklang mit Zima Blues einscheidendem Meisterstück enthüllt wird, erfreuten wir uns über die erzählenden Stimmen, die auf den Punkt genau und ohne jede Umwege die Bilder ergänzten und so zu etwas ganz eigenem machten.

  …

… durchdachte Kunstwerke bis zur Enthüllung von Zima Blue´s finaler Erkenntnis.


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©Netflix | Quelle: https://medium.com/@katalchain/zima-blue-788c320b5a35

Favorit 3 - “Pop Squad” (dt. “Jäger und Gejagte”)

“Jäger und Gejagte” (engl. Titel “Pop Squad”) wurde vom US-amerikanischen “Blur Studio” produziert und ist damit eine der insgesamt sechs Episoden von “Love, Death & Robots”, welche von Tim Millers eigenem Studio produziert wurde.[9] Regie führte Jennifer Yuh Nelson. Das Drehbuch stammt von Philip Gelatt sowie Paolo Bacigalupi.[10]

Der Kurzfilm ist für uns zweifelsohne der stärkste der zweiten Staffel. Der Titel verrät übrigens sehr wenig über den eigentlich brisanten Inhalt.


Die dystopische Welt von “Pop Squad”

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In einer Welt von morgen hat die Überbevölkerung ihren Höhepunkt erreicht und apokalyptische Ausmaße angenommen. Die Einschätzungen von Moral und Ethik innerhalb der Gesellschaft haben sich verschoben.

Der dunkel gekleidete und mit einem schwarzen Hut gekrönte Detective Briggs, geht Tag ein Tag aus seiner Arbeit nach. Eine Arbeit, die wohl viele Einsatzkräfte mental nicht überstehen würden. Doch schon bald entwickeln sich Zweifel und Briggs zögert. Ist sein Weg der richtige?


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©Netflix | Quelle: https://www.netzwelt.de/buzz/189067_4-love-death-robots-ende-aller-staffel-2-episoden-erklaert.html

“Jäger und Gejagte” thematisiert ein Problem was schon jetzt auf unserem Planeten immer wieder für Zundstöff sorgt. Die Weltpopulation wächst rasant und der Platz ist endlich.

Doch was bedeutet es wenn dieser Umstand dafür sorgt, dass unsere Moralvorstellungen völlig neu gedacht werden müssen?

Keine Kinder zu kriegen ist wohl ein kleiner Preis - für die eigene Unsterblichkeit.Alice

“Pop Squad” ist ein CGi-Animationsfilm welcher sowohl die düsteren Folgen, die ethischen Fragen, als auch eine fasziniernd dystopische Welt miteinander kombiniert und damit ein aufrüttelndes Kleinod darstellt, was man unbedingt gesehen haben sollte!

  …

… schwarze Hüte für einen zweifelnden Polizisten, der versucht aus seinen persönlichen, dystopischen Traumata zu entfliehen.


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©Netflix | Quelle: https://www.netzwelt.de/buzz/189067_4-love-death-robots-ende-aller-staffel-2-episoden-erklaert.html

Fazit - Stimmungsvolles Science-Fiction-Paket

“Love, Death & Robots” ist eine Serie die aus dem Einheitsbrei heraussticht. Durch die Konstellation der Animations- Anthologie- und Science-Fiction-Serie wird künstlerisch, unabhängig und inhatlich viel Brennstoff für einige packende Kurzfilme geboten.

Von experimentellen über fantastischen bishin zu lustigen, unheimlichen oder gesellschaftskritischen ist in “Love Death, Robots” alles dabei, was das Herz des offenen und nach frischem hungernden Zuschauers begehrt. Immer wieder werden thematische Parallelen zur außergewöhnlich guten Anthologie-Serie “Black Mirror” erkennbar.

Als stilistisch etwas langweilig empfanden wir die hohe Anzahl an Kurzfilmen, die mittels Motion Capturing, die Bewegungen von echten Schauspielern nutzten. Fairerweise sei gesagt, dass diese jedoch nicht unbedingt schlechter sind als die Vollblut-Animierten. Und auch wenn in der Breite die Qualität doch etwas schwankt und auch mindestens ein Totalausfall (“Alternative Zeitachsen”) dabei ist, überwiegt insgesamt der positive Eindruck deutlich.

Die herausragenden unter Ihnen, wie unsere Top 3, bestehend aus “Gute Jaggründe”, “Zima Blue” sowie “Jäger und Gejagte”, möchte man am liebsten gleich mehrmals bestaunen. Sie sind für uns schon jetzt kleine Kultfilme fürs heimische Kino. Doch auch der actionreiche, bildgewaltige “Geheimkrieg” der mandalorianer-ähnliche “Snow in der Wüste”, der irgendwie unheimliche und trotzdem lustige “Die Müllhalde” sowie der thematisch ungewöhnlich kombinierte “Gestaltwandler”, sind allesamt unkoventionelle Ausnahmewerke.

Deshalb freuen wir uns, dass Tim Miller und David Fincher ihr Traumprojekt nach langem warten endlich verwirklichen konnten und damit vielen originellen Köpfen eine Bühne bieten, um ihre ganz eigene Art von Geschichte zu erzählen.

Wir sind gespannt auf die dritte Staffel, die im Jahr 2022 auf Netflix erscheinen soll. Auf das diese in acht Episoden für weitere eindrucksvolle Kurzfilm-Ausflüge mit allen erdenklichen Möglichkeiten sorgen wird.[11]


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Was haltet Ihr vom wahr gewordenen Traumprojekt von Tim Miller und David Fincher? Teilt eure Gedanken zu „Love, Death & Robots“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und kreative Animationsstudios der ganzen Welt sicher auch.


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “Love, Death & Robots”

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The Witcher (2019 – …)

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  • 8.5/10
    derofa Durchschnittswertung - 8.5/10
8.5/10

Ausgezeichnet

Mit “The Witcher” läutete Netflix im Jahr 2019 den Start einer neuen Serienadaption rund um Geralt von Riva ein.

Bücherwürmern und Videospielern ist der mutierte Hexer bereits bestens bekannt. Die Netflix-Serie will sich zwar an der Buchvorlage orientieren, doch steckt nicht vielleicht auch etwas Videospiel in der Produktion?

Was die einzelnen Staffeln bisher zu bieten haben, verraten wir euch übersichtlich in unseren Kritiken zu “The Witcher”.

Genre: Fantasy, Action, Abenteuer

Originaltitel: The Witcher

Produktionsland: USA, Polen

Produktionsfirma: Netflix | Sean Daniel Company, Stillking Films, Platige Image, One of Us, Cinesite

Showrunner: Lauren Schmidt Hissrich

Regie: Alik Sakharov, Alex Garcia Lopez, Charlotte Brändström, Marc Jobst, Stephen Surjik, Sarah O’Gorman, Ed Bazalgette, Louise Hooper

Drehbuch: Lauren Schmidt Hissrich, Jenny Klein, Beau DeMayo, Declan de Barra, Sneha Koorse, Haily Hall, Mike Ostrowski, Clare Higgins, Sneha Koorse, Matthew D’Ambrosio

Produktion: Sean Daniel, Jason Brown, Tomasz Bagiński, Jarosław Sawko, Lauren Schmidt Hissrich, Alik Sakharov

Musik: Sonya Belousova, Giona Ostinelli (Staffel 01) | Joseph Trapanese (Staffel 02)

Staffeln: Staffel 01 (8 Episoden) (2019), Staffel 02 (8 Episoden) (2021), Staffel 03 (angekündigt)[1]

Länge: ca. 47-67 Minuten je Episode

Altersfreigabe: 16 (lt. Netflix) (Stand: 08.02.2022)

Veröffentlichung: Staffel 01 (20.12.2019), Staffel 02 (17.12.2021), Staffel 03 (angekündigt)

Universum: The Witcher

Nachfolger: The Witcher: Nightmare of the Wolf (Prequel, Animationsfilm) (2021), The Witcher: Blood Origin (Prequel, Realserie) (2022)

Ähnliche Titel: The Mandalorian (2019 – …), Cowboy Bebop (2021)

Quellen
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Witcher_(TV_series) | https://de.wikipedia.org/wiki/The_Witcher_(Fernsehserie)#Episodenliste

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Lesezeit Beschreibung: ca. 1 Minute

Beschreibung - Hexer in Serie

Mit “The Witcher” veröffentlichte Netflix im Jahr 2019 eine neue Serien-Adaption rund um den Hexer Geralt von Riva.

Die Serie basiert auf der polnischen Buchreiche des Autors Andrzej Sapkowski, der sogenannten “Geralt-Saga”.

Internationale Bekanntheit und popkulturelle Relevanz erlangten die Geschichten über den “weißen Wolf” insbesondere durch die Videospiel-Interpretationen des polnischen Entwicklerstudios CD Projekt RED.

Dessen dritter Teil aus dem Jahre 2015 erhielt laut Entwickler mehr als 800 Auszeichnungen, davon ca. 250 für das Spiel des Jahres.[1]

Die neue Netflix-Serie orientiert sich an den Büchern von Sapkowski, setzte jedoch Charaktere und/oder Ereignisse in einen anderen Kontext zur Vorlage.[2] Im Verhältnis zum Videospiel “The Witcher 3: Wild Hunt” (2015), erzählt die Fantasy-Serie eine Vorgeschichte mit einem jüngeren Geralt von Riva.

