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Winnie the Pooh: Blood and Honey (2023)

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©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions
  • 3.5/10
    derofa Durchschnittswertung - 3.5/10
3.5/10

Schwach

Erste Bilder zu “Winnie the Pooh: Blood and Honey” erschienen im Mai 2022 und gingen schnell viral.[1]

Etwas unschuldiges wie den naiven, kleinen Bären in ein Horror-Szenario zu verfrachten, sorgt schließlich unweigerlich für Aufmerksamkeit.

Ob der Slasher eure Kindheit zerstört oder die honigsüße Vorlage so intelligent wie blutig auf den Honigtopf nimmt, erfahrt Ihr in unserer Kritik zu “Blood and Honey”.

Genre: Slasher

Originaltitel: Winnie the Pooh: Blood and Honey

Produktionsland: Vereinigtes Königreich

Produktionsfirma: Altitude Film Distribution | Jagged Edge Productions, ITN Studios

Regie: Rhys Frake-Waterfield

Drehbuch: Rhys Frake-Waterfield

Produktion: Scott Jeffrey, Rhys Frake-Waterfield

Musik: Andrew Scott Bell

Länge: ca. 84 Minuten

Altersfreigabe: FSK 18

Veröffentlichung: 11. Mai 2023 (Kinostart DE)

Universum: Winnie Puuh

Nachfolger: Winnie the Pooh 2 (angekündigt)[2]

Quellen
https://en.wikipedia.org/wiki/Winnie-the-Pooh:_Blood_and_Honey | https://de.wikipedia.org/wiki/Winnie_the_Pooh:_Blood_and_Honey

Wertung:   

Autor: Jannik

Verfasst am: 18.07.2023

Lesezeit: ca. 6 Minuten (Direkt zum Fazit)

Winnie als Killer?!

Wie unanständig!

Man kann es wohl mit Fug und Recht als mindestens unanständig bezeichnen, wenn der knuddeligste Honigbär einer ganzen Generation, für einen Trash-Horrorfilm missbraucht wird!

Doch genau dieser ungeheuerlichen Blasphemie wird sich nun in dem am 11. Mai 2023 in den deutschen Kinos veröffentlichtem Winnie-Puuh-Verschnitt und Slasher “Blood and Honey” hingegeben.

Doch wäre diese Farce als solches nicht schon schlimm genug, bekleckert sich der niveau- sowie respektlose Versuch dem unschuldigsten Maskottchen meiner Kindheit eine Horror-Silikon-Fratze aufzudrücken, abseits des logischen Widerspruchs von süß zu blutig, weder mit zuckersüßem, wohlschmeckenden Qualitätshonig, noch mit hochwertigem Kunstblut.

Doch wie ist eine solch verbrecherische Mission überhaupt möglich?

“Public Domain”

Natürlich gibt sich der Mäusekonzern Disney nicht für einen gewalttätigen Winnie Puuh her. “Blood and Honey” musste also hauptsächlich auf der Kinderbuchvorlage aus dem Jahre 1926 von Original-Autor A. A. Milne basieren.

Nach 95 Jahren wird ein literarisches Werk in den USA zur sogenannten “Public Domain”, was so viel bedeutet wie urheberrechtlich frei verfügbar.[3] Disney besitzt jedoch weiterhin die Rechte an ihrer Interpretation des Bärchens mit dem roten T-Shirt.

Deshalb “musste das Produktionsteam bei der Entwicklung sehr achtsam sein, für die Geschichte nur Elemente aus dem 1926 veröffentlichten Kinderbuch zu nutzen”, wie Schöpfer Rhys Frake-Waterfield laut Wikipedia preisgab.[4]


Bild von Puuh und seinem kleinen Freund Ferkel, aus dem im Jahr 1926 erschienenen Kinderbuch “Pu der Bär”

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Quelle: https://www.cartoonbrew.com/ideas-commentary/winnie-the-pooh-and-bambi-have-entered-the-public-domain-212036.html

Handlung - Allein gelassen im Hundert-Morgen-Wald

Als Christopher Robin alt genug ist um Medizin auf dem College zu studieren, lässt er seine besten Freunde rund um Winnie Puuh im Hundert-Morgen-Wald zurück.

Auf sich alleine gestellt verfallen die einst so knuddeligen und friedfertigen Wesen alsbald in einen Zustand der Verzweiflung. Ohne Nahrung im kalten Winter, müssen sie zu grausamen Maßnahmen greifen, um zu überleben.