Die Hauptrolle des Geralt wird vom britischen Schauspieler Henry Cavill verkörpert, der besonders für seine Rolle als Superman in den Comic-Verfilmungen “Man of Steel” (2013) sowie “Batman vs. Superman” (2016) bekannt ist. In weiteren Rollen sind Freya Allan sowie Anya Chalotra zu sehen.

Die erste Staffel umfasst acht Episoden und wurde am 20. Dezember 2019 auf der Streaming-Plattform Netflix veröffentlicht.

Eine zweite Staffel wurde von Netflix am 17. Dezember 2021 veröffentlicht und umfasst erneut acht Episoden.[3] Eine dritte Staffel ist angekündigt, soll wohl aber frühestens 2023 erscheinen.[4]

Review - Staffel 01 (2019)

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Wertung:  

Autor: Jannik

Verfasst am: 29.02.2020

Lesezeit: ca. 4 Minuten (Direkt zum Fazit der ersten Staffel)


“Der weiße Wolf”

In der Haupthandlung der eigentlichen Geschichte von “The Witcher” - die in der neuen Serie nur grob angedeutet wird - wurde Geralt von Riva als Kind von seiner Mutter, der Zauberin Visenna, in der alten Festung der Hexer “Kaer Morhen” zurück gelassen. Dort erhielt er durch Mutationen, während der Ausbildung zum Hexer, übernatürliche physische Kräfte und geistige Fähigkeiten.[5]

Hexer werden in der Welt von “The Witcher” als aussätzige, abstoßende und verachtenswerte Geschöpfe betrachtet. Das bekämpfen von Monstern ist jedoch ihre Spezialität und wird deshalb klassischerweise mit Gold vergütet.

Mit seinem Pferd Plötze streift Geralt durch das Land. Durch eine Schicksalhafte Begegnung und der sogenannten “Vorhersehung”, ist er mit einem Kind aus dem Königreich Cintra verbunden. Als das verfeindete Königreich Nilfgaard in Cintra einmarschiert, holt Geralt die Verantwortung aus der Vorhersehung ein und er macht sich auf die Suche nach dem Kind.

Außerdem dreht sich die erste Staffel der Serie um eine Zauberin, die den Fans bereits bestens bekannt sein sollte sowie andere Weggefährten von Geralt. Diese möchten wir an dieser Stelle jedoch nicht verraten.


Schauspieler Henry Cavill als “der weiße Wolf” in der Netflix Serienadaption

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Gamer-Herzen & Leseratten

Wir behaupten einfach mal: Nur eingefleischte Fantasy-Fans unter den Leseratten kannten die “Geralt-Saga” des polnischen Buchautors Andrzej Sapkowski, bevor das Entwicklerstudio CD Project RED im Jahr 2007 mit ihrer Spielereihe für größere internationle Bekanntheit des Hexers sorgte.

Mit dem dritten Teil “The Witcher 3: Wild Hunt” erreichte das Fantasy-Epos schließlich sogar den Mainstream und war für viele DAS Videospiel des Jahres - wenn nicht sogar das beste Spiel der vergangenen Dekade. Heute gilt es zweifelsohne als Maßstab im Rollenspiel-Genre.

Dass Netflix nun eine neue Serie rund um den wortkargen und abgeklärten Monsterschlächter Geralt in Auftrag gegeben hat, liegt deshalb wohl vor allem am großen Erfolg des Videospiels - auch wenn die Serie offiziell auf der Buchvorlage von Sapkowski basiert.

Die Vermutung liegt nahe, dass sich bei der Umsetzung nicht nur die Bücher, sondern auch die Videospielreihe genauer angeschaut wurde, um die zahlreichen Fans des Monsterjägers nicht zu verprellen.

Geralt von Riva ist jedenfalls ganz bestimmt ein Name der Gamer-Herzen höher schlagen lässt und für eine hohe Erwartungshaltung bei Fans der Bücher und Videospielen gleichermaßen sorgte.


Einige Cover der Buchvorlage die als “Geralt-Saga” bezeichnet wird

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Quelle: https://fictionhorizon.com/best-order-to-read-the-witcher-books/

Links Monsterschlächter Geralt aus dem Videospiel von CD Projekt RED. Rechts der britische Netflix-Witcher Henry Cavill.

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Quelle: https://unleashthegamer.com/netflix-witcher-games-books/

High-Fantasy

Wer den Stoff von “The Witcher” kennt und bereits Bekanntschaft mit der düsteren und bezaubernden Fantasy-Welt gemacht hat, der fühlt sich sofort heimisch in den Landen, die uns stilistisch geradewegs in eine magische Version des europäischen Mittelalters versetzen. Sowohl in seiner altertümlichen Sprache als auch in seinen Kulissen erinnert die Serie an ähnliche Werke im Genre wie z.B. “Game of Thrones” (2011-2019).

Typisch für das High-Fantasy-Genre ist auch, dass “The Witcher” nicht immer leicht zu verstehen ist und viel Aufmerksamkeit vom Zuschauer erfordert. Unglücklicherweise verstärken die Produzenten diesen schwierigeren Zugang noch, indem sie die Serie teilweise zeitlich durcheinander erzählen. Dabei treffen verschiedene Zeitebenen auch mal innerhalb einer Folge aufeinander und müssen im Kopf erst verknüpft und eingeordnet werden. Dies kann verwirrend sein und manches mal konfus und chaotisch wirken.

Unsere Erwartungen erfüllt die neue Serie um den Hexer trotz dieser schwierigen Verbindung. In einer Kombination seiner Stärken und Bestandteile, weiß der weiße Wolf abzuliefern.

Da wäre als Basis die interessante Geschichte, die trotz oder gerade wegen der mehreren Zeitebenen, gut miteinander verzahnt scheint. Für die Ohren wäre da die überaus stimmige Musik, die zwar nicht ganz an den Soundtrack vom Videospiel “The Witcher 3: Wild Hunt” heran kommt - ganz einfach deshalb:


 

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©CD Projekt RED | Das hier verwendete, urheberrechtlich geschützte Material, dient nur zu Rezensions- sowie Veranschaulichungszwecken. Die Rechte des Materials liegen bei den genannten Rechteinhabern. Eine Vervielfältigung ist strengstens untersagt.

Aber dennoch für einige Gänsehautmomente sorgen kann:

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©Netflix | Das hier verwendete, urheberrechtlich geschützte Material, dient nur zu Rezensions- sowie Veranschaulichungszwecken. Die Rechte des Materials liegen bei den genannten Rechteinhabern. Eine Vervielfältigung ist strengstens untersagt.

Ästhetische, märchenhafte Umgebungen sowie eine Prise Brutalität im Kampfe, sorgen für die visuellen Reize. Abgerundet wird das Konstrukt durch eine ungewöhnliche, bittersüße Liebesgeschichte. All diese Elemente führen zu einer Sogwirkung und laden zum Eintauchen in eine ganz eigene Welt ein.


Der 32-jährige Brite Joe Batey spielt Rittersporn

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©Netflix

Fazit – Ein verheißungsvoller Aufbruch

Nicht wenige Fans machten sich sorgen, ob eine Serie zur “Geralt-Saga” wirklich funktionieren kann. Doch Netflix und die Produzenten beweisen aufgrund hoher Produktionsqualität, dass sie es kann.

Trotz seiner etwas kryptischen Erzählung und zeitlichem Wirrwarr, bietet “The Witcher” in seinen acht Episoden viele spannende TV-Momente. Der auffällig gut gewählte Cast sowie das solide Skript funktionieren als Fundament und ergeben in Kombination mit Musik und visuellen Schauwerten eine ausgezeichnete Serie.

Ein verheißungsvoller Aufbruch also für unseren Hexer Geralt und seine Gefährten. Doch feststellen muss man auch: Staffel eins schafft, ähnlich wie die Star Wars-Serie “The Mandalorian”, nur eine erste Grundlage und wird erst im Verbund mit weiteren Staffeln wirklich zu einer epischen Reise werden können. Der Grundstein ist jedenfalls gelegt und Nachschub bereits für den 17. Dezember 2021 angekündigt.[6] Bleibt zu hoffen, dass “The Witcher” uns weiterhin durch seine Stärken verzaubern und entzücken wird.


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©Netflix

Trailer - Staffel 01

Der offizielle deutsche Trailer zur ersten Staffel von “The Witcher”

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©Netflix

Review - Staffel 02 (2021)

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©Netflix

Wertung:  

Autor: Jannik

Verfasst am: 03.02.2022

Lesezeit: ca. 2 Minuten (Direkt zum Fazit der zweiten Staffel)


Cirilla im Zentrum

Vor etwa zwei Jahren erschien die erste “The Witcher”-Staffel rund um den Monsterschlächter Geralt von Riva. Diese handelte selbstredend vom namensgebenden Hexer. Doch vor allem die Zauberin Yennefer von Vengerberg  (Anya Chalotra), spielte eine wesentliche Rolle und erhielt als detailliert ausformulierter Charakter mit großer Persönlichkeit, ihre Einführung als wichtige Hauptfigur der Serie.

Da ist es nicht verwunderlich, dass die Macher rund um Showrunnerin Lauren Schmidt Hissrich, dieses mal einem nicht weniger wichtigen Charakter aus dem “The Witcher”-Universum die große Bühne geben. Schließlich will das Universum aus den Vorlagen entfaltet und die Geschichte weitergebracht werden. Dieses mal steht alles ganz im Zeichen des Kindes aus der Vorsehung.

Während Geralt die Vater- und Beschützerrolle übernimmt, sucht Ciri nach sich selbst. Nachdem das Mädchen aufgrund des kriegerischen Angriffs von Nilfgaard, aus ihrer Heimat Cintra fliehen musste, sieht sie Anfangs verwirrt, schon bald einem neuen Leben entgegen.


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Mysterypuzzle ohne Zeitsprünge

Als kritikwürdig empfanden wir in Staffel eins vor allem die chaotische Erzählung, bestehend aus mehrere Zeitebenen. Von diesem Ansatz haben sich die Macher rund um Hissrich nun glücklicherweise verabschiedet. Dieses mal werden chronologisch die Geschehnisse rund um Geralt, sein Kind Ciri sowie die politischen Machtfehden und die vom Blut getränkten Schlachtfelder erzählt.

Die Handlung wurde dabei erneut weitesgehend aus den Büchern von Sapkowski entnommen, während im Unterschied zur ersten Staffel jedoch auch neue Handlungsstränge ohne Literaturvorlage verwendet wurden.[7]

Während Ciris Selbstfindungsprozess, Geralts Ambitionen als Beschützer sowie Yennefers Kriegstraumata nicht eh schon Stoff genug bieten würden, erfreuen die Nebenschauplätze ebenfalls mit spannenden Intrigen, rätlselhaften Mysterien und interessanten Charakteren. Dies geht ebenso erneut Hand in Hand mit den bezaubernden Kulissen und Kostümen.

Die zweite Staffel könnte man dabei als eine Art Mischung aus Mysterypuzzle und Hof-Debatten bezeichnen. Als Zuschauer rätseln wir mit, wo die dunklen Mächte ihren Ursprung haben, was Ciri damit zu tun hat und welch neue Fehden sich in den machtumkämpften Landen auftun.


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Fazit - Ein Hexer der sich macht!

Netflix “The Witcher”-Interpretation besticht in seiner Fortsetzung beinahe auf ganzer Linie und stellt eine klare Steigerung zur ersten Staffel dar.

Durch den Wegfall der verschiedenen Zeitebenen in der Erzählweise, fällt es deutlich leichter der Geschichte rund um Geralt, Ciri und Yennefer zu folgen. Trotzdem fehlt dabei in keiner Weise der Tiefgang, denn Wendungen oder auch mysteriöse, übernatürliche Rätsel, die nur wahre Hexer und Zauberer zu lösen vermögen, werden Euch geboten.

Es macht großen Spaß der Geschichte zu lauschen und sich erneut in eine andere Welt voller Magie, Machtspielchen und Altertümlichkeiten entführen zu lassen.

Besonders Ciris Charakter (Freya Allan) bekommt viel Entwicklungszeit zugesprochen und legt so bereits das weitere Fundament für eine dritte Staffel.

Da auch die Action, brachiale Monsterkämpfe und die Nebencharaktere, sowie politische Grabenkämpfe nicht zu kurz kommen, ist die zweite Staffel eine noch bessere Mischung, mit zwar weniger bittersüßer Romanze aber dafür wesentlich befriedigender Erzählweise.

Bleibt zu hoffen, dass dieses hohe Niveau auch für die dritte Staffel beibehalten werden kann. Einen Starttermin gibt es derzeit noch nicht.


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Trailer - Staffel 02

Der offizielle deutsche Trailer zur zweiten Staffel von “The Witcher”

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Was haltet Ihr von Netflix Version des weißen Wolfs? Teilt eure Gedanken zu „The Witcher“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und Geralt auch.

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©Netflix

Aya und die Hexe (2020)

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©Studio Ghibli
  • 6/10
    derofa Durchschnittswertung - 6/10
6/10

Ganz gut

“Aya und die Hexe” ist der erste CGi-Animationsfilm vom legendären Studio Ghibli (“Chihiros Reise ins Zauberland”). Das japanische Studio ist vor allem für seine Anime-Klassiker in Zeichentrickform berühmt.

Der neueste Film nach einer Buchvorlage der britischen Schriftstellerin Diana Wynne Jones (“Das wandelnde Schloss”), handelt von dem kleinen Mädchen Aya. Aya lebt als Waisenkind in einem Heim. Als Sie von zwei ulkigen gestalten adoptiert wird, ändert sich ihr Leben schlagartig.

Ob der gewagte Versuch des Studios gelingt, in der Welt der CGI-Animation mitzumischen, erfahrt in in unserer Kritik zu “Aya und die Hexe”.

Genre: Anime

Originaltitel: Āya to Majo (Transkription)

Produktionsland: Japan

Produktionsfirma: Toho | Studio Ghibli, NHK, NEP

Regie: Gorō Miyazaki

Drehbuch: Keiko Niwa, Emi Gunji

Produktion: Toshio Suzuki

Musik: Satoshi Takebe

Länge: ca. 82 Minuten

Altersfreigabe: FSK 6

Veröffentlichung: 24. September 2021 (DVD & Blu-ray in DE)

Universum: Studio Ghibli

Vorgänger: Die rote Schildkröte (2016)

Ähnliche Titel: Mary und die Blume der Hexen (2017), Bescheidene Helden (2018), Flavors of Youth (2018)

Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Aya_und_die_Hexe | https://en.wikipedia.org/wiki/Earwig_and_the_Witch | Veröffentlichung: https://www.moviepilot.de/movies/aya-and-the-witch

Wertung:   

Autor: Jannik

Verfasst am: 29.12.2021

Lesezeit: ca. 4 Minuten (Direkt zum Fazit)

Die doppelte Last

Mit “Aya und die Hexe” wagt sich Traditions-Unternehmen “Studio Ghibli” mit einem großen und unerwarteten Schritt weg vom klassischen Zeichentrick-Handwerk hin zur CGI-Animation.

Ein zeitgemäßes aber dennoch gewagtes Vorhaben, zeichneten sich die Japaner doch vor allem durch ihren unverkennbaren, handgemachten Stil aus.

Gorō, Sohn von Aushängeschild und Oscarpreisträger Hayao Miyazaki (“Chihiros Reise ins Zauberland”) wurde die zugleich ehrenvolle wie doppelt schwerwiegende Aufgabe zuteil. Doppelt schwerwiegend deshalb, weil zum einen die Altmeister rund um seinen Vater, das Zepta nun scheinbar endgültig an die jüngere Generation weitergegeben haben. Zum anderen, weil ausgerechnet diese Generation nun das riesige Ghibli-Vermächtnis und dessen Stimmungen, offensichtlich in eine moderne CGI-Kluft kleiden wollen.

Gorō Miyazaki führte übrigens bereits 2006 bei einem der “hässlicheren Entlein” des Studios “Die Chroniken von Erdsee”, sowie bei dem von der Kritik recht positiv aufgenommenen “Der Mohnblumenberg” (2011) Regie. Das neue Werk ist nach “Das wandelnde Schloss” (2004) bereits der zweite Film nach einer Buchvorlage der britischen Schriftstellerin Diana Wynne Jones.[1]

Laut der englischsprachigen Wikipedia ist Gorō der einzige im Unternehmen, der sich mit CGI-Animation auskennt.[2] In dieser Disziplin adaptierte er von 2014 bis 2015 bereits Astrid Lindgren’s Werk “Ronja Räubertochter” im Serienformat.[3]


Der mittlerweile 54-jährige Gorō Miyazaki am Zeichentisch im Ghibli-Hauptquartier in Koganei am 22. Januar 2021.[4][5] Rechts im Bild eine kleine Figur der Protagonistin Aya aus dem neuesten Film.

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©Studio Ghibli, ©Agence France-Presse/Charly TRIBALLEAU,  Quelle: https://www.thejakartapost.com/life/2021/01/26/in-miyazakis-shadow-son-goro-breaks-out-into-3d-animation-.html

Merkwürdiger Stil

Zunächst einmal präsentiert sich “Aya und die Hexe” optisch erfrischend anders.

Der Stil unterscheidet sich von dem der namhaften Studios im Bereich CGI-Animation, wie zum Beispiel “Pixar”, doch deutlicher als erwartbar war.

Während die Umgebungen gelungen wirken, machen Gesichter einen nicht zeitgemäßen, hölzern animierten sowie oft minderwertig undetaillierten Eindruck. Man möchte fast meinen Studio Ghibli hat tonnenweise internationales Referenz-Material übersehen und musste das CGI-Rad neu erfinden.

Tatsächlich gewöhnt man sich jedoch recht schnell an den simplen Look mitsamt merkwürdigen Gesichtsanimationen, die technisch nicht so recht in die heutige Zeit passen wollen. Viel wichtiger ist da die Geschichte oder?


Brandneu und doch irgendwie aus der Zeit gefallen. Der merkwürdige CGI-Stil fällt auf, wirkt mitunter billig und will mit heutigen Genre-Standards nicht so recht zusammen passen. Trotzdem hebt er sich so zumindest von der Masse ab.