Die Schuld für ihr Dilemma geben sie Christopher Robin, da er sie schutzlos zurückließ. Und so schwören sie für immer zu verstummen und es ihrem einstigen besten Freund heimzuzahlen, sollte sich jemals die Gelegenheit dazu bieten.


Christopher Robin kehrt viele Jahre später zu seinen einstigen Freunden zurück

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©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

Low-Budget trifft Low-Niveau

Not sollte erfinderisch machen

Es ist nicht das Problem, dass “Blood and Honey” eine Micro-Budget-Produktion ist, deren Produzenten, allen voran Schöpfer Rhys Frake-Waterfield, nicht die Mittel für eine ausufernd hochwertige Produktionsqualität zur Verfügung hatten. Wohl auch nicht per se, dass die Drehzeit nur mickrige 10 Tage betrug.[5]

Viel mehr ist es gerade deshalb so auffällig traurig, dass entgegen des Mottos “Not macht erfinderisch”, so ungrazil und unkreativ mit dem eigentlichen Möglichkeiten umgegangen wurde, die der Stoff von A. A. Milne, kurioserweise auch für eine Horror-Interpretation mit sich bringt.

Unter 100.000$ soll der Winnie-Puuh-Slasher gekostet haben.[6] Und wenn Waterfield - seines Zeichens Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Cutter des Filmes - im Vorfeld selbst warnt, die Zuschauer sollten nicht das Niveau einer Hollywoodproduktion erwarten, sollte man meinen, dass gerade ihm bewusst wäre, dass “Blood and Honey” besonders gewitzt, einfallsreich oder einfach nur speziell sein müsste, um diesen Umstand auszugleichen.[7]


Schöpfer Rhys Frake-Waterfield bei der Premiere zu “Blood and Honey” im Cinepolis Artz in Mexico City am 24. Januar 2023

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©Jaime Nogales/Medios y Media/Getty Images | Quelle: https://ew.com/movies/winnie-the-pooh-blood-and-honey-behind-the-scenes/

Schauspieler hatten Angst um Karrieren

Doch wer losgelöste Ideen, originelle Ansätze, spezielle Bilder, eine ans Original angelehnte sowie gute Geschichte und damit den Transport der Winnie-Motive in einen Gore-Erwachsenen-Film erwartet, wird mit “Blood and Honey” gnadenlos enttäuscht werden.

Die Tode sind etwa unspektakulär öde, was zunächst mal kein Qualitätsmerkmal für einen guten Slasher darstellt. Die Kostüme scheinen nicht nur unter dem Fehlen des angesprochenen Budgets, sondern schlimmer unter mangelndem Einfallsreichtum zu leiden. Darüber hinaus gleicht die Hundert-Morgen-Wald-Kulisse einem durchschnittlichen Zeltplatz, bei dem ein Highlight, abseits einer Feuerstelle, vergebens gesucht wird. Die Prämisse ist gut aber die Umsetzung ist einfach derbe langweilig.

Laut Waterfield hätten die Schauspieler durch “Blood and Honey” Angst um ihre Karrieren gehabt. Wohl weit weniger hätten sie befürchtet, wenn sie selbst einen Funken Spirit, hinter der eigentlich vielversprechenden Idee gefunden hätten.[8]


“Blood and Honey” frei nach dem Motto: Stumpf ist trumpf

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©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

“Blood and Honey” nutzt die Möglichkeiten der Vorlage nicht

Stumme, offensichtlich kostümierte Personen mit billigen Silikonmasken im Fasching-Stil. Keine Magie. Keine sprechenden anthropomorphen Tiere - auch wenn zugegebenermaßen ein wenig Kreativität aufblitzt, als mal modellierte CGI-Bienchen auf ihre Opfer losgehen. Kein lustig machen oder Anspielungen auf Winnie Puuh oder die Gesetzmäßigkeiten der Vorlage.

Neben den namensgebenden “Farce-Winnie” mit dem Holzffällerhemd, gibt es im übrigen nur Ferkel zu ertragen. Mit stoßzähnen! Der ist - anstatt ironisch unsicher zu morden - gähnend langweilig und als viel zu große, waschechte, raue Sau inszeniert.

Nicht einmal der freudig springende Tigger hat es als - zerquetschender Killer - in den Film geschafft. Dies ist zwar dem Urheberrecht geschuldet, doch ist es genau der frische Esprit und die Absurdität eines Tiggers oder vergleichbaren Wesens, die dem Film gut getan hätte.[9] Mal ganz abgesehen davon was mit dem suizidalen Esel alles möglich gewesen wäre. “Blood and Honey” ist nicht verrückt genug und zu 99% berechenbar.