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©Studio Ghibli, Quelle: https://www.nytimes.com/2021/02/03/movies/earwig-and-the-witch-review.html

Aya das Waisenkind

Die kleine, freche Aya wickelt alle um den Finger. Mit ihren Pippi Langstrumpf Söckchen weiß sie genau wie sie der Boss im Waisenhaus wird. Sogar Heimleitung und Personal tanzen nach Ayas Pfeife.

Als das junge Mädchen jedoch von zwei sonderbar ulkigen gestalten adoptiert wird, steht Aya vor der Herausforderung, sich als angehende Hexe in neuer Umgebung zurecht zu finden.


Ayas neue Eltern sind irgendwie eigenartig

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©Studio Ghibli

Kryptische Erzählung

Die Geschichte beginnt zielgerichtet und lässt schnell den Schluss zu, dass später ein gewisses Geheimnis gelüftet wird. Auch deshalb zeigt sich die Handlung lange zeit sehr kryptisch. Einerseits sorgt das für Spannung. Andererseits hält der Film den Zuschauer (zu) lange hin.

Schlimmer noch: Essententielle Fragen vieler Zuschauer, so viel sei verraten, werden am Ende unbeantwortet bleiben. Das offene Ende sorgte in sozialen Medien für Zündstoff, wie aus diversen Foren hervorgeht.

“Aya und die Hexe” wirft viele Fragen auf ohne Antworten zu liefern. Der Film macht so den Eindruck, als diene das gezeigte einfach nur dazu, irgendetwas zu zeigen. Waren der hohe Druck und die Belastungsprobe für Gorō Miyazaki möglicherweise zu viel für den Regisseur?


Die Geschichte um das kleine Mädchen Aya wirkt nicht zielführend und landet beinahe im Nichts. Aufkommende Fragen werden auch bis zum Ende nicht befriedigend aufgelöst.

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©Studio Ghibli, Quelle: https://thefilmstage.com/tag/earwig-and-the-witch/

Fazit - Eine Medaille mit zwei Seiten

“Aya und die Hexe” ist Studio Ghiblis Vorstoß, in der dreidimensionalen Computer-Welt neu aufzukeimen, nachdem über die vergangenen Jahre immer wieder über ein mögliches Ende der “Traumfabrik mit Tradition” berichtet wurde.[6] Doch vergessen wurde womöglich, dass dieses Vorhaben große Tücken birgt. Es ist eine Medaille mit zwei Seiten. CGI-Animation ist zwar zeitgemäß, spricht womöglich eine neue Generation an, doch ist es auch gerade die Form der Animation, die ohne wirkliche Substanz, schnell billig produziert wirkt.

Ghibli’s erster offizieller Film der nächsten Generation, lässt gerade deshalb verwirrt und ernüchtert zurück. Fans würden es Gorō Miyazaki und dem Studio sicher gönnen, dass der Transport von klassischem Zeichentrick und damit nicht zuletzt des Ghibli-Vermächtnisses in ein neues Zeitalter der Animationsfilme gelingt.

Wenn aber trotz Wohlwollen nur ein ganz guter Film mit Tendenz zum geht so übrig bleibt, der zudem noch technisch enorm angestaubt wirkt und an seiner schlecht auserzählten Handlung krankt, fällt es schwer frohen Mutes in die Zukunft des Studios zu blicken.

Wie es besser funktioniert zeigten bereits zweimal “Studio Ponoc”, denen als kollektiv bestehend aus ehemaligen Ghibli-Mitarbeitern rund um Yoshiaki Nishimura mit “Mary und die Blume der Hexen” und der Kurzfilmsammlung “Bescheidene Helden” wunderbare Werke gelangen, welche zeigten, dass die “Nachfolgegeneration-Ghibli” liefern kann.

“Aya und die Hexe” mit seiner Geschichte ohne Ziel, konfus und unbeeindruckend, wirkt (leider) wie der verzweifelte Versuch in der Welt der CGI-Animationsfilme mitzumischen, krankt dabei vor allem am links liegen lassen von technischen Möglichkeiten, als auch an der unbefriedigenden, eigentlich sinnigen Handlung, die zu viel verspricht.

Vielleicht ein Weckruf für Gorō und das Studio selbst, sich an den heißen Kohlen der CGI-Animation nicht die Finger zu verbrennen. Denn mit diesen müssen sie zeichnen!


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©Studio Ghibli, Quelle: https://wallpaperaccess.com/studio-ghibli-characters

Was haltet Ihr von Studio Ghiblis Versuch, die 3D-CGI-Animationswelt aufzumischen? Teilt eure Gedanken zu „Aya und die Hexe“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und Totoro sicher auch.


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “Aya und die Hexe”

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©LEONINE Studios

Free Guy (2021)

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©20th Century Fox
  • 8.5/10
    derofa Durchschnittswertung - 8.5/10
8.5/10

Ausgezeichnet

Mit “Free Guy” landete nach einigen Verschiebungen am 12. August 2021 zweifelsohne ein ziemlich verrückter Film in den deutschen Kinos.

Stranger Things” Produzent Shawn Levy führte Regie, während “Deadpool”-Darsteller Ryan Reynolds in die Hauptrolle des “Guy” schlüpfte.

Was es mit “Free Guy” sonderbares auf sich hat und warum sich ein Blick auf den unkonventionellen Film definitiv lohnt, verraten wir in unserer Kritik.

Genre: Science-Fiction, Action, Komödie

Originaltitel:  Free Guy

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: 20th Century Studios | Berlanti Productions, 21 Laps Entertainment, Maximum Effort, Lit Entertainment Group, TSG Entertainment

Regie: Shawn Levy

Drehbuch: Matt Lieberman, Zak Penn

Produktion: Ryan Reynolds, Shawn Levy, Sarah Schechter, Greg Berlanti, Adam Kolbrenner

Musik: Christophe Beck

Länge: ca. 115 Minuten

Altersfreigabe: FSK 12

Veröffentlichung: 12. August 2021 (Kinostart DE)

Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Free_Guy | https://en.wikipedia.org/wiki/Free_Guy | Kinostart DE: https://www.filmstarts.de/kritiken/251824.html

Wertung:   

Autor: Jannik

Verfasst am: 11.12.2021

Lesezeit: ca. 3 Minuten (Direkt zum Fazit)

Der Stoff aus dem die Blacklist ist

Mit “Free Guy” erschien im Jahr 2021 ein Film der Marke - eher ungewöhnlich.

Shawn Levy’s Science-Ficition-Action-Kracher mit humorvollem Einschlag versetzt den naiven NPC (Non Player Character), mit dem schlichten wie treffenden Namen “Guy” (Ryan Reynolds), Tag ein Tag aus ausgerechnet in die absurd-skurril anmutende Spielwelt namens “Free City”.

Und diese Prämisse, so viel sei vorab verraten, ist bereits das herausragende Merkmal, denn die wahrlich außergewöhnliche Komponente ist das Szenario selbst.

Das ist wohl auch der Grund warum der Stoff bereits im Jahr 2016, einige Jahre vor der eigentlichen Verwirklichung, auf der “Black List” landete, welche die vielversprechensten jedoch nicht verfilmten Drehbücher des Jahres kommuliert.[1][2]


Sichtlich Spaß beim Dreh. “Thor”-Regisseur Taika Waititi schlüpft in die Rolle des Antagonisten “Antwan”. Regisseur Shawn Levy (“Stranger Things”) scheint das zu gefallen.

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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Naiver Guy in Free City - Wie “GTA” auf Speed

In der chaotischen aber dennoch stets vorprogrammierten Spielwelt von “Free City” scheint alles möglich. Das Open-World-Spiel des fiktiven Studios “Soonami” ist ein Riesenerfolg und vereint zahlreiche Gamer.

Während sich das öde Leben vom “Nichtspielercharakter” Guy unter dem Motto “Haben Sie keinen guten, haben sie einen großartigen Tag” in einer Endlosschleife wiederholt, herrscht in der Spielwelt das kontrollierte Chaos. Gepfeffert durch die Luft fliegende Fahrzeuge scheinen Naturgesetz, Schusswaffengebrauch ist absolute Bürgerpflicht - mindestens für Brillenträger - und was nicht hoffnungslos zerberstet, hat keinen guten, sondern einen  großartigen Tag erwischt. Free City ist geradezu wie “GTA” auf Speed.

Doch als Guy einer anziehenden Spielerin begegnet, fällt damit ein Dominostein, der nicht nur seine Persönlichkeit weckt, sondern über Videospielgrenzen hinaus berührt.


Free Guy in Free City

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©20th Century Fox, Quelle: https://www.filmstarts.de/nachrichten/18537866.html

Die Lockerheit in Person

In Persona von Ryan Reynolds spielt ein Schauspieler den Löwenanteil, der in Hollywood-Produktionen bereits ähnliche Rollen bekleidete. Den verrückten aber stets charmanten Spaßvogel kann er. Und so sorgt er mit seinem typisch losgelösten aufspielen auch dafür, dass sich “Free Guy” von Beginn an regelrecht aus seiner Zwangsjacke der Entwicklervorgaben des fiktiven Studios “Soonami” befreit.

Er charakterisiert einen Hauch Retter, einen Hauch Superhelden, körperlich abgehoben aber charakterlich stets auf dem Boden - und nahbar. Auch eine Prise “Deadpool” - nur als NPC “Guy” naiver und braver. Trotzdem mit verdächtig ähnlichem Humor.


Den “Deadpool”-Vergleich hatten wohl selbst die Produzenten erwartet. In einer Trailer-Reaktion auf seinem Youtube-Kanal, nahm Ryan Reynolds als Deadpool mit Taika Waititi als Korg im Schlepptau, seinen neuen Charakter “Free Guy” aufs Korn.

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©20th Century Fox, Quelle: https://gamerant.com/ryan-reynolds-deadpool-cameo-free-guy/

Total verrückt

Alleine dass jemand die Idee von “Free Guy” angefasst hat ist außergewöhnlich. Die Umsetzung erfordert viel Mut und Vorstellungsvermögen.

Digitalisierung, Gamingkultur, Gamerjargon, nicht zu überdreht, nicht zu abgehoben. Eine Schippe moderne Spieldesigns kritisieren und verpöhnte Cashgrab-Kniffe, falsche Versprechngen und Bitch-Moves der Gaming-Industrie anprangern.

Während “Free Guy” immer humorvoller und im Storytelling dichter wird, erhält beiläufig sogar eine romantische Note Einzug.

Ernste Szenen - immer wieder mit Humor aufgebrochen, “Deadpool” und die “Guardians of the Galaxy” lassen grüßen. Wir beginnen mitzufiebern.


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©20th Century Fox, Quelle: https://tenor.com/view/free-guy-ryan-reynolds-excited-lightsaber-lightsaber-fight-gif-23223122

Wo Licht, da auch Schatten

Perfekt ist nichts - nicht im echten Leben und auch nicht im Videospiel.

Die größte Schwäche von “Free Guy” ist wohl, dass es gerade bei dem Gehalt an verrücktem Chaos, noch mehr actionreiche Momente unter dem Motto: “Nichts ist zu verrückt” hätte geben müssen. So zeigt sich die 20th Century Fox-Produktion unerwartet oft als klassisches Actionkino, wenn auch in modernem Gewandt.


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©20th Century Fox, Quelle: https://tenor.com/view/freeguy-ryan-reynolds-guy-gif-22819910

Fazit - Wenn die KI streikt, geschieht wundersames

“Free Guy” ist ein verrückter Film.

Shawn Levys kontrollierter, inhatlich solide durchgefütterter und dennoch explosiver “Free Guy” hat es uns durchaus angetan.

Was wenn die KI streikt? Was wenn Einsen und Nullen mehr sind als Technik und Programm? Ryan Reynolds ist “Free Guy” und stellt mit der Spielwelt auch die (fiktive) echte auf den Kopf.

Viel Humor, auch mal gesellschaftskritisch, mit Cameo-Auftritten, Popkulturellen Referenzen und Anspielungen, mit den richtigen Schauspielern und Produzenten. Es scheint als gäbe man sich die Klinke in die Hand.

“Free Guy” ist irgendwie wie Feuerwerk im Kopf. Das alles sogar mit einer klitzekleinen Botschaft: Videospielmomente sind real, weil man sie erlebt. Lasst uns also keinen guten, sondern einen großartigen Tag haben - mit “Free Guy”.


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©20th Century Fox, Quelle: https://tenor.com/view/boom-antoine-taika-waititi-free-guy-kaboom-gif-22054154

Was haltet Ihr von der unbeugsamen KI und dem Chaos das sie hinterlässt? Teilt eure Gedanken zu „Free Guy“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und Guy sicher auch.


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “Free Guy”

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©20th Century Fox

Cowboy Bebop (2021)

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©Netflix
  • 6.5/10
    derofa Durchschnittswertung - 6.5/10
6.5/10

Ganz gut

“Cowboy Bebop” von Studio Sunrise gehört zweifelsohne zu den beliebtesten Anime-Serien überhaupt und ist mittlerweile zum Kult avanciert.

Der Space-Western, entwickelt unter der Regie von Shin’ichirō Watanabe (“Terror in Tokio”, “Samurai Champloo”), vereint heute noch zahlreiche, nostalgisch zurückblickende Fans.

Aufgrund der großen Beliebtheit von Protagonist Spike Spiegel und der Bebop-Crew, war bereits im Jahre 2009 eine Realverfilmung mit Keanu Reeves in der Hauptrolle geplant, die aufgrund von Budget-Problemen jedoch nie verwirklicht wurde.[1] Einige Jahre später schnappte sich Netflix das Material und verhalf so dem Science-Fiction-Werk doch noch zur Live-Action-Interpretation.

Ob das gut gehen konnte und wie sich “Cowboy Bebop” als Realserie schlägt, verraten wir in unserer Kritik.

Genre: Science-Fiction, Abenteuer, Action

Originaltitel: Cowboy Bebop

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: Netflix | Tomorrow Studios, Midnight Radio, Sunrise Inc.

Showrunner: André Nemec

Regie: Alex Garcia Lopez (E01-02, E05, E07, E08), Michael Katleman (E03-04, E06, E09-10)

Drehbuch: Christopher Yost (E01, E03, E10), Sean Cummings (E02-03), Vivian Lee (E04), Liz Sagal (E05), Karl Taro Greenfeld (E06), Alexandra E. Hartman (E07), Javier Grillo-Marxuach (E08), Jennifer Johnson (E09)

Produktion: Marty Adelstein, André Nemec, Jeff Pinkner, Josh Appelbaum, Scott Rosenberg, Becky Clements, Christopher Yost, Yasuo Miyakawa, Masayuki Ozaki, Shin Sasaki, Tim Coddington, Tetsu Fujimura, Michael Katleman, Matthew Weinberg

Musik: Yōko Kanno

Staffeln: Staffel 01 (10 Episoden) (2021)

Länge: ca. 39-51 Minuten je Episode

Altersfreigabe: 16 (lt. Netflix)

Veröffentlichung: 19. November 2021 (Netflix)

Universum: Cowboy Bebop

Ähnliche Titel: The Mandalorian (2019 - …), The Witcher (2019 – …)

Quellen
https://en.wikipedia.org/wiki/Cowboy_Bebop_(2021_TV_series) | https://www.netflix.com/de/title/80207033te | https://de.wikipedia.org/wiki/Andr%C3%A9_Nemec | https://de.wikipedia.org/wiki/Cowboy_Bebop_(Fernsehserie)

Wertung:   

Autor: Jannik

Verfasst am: 02.12.2021

Lesezeit: ca. 4 Minuten (Direkt zum Fazit)

In große Fußstapfen

Mit “Cowboy Bebop” wurde der wahrscheinlich kultigste Anime der späten 90er Jahre als Live-Action-Adaption umgesetzt. Pläne hierfür gab es bereits 2009. Niemand geringeres als die Hollywoodgröße Keanu Reeves sollte in die Hauptrolle von Protagonist Spike Spiegel schlüpfen. Doch der Stand des Projekts war über Jahre lang unklar ehe es schließlich komplett im Sande verlief.[2] Letztendlich schaffte es jedoch Netflix im Jahre 2021 doch noch, den Kopfgeldjäger und die Bebop-Crew ins Realserien-Universum zu entsenden.

Und die Vorzeichen standen durchaus gut. Mit Shin’ichirō Watanabe als Berater[3] und Yōko Kanno’s musikalischer Note machte es den Anschein, als würde das Vermächtnis des Originals respektiert und sich an der Vorlage orientiert. Doch nicht nur das. Hauptdarsteller John Cho (Searching), welcher Spike Spiegel verkörperte, gab in einem Interview zu, zuerst keine Ahnung von der Popularität der Vorlage gehabt zu haben, ehe er sich den Anime in Vorbereitung auf seine Rolle angesehen habe. “Cowboy Bebop” (1998) sei “eines der einzigartigsten Unterhaltungsprodukte die er je sah”, lautete sein Urteil.[4]

Solche Meldungen schüren den Hype, insbesondere weil wir zumindest mit dieser passenden Besetzung überaus zufrieden waren. Spike Spiegel war tatsächlich zurück!


John Cho in der Hauptrolle des Spike Spiegel

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©Netflix

Handlung - Spikes vergangenes Ich

Der Kopfgeldjäger Spike Spiegel hat eine bewegte Vergangenheit, die jedoch vorerst unter Verschluss bleibt.

Als Spike sich eines Tages mit seinem neuen Partner Jet Black zusammenfindet, kreuzen die beiden Haudegen auf der Suche nach lukrativen Kopfgeldern durch das Universum. Wenig später stößt auch die von einer Amnesie geplagte Faye Valentine hinzu.

Schließlich braut sich ein größerer Konflikt zusammen. Nicht nur weil Spike von seiner Vergangenheit heimgesucht wird, sondern auch, weil sein altes Leben plötzlich zwischen den Freunden steht. Die Partnerschaft wird auf die Probe gestellt.


Die Hauptfiguren Faye, Spike und Jet auf dem Raumschiff namens Bebop

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“tank!” - Verpackt als Realserie

Da ertönt es wieder, das Jazz-Intro namens “tank!”. Der coole Cowboy und Held zurück im Rampenlicht. Und wenn gezeichneter Rauch aus der realen Zigarette qualmt, weiß man: Die Macher sind sich des Vermächtnisses bewusst.