Da hilft es auch nicht, dass immerhin in wohl zwei Belangen Qualität oder Ehrfurcht vor der Vorlage hervorblitzt. Zum einen, weil die von Andrew Scott Bell komponierte Filmmusik mit einer Violine, “deren inneres aus einer von Bienen gebauten Wabe bestand”, entstanden ist, wie die deutsche Wikipedia anmerkt.[10]

Zum anderen, weil in der Region des Ashdown Forest in Großbritannien gedreht wurde, die einst als Inspirationsquelle für Buchautor A. A. Milne, für den Hundert-Morgen-Wald diente.[11]


Ferkel (oder besser Schwein) und “Farce-Winnie” bei der Arbeit

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©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

Wenn schon - denn schon!

“Blood and Honey” sollte man als das bewerten was er ist: Eine natürlich nicht ernst gemeinte Parodie, angelehnt an etwas wohlig mehrdeutig süßes, deren Besonderheit sich aber eben nur aus dem offensichtlich Gegensätzlichen zieht, dies jedoch nicht ideenreich genug auf die Spitze treibt. Wenn sich schon des verhöhnenden Verbrechens gegen Winnie schuldig machen, dann doch bitte mit mehr Stil!

Selbst wenn man über die Unangemessenheit des ganzen Projektes ansich hinweg sieht, wird der Film auch unter ironischen Gesichtspunkten, unserem liebsten Honigbären - auch als blutiger Trash-Horror - nicht gerecht.

Sich etwas urputziges zu schnappen und mit derber Gewalt und Blut zu kontrastieren, mag nach einer guten Idee klingen. Doch sollte man sich der Verantwortung und des Anspruchs gegenüber Legende Winnie dabei bewusst sein und mehr liefern, als zwei Masken und eine Handlung, die bestenfalls als Einstiegsvehikel, nicht aber als roter Faden durch den Film hindurch funktioniert.


Eine eigentlich hervorragende Prämisse, wird nicht zu Ende gedacht

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©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

Fazit - Winnie fällt der Public-Domain zum Opfer

Gerade einmal knapp fünf Monate nach dem Auslaufen der Rechte hat es gedauert, bis ein Schmutzfink Winnies Ansehen in der Welt besudelt und seinen Namen für einen frevelhaften Slasher entehrt hat.[12]

Wenn wir ehrlich sind: Es ist eine Farce. Und es ist eine Beleidigung.

Mit “Blood and Honey” wird eine der niedlichsten Kultfiguren aller Zeiten für unlautere Zwecke missbraucht. Winnie hat euch nichts getan! Doch der kleine Honigbär fällt der Public-Domain zum Opfer.

Winnie Puuh’s Namen für so etwas wie “Blood and Honey” in den Dreck zu ziehen ist einfach böse-uncool. Dabei jegliche Kreativität vermissen zu lassen ist uninspiriert. Und dann noch jede Steilvorlage, die der Stoff zweifelsohne hergibt, links liegen zu lassen, ist nicht nur unklug, sondern macht dieses schändliche Werk zum unverzeilichen Hohn.

Darf man das? Scheinbar schon! Nicht nur eine Fortsetzung steht bereits in den Startlöchern. Auch vor weiteren Kindheits-Legenden macht Rhys Frake-Waterfield keinen Halt. Ein ganzes Filmuniversum ist geplant. Auch Peter Pan und Bambi sollen demnächst dran glauben - und mit Ansage verunglimpft werden.[13]


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©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

PS

Falls Ihr einen richtig guten Winnie-Film sehen möchtet (wenn auch ohne Horror-Elemente) empfehlen wir Euch die Realfilm-Interpretation des deutschen Regisseurs Marc Forster. Wie gelungen und außergewöhnlich dieser im Jahr 2018 Winnie zurück auf die Leinwand zauberte, haben wir uns genauer in unserer Kritik zu “Christopher Robin” angeschaut.


Christopher Robin beim Versuch, Puuh zu erklären, was “Blood and Honey” ist

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©The Walt Disney Company Germany GmbH, Quelle: https://giphy.com/gifs/disneystudios-disney-winnie-the-pooh-1ziCYhgtQC1fsvlTqG

Was haltet Ihr vom unanständigen Versuch das Bärchen unserer Kindheit in ein Horror-Universum zu verfrachten? Teilt Eure Gedanken zu “Winnie the Pooh: Blood and Honey” mit uns in der Kommentarsektion. Wir würden uns freuen. Und der einzig wahre Winnie sicher auch!