Mit John Cho überaus passend besetzt, zeigt schon die erste Episode voller Ehrfurcht die Referenzen zum Original. Schusswechsel, flapsige Sprüche, Zerstörung in der Schwerelosigkeit - aber mit Stil - und unterlegt vom unverwechselbaren Sound von Kanno.

“Cowboy Bebop” als Live Action ist tatsächlich trotzdem erstmal gewöhnungsbedürftig. Wird auf dem Bildschirm gerade eine blasphemisch wilde Kostümparty abgefeiert? Oder aber findet eine dezent stilvolle Umsetzung als Realserie statt? Die Skepsis weicht recht schnell, denn die optische Übertragung in die fiktive Realität gelingt insgesamt durchaus.

Und dennoch: Trotz des eifrigen Kopierens vom Original und des damit stimmigen Stils, will nicht so recht der Esprit, nicht die Mischung aus Coolness und Eleganz des Vorbildes entstehen.

“Cowboy Bebop” gibt einem manchmal das Gefühl einer leblosen Portierung und ist dabei doch irgendwie charmanter Abklatsch.


Der Vorspann unterlegt vom Titel “tank!” der Band der Komponistin Yōko Kanno namens “Seatbelts” in voller Länge

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Keine Sympathieträger

Während zu Beginn die Folgen meist in sich geschlossener sind versucht die Serie gegen Ende ein größeres Konstrukt rund um Spikes früheres Leben, seiner ehemaligen Zugehörigkeit zum Red Dragon Syndikat sowie der Fehde mit damaligen Partner Vicious und der Liebe zu seiner verflossenen Liebe Julia auszubauen. Das klappt gut, will jedoch nicht so recht zum lockeren Start passen.

Die Stimmung als Science-Fiction-Western weiß zwar durchaus zu gefallen, die wirklich gewichtigen sowie packenden Handlungselemente bleibt uns die Crew aber schuldig.

Es fehlen neben Sprüchen die flapsigen Geschichten, die alltäglichen Tops und Flops der Kopfgeldjagd, welche die Crew der Bebop zu Sympathieträgern aufsteigen lassen würden.

Der Showdown wirkt überhastet und so schafft man es als Zuschauer nicht, vorher genug Nähe zu den Charakteren aufbauen zu können.


Auf Kopfgeldjagd treffen Spike und Co. auf das Antagonisten-Paar Asimov and Katerina

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Die geheime Zutat

Es ist gar nicht so leicht auszumachen was das Problem von “Cowboy Bebop” ist. Die geheime Zutat des Anime, welche diesen eben so besonders macht, bleibt über weite Teile unauffindbar.

Die große Stärke der vorlagennahen Portierung ist zugleich auch ihre größte Schwäche. Es macht den Anschein, man wolle zwar nicht das Gleiche erzählen aber zeitgleich etwas neues in das alte Gewand pressen. Vielleicht ist das zu brav. Vielleicht zu sehr nach Schema F. Vielleicht ohne Seele.

Trotzdem soll das alles nicht zu negativ klingen. Spike und die Bebop-Crew haben ihre schönen Momente und liefern eine ganz gute bis sehenswerte Vorstellung ab. Sie schaffen es eben nur nicht, dem sagenumwobenen Original vollends gerecht zu werden. Und vielleicht ist das auch eine unmöglich zu meisternde Aufgabe gewesen!?


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Fazit - Jazz alleine reicht nicht

“Cowboy Bebop” ist letztendlich eine durchwachsene Serie geworden.

Auf der einen Seite gelingt eine optisch ansprechende Portierung zur Realserie. Auf der anderen lassen die Handlungselemente zu oft kalt. “Cowboy Bebop” vermag es über seine zehn Episoden einfach nicht so recht, über das Mittelmaß hinauszuragen.

Die gewisse Stimmung, die Seele, das schwer zu definierende Gefühl des Anime, wird nur schwer transportiert. Kein Wunder, denn das ist eine Aufgabe, an der schon endlos viele Live-Action-Umsetzungen scheiterten.

Auch der Cast ist teilweise fragwürdig. Die Charaktere wirken zu oft wie ein Abklatsch. Die Dynamik und Chemie zwischen den Besatzungsmitgliedern der Bebop ist nicht vergleichbar mit jener im Anime. Und klar ist: “Cowboy Bebop” muss sich letzten Endes an seiner Vorlage messen lassen. Jazz alleine reicht eben nicht!

Auch wenn die Adaption kein Riesenreinfall ist, hat Netflix bereits den Stecker gezogen! Mittlerweile ist klar: “Cowboy Bebop” hat seine Möglichkeiten verspielt. Das Ende nach nur einer ersten Staffel ist besiegelt und irgendwie schade. Denn wenigstens eine zweite Chance, hätte der Cowboy im Realserien-Gewand durchaus verdient gehabt.

See you Space Cowboy’Cowboy Bebop’

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©Netflix

Was haltet Ihr von der Netflix-Umsetzung des legendären Anime? Teilt eure Gedanken zu „Cowboy Bebop“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und Spike mitsamt Crew auch.


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “Cowboy Bebop”

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©Netflix

Kena: Bridge of Spirits (2021)

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©Ember Lab | ©Sony Interactive Entertainment
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    derofa Durchschnittswertung - 8/10
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Ausgezeichnet

Pixar-Look trifft Zelda-Spieldesign und Souls-Kampfsystem.

Mit “Kena: Bridge of Spirits” erschien im November einer der verheißungsvollsten Videospiel-Titel des Jahres.

Zuerst rein digital, ab dem 19. November 2021 auch physisch als “Deluxe Edition”, verschlägt es geneigte Abenteurer in ein verlassenes Dorf, um umherirrende Seelen zu segnen und schließlich den vom Schnee bedeckten, heiligen Bergschrein zu erreichen.

Was das Spiel für PlayStation 4, PlayStation 5 und PC zu bieten hat verraten wir, hoffentlich kurz und knackig, im Test.

Genre: Action-Adventure

Originaltitel: Kena: Bridge of Spirits

Produktionsland: USA

Entwicklerstudio | Publisher: Ember Lab | Sony Interactive Entertainment

Musik: Jason Gallaty

Spielmodus: Einzelspieler

Spielzeit: ca. 10 Stunden (Story), ca. 20 Stunden (100%)

Sprache: Englische Sprachausgabe mit deutschen Untertiteln

Plattformen: PlayStation 4, PlayStation 5, PC (Stand: 03.11.2021)

Altersfreigabe: USK 12

Quellen
https://en.wikipedia.org/wiki/Kena:_Bridge_of_Spirits | https://de.wikipedia.org/wiki/Kena:_Bridge_of_Spirits | https://howlongtobeat.com/game?id=79793

Wertung:  

Testplattform: PlayStation 5

Autor: Jannik

Verfasst am: 03.11.2021

Lesezeit: ca. 6 Minuten (Direkt zum Fazit)

Reizende Enthüllung

Der erste Trailer zu “Kena: Bridge of Spirits” sah vielversprechend aus. Im Rahmen von Sonys Präsentation neuer Konsolen-Hardware, wurde der Titel, der optisch an die besten Animationsfilme erinnert und dessen balinesische Musik für epischen wohlklang sorgte, enthüllt. Und das höchstpersönlich von den Brüdern und leitenden Entwicklern Mike und Josh Grier des US-amerikanischen Studios Ember Lab.

Doch nicht nur was das Visuelle und die Musik, sondern auch was Kampfsystem und Weltenbau anging, brauchte sich der erste Happen durchaus nicht zu verstecken. Schnell machten Vergleiche mit Animationsstudio Pixar, der legendären Action-Adventure-Reihe “The Legend of Zelda” oder wegen des Kampfsystem auch mit der “Souls”-Reihe die Runde.

Mit “Kena” machte es den Anschein als erwarte uns ein Next-Gen-Spiel, was sich an den besten Versatzstücken bedient und daraus trotzdem etwas ganz Eigenes macht. Doch kann das Spiel diesen Erwartungen wirklich gerecht werden?


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©Ember Lab | ©Sony Interactive Entertainment| Quelle: Ember Lab Pressekit

Handlung

Die putzigen Helferlein

In der Rolle der jungen Frau Kena landet Ihr geradewegs in einer anscheinend sehr spirituellen und natürlichen Welt, die von östlichen Schauplätzen wie Japan und Bali inspiriert wurde.[1]

Auf dem Weg in ein verlassenes Dorf stoßt Ihr direkt zu Beginn auf einen sehr mächtigen und bedrohlich wirkenden sowie maskierten Geist, der sich als Ursache für das teilweise von der dunklen “Verderbnis” gebeutelte Land herausstellt.

Wie Ihr wenig später vom Dorfältesten Zajuro erfahrt, wurde das Dorf von eben dieser Verderbnis heimgesucht und ist somit unbewohnt. Äcker liegen brach und es bleiben nur Erinnerungen.

Doch nicht alles ist zerfallen. Und es gibt Hoffnung. Im saftig grünen Wäldchen macht Ihr früh im Spiel Bekanntschaft mit den sogenannten “Rott” (engl. “Rot” für “verrotten”, vermutlich angelehnt an den natürlichen Zerfall). Diese Rott sind eine Art pummelige, kleine Waldgeister, die sich kuschelnd an eure Fersen heften und besondere Fähigkeiten verleihen. Zweifelsohne ein Highlight des Spiels.


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©Ember Lab | ©Sony Interactive Entertainment| Quelle: Ember Lab Pressekit

Der Titel “Befriending Spirits” des offiziellen Soundtracks

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©Ember Lab | Das hier verwendete, urheberrechtlich geschützte Material, dient nur zu Rezensions- sowie Veranschaulichungszwecken. Die Rechte des Materials liegen bei den genannten Rechteinhabern. Eine Vervielfältigung ist strengstens untersagt.

Der “Spirit-Guide”

Kena selbst ist in der Welt von “Bridge of Spirits” eine sogenannte “Geisterführerin”. Geisterführer haben die Aufgabe diejenigen Geister, die ihren Weg in das nächste Leben nicht alleine beschreiten können, schlagkräftig unter die Arme zu greifen. Das natürlich mit einer gehörigen Portion spirituellem Fingerspitzengefühl.

Das klingt kompliziert ist aber eigentlich ganz einfach. Als Geisterführerin begegnen Kena im Verlauf des Spieles insgesamt drei irrgeleitete, rastlose Seelen mit den Namen Taro, Adira und Toshi. Diese manifestieren sich allesamt in Monstern, die Kena in Kämpfen auf dem rechten Pfad ins Jenseits leiten muss.


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©Ember Lab | ©Sony Interactive Entertainment| Quelle: Ember Lab Pressekit

Spieldesign

Optik, Musik & Präsentation

Vor allem ausschlaggebend für unsere Neugier auf “Kena” war die wunderschöne Aufmachung. Als große Fans von Animationsfilmen war auch uns schnell der Vergleich mit der Animations-Schmiede präsent, die wie keine andere für Inhalt und Qualität steht, nämlich die “Pixar Animation Studios”. Und das ist kein Wunder …

Das Studio “Ember Lab” unter der Leitung der Brüder Mike und Josh Grier, hat seinen Ursprung als Studio mit dem Schwerpunkt auf Animation und Digitale Inhalte und öffnete im Jahr 2009 seine Pforten. Werbespots und Kurzfilme für namhafte Firmen gehören zum Portfolio.[2]


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©Ember Lab | ©Sony Interactive Entertainment| Quelle: Ember Lab Pressekit

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©Ember Lab | ©Sony Interactive Entertainment| Quelle: Ember Lab Pressekit

So erklärt es sich auch, dass sich “Bridge of Spirits” in einem betont aufwendigen Animations-Design zeigt und damit Charaktere, Geschöpfe, Monster und seine gesamte Welt im Glanz erstrahlen lässt. Hinzu gesellt sich eine wunderbare Musik die von Jason Gallaty in Zusammenarbeit mit Emiko Saraswati Susilo komponiert wurde und an balinesische Gamelan-Musik angelehnt ist.[3]

Nicht zuletzt die gesamte Präsentation des Spiels mit dem scheinbar übegeordneten Thema von Spiritualität, Leben und Tod sowie Zerfall und Erblühen, macht einen sinnbehafteten und sehr hochwertigen Eindruck. Es bleibt das Gefühl, dass ein gehöriger Aufwand für das Erstlingswerk von Ember Lab nötig war.


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©Ember Lab | ©Sony Interactive Entertainment| Quelle: Ember Lab Pressekit

Mechaniken & Rätsel - Steine, Bomben, Pfeile, Köpfchen

Was das Spielerische angeht so findet man die Elemente von “Kena” im Genre des Action-Adventures und Third-Person-Videospielen vielfach vor. Und das ist nicht negativ gemeint, schließlich muss das Rad nicht immer neu erfunden werden.

In der Third-Person-Perspektive lauft Ihr mit eurem Charakter durch die Welt und vollführt Sprints, Sprünge und mit zunehmenden Fähigkeiten noch einiges mehr. Die Steuerung fühlt sich auf der PlayStation 5 sehr knackig an und die adaptiven Möglichkeiten des neuen “Dual Sense”-Controllers untermalen das Spielgeschehen, beispielsweise beim Spannen des Bogens. Auf der PlayStation 4 (Pro) können wir das Spiel hingegen überhaupt nicht empfehlen. Ein schreckliches Input-Lag und eine unterirdische Framerate verhageln hier den Spielspaß enorm.

Die Spielwelt gilt es außerdem nach den flauschigen Rott und Kisten abzugrasen. Mit zunehmenden Erfahrungspunkten und Rott, steigen auch die Fähigkeiten. An besonderen Punkten meditiert Ihr euch im “Ghost of Tsushima”-Style dauerhaft Lebensenergie dazu. Eure kleinen Begleiter stattet Ihr mit zuvor gesammelten Kopfbedeckungen aus, die Ihr daraufhin in Hutläden erwerben könnt.


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©Ember Lab | ©Sony Interactive Entertainment| Quelle: Ember Lab Pressekit

Zusätzlich löst ihr Rätsel mithilfe eures Equipments und oder den Rott, die beispielsweise Statuen auf die geeigneten Stellen versetzen. Oder Ihr sprengt mit euren Bomben Steine auf, die für kurze Zeit den Weg eröffnen. Die Rätsel sind meist gut lösbar und im Spielverlauf flüssig eingebettet. Einige knackige Denkaufgaben fordern größere Aufmerksamtkeit, Beobachtungsgabe und damit etwas mehr Anstrengung. Das Spiel wirkt hier aber jederzeit ausgewogen.  Große Ähnlichkeiten weißt “Kena” in dieser Disziplin mit der “The Legend of Zelda” Reihe auf. Und dieser Vergleich kann wohl als Kompliment verstanden werden.

Mit zunehmendem Abschluss der Geschichte und damit auch dem Erhalt von Fähigkeiten, weist “Kena” Elemente des Metroidvania-Genre auf. In der Spielwelt die zuerst wie eine Open-World wirkt, sich jedoch als recht linear herausstellt, kehrt Ihr immer wieder an bereits bekannte Orte wie etwa das Dorf zurück und könnt mit den neu erhaltenen Fähigkeiten kleinere und größere Geheimnisse lüften.


Die kleinen Rott verschieben nach Anweisung von Kena eine Statue

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©Ember Lab | ©Sony Interactive Entertainment| Quelle: Ember Lab Pressekit

Mithilfe des Bogens und blau erstrahlenden Lotusblüten überquert ihr Hindernisse und Schluchten

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©Ember Lab | ©Sony Interactive Entertainment| Quelle: Ember Lab Pressekit

Kampfsystem: Spaßiger, moderner Standard

Was das Kampfsystem angeht so ist “Kena” offensichtlich nach dem aktuellen, modernen Standard ausgerichtet, welcher durch den Erfolg der fordernden “Dark Souls”-Reihe bei Videospielen weit verbreitet wurde.

Das System zeichnet sich durch eine ausgeklügelte Balance aus, welche das Parieren und Ausweichen, verschiedene Pfeile und Waffen sowie kluges und geschicktes einsetzen der Fähigkeiten und Rott erfordert. Die Rott sind damit nicht nur thematisch innerhalb der Geschichte, sondern auch im Kampfsystem sinnvoll verankert. Das stellt eine Bindung her, mit der euch das Spiel später sogar auf die Probe stellt.

Achtsamkeit ist beim Kämpfen also Grundvoraussetzung und stupides Button-Mashen führt nicht zum Ziel. Je nach Schwierigkeitsgrad verzeiht “Kena” mehr oder weniger und kann somit auch richtig fordernd werden.


Zielgerichtetes Parieren ist eine Methode die Kontrolle über einen Kampf zu gewinnen

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©Ember Lab | ©Sony Interactive Entertainment| Quelle: Ember Lab Pressekit

Der Titel “Kurulung” des offiziellen Soundtracks

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©Ember Lab | Das hier verwendete, urheberrechtlich geschützte Material, dient nur zu Rezensions- sowie Veranschaulichungszwecken. Die Rechte des Materials liegen bei den genannten Rechteinhabern. Eine Vervielfältigung ist strengstens untersagt.

Besonders gut gefallen haben uns die Endbosse. Diese sind nicht nur in ihrem Design abwechslungsreich, sondern auch in ihren Kampftechniken und Taktiken. Bewegungen und Aktionen wollen durchschaut und verstanden werden. Bei kleineren Gegnertypen gibt es ebenso genug Abwechslung. Alle Kreaturen haben besondere Eigenarten, die beim Kämpfen berücksichtigt werden müssen.

Das Kampfsystem gehört neben der optischen sowie muskalischen Inszenierung und den Rätseln zum absoluten Herzstück von “Kena”. Es macht enormen Spaß mithilfe von Karma-Punkten den Fähigkeitenbaum zu vervollständigen, um sich somit selbst immer mehr Freiheiten und Optionen in den Kämpfen zu ermöglichen und zu erarbeiten.


Vielfältige Möglichkeiten in den Kämpfen bringen enormen Spaß ins Spiel

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©Ember Lab | ©Sony Interactive Entertainment| Quelle: Ember Lab Pressekit

Fazit - Optisch einladend, spielerisch einnehmend, erzählerisch Potential verschenkt

In “Kena: Bridge of Spirits” erwartet euch ein wunderschön gestaltetes Videospiel mit einem thematisch spirituellen Leitgedanken und einer gut verzahnten, spielerisch spaßbringenden Welt.

Das Erstlingswerk von Ember Lab macht sehr vieles richtig und wenig falsch. Warum es bei uns trotzdem nicht für eine höhere Bewertung gereicht hat, liegt an einem Hauptkritikpunkt.

Der Einstieg in das Spiel wirkt wie eine riesengroße, lang anhaltende Side-Quest. Es werden im Verlaufe viel zu wenige kleine Story-Elemente eingestreut und das abklappern der drei verirrten Seelen, kann die eigentlich zugrundeliegende, spirituell angehauchte Geschichte nicht tragen. Es fehlt eine wendungsreiche, gut auserzählte Handlung, die als Anker genauso vereinnahmen kann, wie die Optik und das Kampfsystem. Das trennt “Bridge of Spirits” von einem ausgezeichneten zu einem wirklich herausragenden Spiel.

Ob das Spiel den Erwartungen gerecht werden kann liegt also wie immer an der Erwartungshaltung. Wer eine perfekt auserzählte Geschichte in epischem Umfang erwartet, könnte zumindest in diesem Punkt etwas enttäuscht werden, denn “Kena” wirkt weniger von der Geschichte angetrieben als vom Gameplay selbst. Trotzdem sei fairerweise gesagt, dass die drei Geschichten ansich im Gesamtkonzept des Spiels ziemlich stimmig erscheinen, teilweise sogar starke Emotionen wecken können. Sie funktionieren nur eben nicht als Ganzes!

Wer ein visuell beeindruckendes Abenteuer mit hoher Produktionsqualität und einem fordernden, zeitgemäßen Kampfsystem genießen will, mit einer schönen Balance aus Kämpfen und Rätseln, der wird mit “Kena: Bridge of Spirits” definitiv auf seine Kosten kommen!


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©Ember Lab | ©Sony Interactive Entertainment| Quelle: Ember Lab Pressekit

Was haltet Ihr von der Geisterführerin und ihren flauschigen Helferlein? Teilt eure Gedanken zu “Kena: Bridge of Spirits” mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und die Rott bestimmt auch.


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©Ember Lab | ©Sony Interactive Entertainment| Quelle: Ember Lab Pressekit

Trailer

Der offizielle Ankündigungs-Trailer zu “Kena: Bridge of Spirits”

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©PlayStation | ©Ember Lab | ©Sony Interactive Entertainment

Squid Game (2021 - …)

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©Netflix
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8/10

Ausgezeichnet

Mit “Squid Game” erschien am 17. September 2021 zweifelsohne eine Ausnahmeserie auf der Plattform des Branchenführers Netflix.

Ganze 142 Millionen Konten erreichte die Thriller-Produktion in den ersten vier Wochen und stieß damit den bisherigen Rekordhalter “Bridgerton” (82 Millionen) mit Ansage vom Thron![1]

Doch was zeichnet das gesellschaftskritische Spielchen um Leben, Tod und Reichtum aus? Und warum schafft es die Serie wie keine andere, ein besonders breites Publikum anzusprechen?

Über das und mehr sinnieren wir in der Kritik zum Netflix-Hype “Squid Game”.

Genre: Thriller, Drama, Mystery

Originaltitel: Ojingeo Game (Transkription)

Produktionsland: Südkorea

Produktionsfirma: Netflix | Siren Pictures

Regie: Hwang Dong-hyuk

Drehbuch: Hwang Dong-hyuk

Produktion: Hwang Dong-hyuk, Kim Ji-yeon

Musik: Jung Jae-il

Staffeln: Staffel 01 (9 Episoden) (2021), Staffel 02 in Planung[2]

Länge: ca. 32-63 Minuten je Episode

Altersfreigabe: 16 (lt. Netflix) (Stand: 19.11.2021)

Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Squid_Game | https://www.imdb.com/title/tt10919420/fullcredits/?ref_=tt_ql_cl | https://en.wikipedia.org/wiki/Squid_Game

Wertung:  

Autor: Jannik

Verfasst am: 17.11.2021

Lesezeit: ca. 3 Minuten (Direkt zum Fazit)

Eine Riesenwelle

Der Hype war gigantisch. Die koreanische Netflix-Serie “Squid Game” brach als meistgestreamte Serie des Platzhirsches sämtliche Rekorde.

Auch wegen seiner Gesellschaftskritik in die Schlagzeilen gekommen, polarisierte die Mischung aus Thriller und Drama und veranlasste Kinder dazu seine Spiele auf dem Schulhof nachzuspielen.[3]

Ja, auch Süd-Korea lebt, wie viele Länder der Erde, im Raubtierkapitalismus. Und diesem Thema nimmt sich Regisseur Hwang Dong-hyuk an - in der reinsten Form die man sich nur vorstellen könnte.

Das Prinzip ist einfach: Haufenweise überschuldete, gesellschaftlich abgestiegene, verlorene Seelen und ein Gewinn der jeden Einzelnen, nicht nur aus dem Armuts-Sumpf sondern an die Spitze der Nahrungskette katapultieren würde. Und so geht es unter der Aufsicht von anonymen Marionetten im roten “Haus des Geldes”-Outfit, geradewegs durch ein absurd anmutendes, ebenso comichaftes wie knallbuntes Treppenhaus, angelehnt an die Werke des niederländischen Künstlers M. C. Escher und damit in ein Spiel was fatale Folgen für die meisten Teilnehmer haben wird.[4]


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Verlierer Nr. 456

“Squid Game” (dt. Tintenfischspiel) umfasst neun Episoden und beginnt damit den Protagonisten “Seong Gi-hun” oder besser Nr. 456 schlüssig vorzustellen.

Seong ist ein getrennt lebender, spielsüchtiger Vater mit einem ziemlich verkorksten Leben. Um seine Tochter aus der neuen Patch-Work-Familie regelrecht “freizukaufen”, nimmt er an den Spielen teil. Und darin liegt bereits eine große Stärke der Serie. Allumfassend gibt sie allen Zuschauern, die es noch nicht mitbekommen haben, eine Ahnung davon, wie fundamental schwer finanzielle Kraft in allen kapitalistischen Gesellschaften wiegt - auch für Lebensbereiche wie Liebe, Familie oder Gesundheit, die eigentlich als “unkaufbar” gelten.

Für Nr. 456 geht es um nichts weniger als Leben in Glanz und Gloria oder schlichtem Tod mit Endstelle Krematorium. Die Altersfreigabe mit 16 Jahren ist mindestens fragwürdig. Massenhafte Exekutionen und explizite Gewaltdarstellungen bis hin zu leichten Gore-Elementen sind Teil des Spiels und Mittel zum vermitteln des Ernstes der Lage.

Pikant ist hier, dass Netflix seine Serien traditionellerweise nicht bei der USK für die Bewertung einreicht. Stattdessen wurde die Produktion von Netflix selbst mit einer Altersempfehlung von 16 Jahren ausgestattet. Aufgrund der expliziten Darstellungen, hätten wir ein 18er-Rating als angemessener empfunden.


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Sensationslust

Was die Schauwerte betrifft so gelingt es “Squid Game” sehr geschickt, Kinderspiele mit einfachen Regeln die jeder versteht und eine Gesellschaftsordnung die jeder versteht, in den Genre Drama, Thriller und Mystery zu verstricken. Außerdem gelingt es aus diesen Teilen eine inhaltlich gesellschaftskritische Serie zu kreieren, die zeitgleich jedoch die scheinbar niedere, urgegebene Sensationslust des Zuschauers zu befriedigen scheint. Der Mensch sucht das Spektakel - und er wird bedient.

Mit einem Ende etwas zu konstruiert und mit irrationalen Entscheidungen der Figuren, schafft es “Squid Game” zwar nicht sein Niveau in Puncto Konsequenz über alle Folgen zu halten, bricht sich dabei aber beileibe nicht den Hals.


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Fazit - Battle Royale für Masse (und Denker)

Ist der Hype gerechtfertigt?

“Squid Game” ist fürwahr eine ausgezeichnete Serie und transportiert eine Botschaft. Doch der Hype kommt nicht nur zustande wegen der zugrundeliegenden Gesellschaftskritik. Nicht alle Zuschauer werden Hwangs Intention wirklich bemerken, verstehen oder gar ihre persönliche Wahrnehmung oder den Stellenwert von Geld in unserer Welt hinterfragen.

Der Hype kommt auch zustande weil das Thema Battle Royale, so wie es aufbereitet wurde, nicht nur extrem im Trend liegt, sondern auch einfach jeden anspricht. Die Serie ist totaler Mainstream ohne inhaltsleer, ohne frei von Subtanz zu sein. Sie spricht also Sensationslustige gleichermaßen an wie nach dem Sinn suchende Hobby-Philosophen. Vielleicht liegt gerade darin das Kunststückchen?

Laut Wikipedia wollte Schöpfer und Regisseur Hwang mit “Squid Game”: “In Verbindung mit Kinderspielen eine Allegorie über die moderne kapitalistische Gesellschaft erzählen. Dabei sollte der Fokus auf dem Wettbewerb liegen.” Und was sollen wir da noch mehr konstatieren als: Mission erfüllt!


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Trailer

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Was haltet Ihr von der wohl gehyptesten Serie aller Zeiten? Teilt eure Gedanken zu “Squid Game” mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und der “Front Man” auch.


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