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “Winnie the Pooh: Blood and Honey”
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©Plaion Pictures, Jagged Edge Productions

Spencer (2021)

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    derofa Durchschnittswertung - 5/10
5/10

Geht so

Der neueste Film passend zur Dramaserie “The Crown” wurde 2021 mit dem Titel “Spencer” veröffentlicht. Der Film erschien am 5. November 2021 in Großbritannien in den Kinos, in Deutschland schaffte er es erst im Januar 2022 in die Kinosäle.

Der Film thematisiert das letzte Jahr vor der Trennung von Charles und Diana und lässt uns Einblicke in ihren psychischen sowie körperlichen Zustand im Jahre 1991 schauen.

Was wir von derofa von der neuen Produktion halten, erfahrt ihr in unserer Kritik.

Genre: Drama, Historie

Originaltitel: Spencer

Produktionsland: Deutschland, Großbritannien, USA, Chile

Produktionsfirma: Komplizen Film, Fabula Productions, FilmNation Entertainment, Shoebox Films

Regie: Pablo Larrain

Drehbuch: Steven Knight

Produktion: Pablo Larrain, Jonas Dormbach, Paul Webster, Janine Jackowski, Maren Ade

Musik: Jonny Greenwood

Länge: 117 Minuten

Altersfreigabe: FSK 12

Veröffentlichung: 13. Januar 2022  (Kinostart DE)

Ähnliche Titel: The Crown (2016 -…)

Wertung: 

Autor: Melissa

Verfasst am: 31.12.2022

Lesezeit: ca. 6 Minuten (Direkt zum Fazit)

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Historisches Futter

“Spencer” ist ein Historienfilm aus dem Jahr 2021 und lässt uns in das Leben von Diana Spencer tauchen. Der Zeitraum in welchem die Handlung dargestellt wird, liegt zur Zeit der Entfremdung Dianas zu Charles. Im Jahr 1991 beschließt Diana das Leben mit Prinz Charles zu beenden. Die Trennung erfolgte im Folgejahr. Ihre Ehe lief die Jahre zuvor nicht mehr so prickelnd sodass sich Wut, Hass und viele Ängste  in ihr ausbreiteten.

Im Regiestuhl/in der Produktion saß Pablo Larrain der Jahre zuvor den Historienfilm “Jacky: Die First Lady” produziert hatte. Somit hatte Pablo bereits etwas in die Thematik von großen Frauenfiguren hinein schnuppern und etwas  Erfahrung damit sammeln können.

“Spencer” birgt neben der Story und der Produktion noch eine Besonderheit. Der Film erhielt mehrere Produktionsförderungen u.a. vom deutschen Filmförderfonds. Die Film- und Medienstiftung NRW förderte z.B. 550.000 Euro an das Produktionsteam. Es wäre möglich das NRW den Film so unterstützen wollte, da sich einige Drehorte in NRW befanden.


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Kristen Stewart als neue Lady Di

Diana hatte es in ihrem Leben als Princess of Wales nicht immer leicht. Sie hatte sich über die Jahre zu Charles distanziert und als Folge entfremdet. Sie war nur noch ein Objekt für die Öffentlichkeit, um die Medien zu füttern und zufriedenzustellen. Der Film hat eine Laufzeit von 112 Minuten. Die gesamten Minuten werden Diana gewidmet. Ihrem Leben, ihrer Verzweiflung… das sind die Kerninhalte des Handlungsstrangs von “Spencer”.

Kristen Stewart verkörpert die Prinzessin der Herzen und nimmt ihre Rolle ziemlich ernst. In einem Interview erklärte sie, sie habe sich diverse Dokumentationen von Lady Di sowie die Staffeln der Dramaserie “The Crown” angesehen um Dianas Mimik, Gestik und Körperhaltung exakt wiedergeben zu können. Sie hat sogar den britischen Akzent erlernen müssen. Deutsche Zuschauer werden davon auf Grund der deutschen Vertonung jedoch nicht profitieren können. Die Personalisierung von Diana ist ihr extrem gut gelungen. Zuerst waren wir skeptisch ob Kristen geeignet für die Rolle der Princess of Wales ist, da sie uns immer als Vampir-Freundin aus der Teenie-Film-Reihe “Twilight” im Gedächtnis geblieben ist.

Kristen ist keine junge Frau mehr, Kristen entwickelte sich zu einer erwachsenen Frau, die die Rolle einer bedeutenden Frauenfigur besonders stark verkörpern kann.
Prince Charles wird von Jack Farthing gespielt. Er hatte bisher nicht  viele Filmrollen und ist uns deshalb womöglich nicht so bekannt. Wir finden auch ihn in seiner Rolle und seine schauspielerische Leistung  sehr überzeugend.


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Handlung - Eine wütende Prinzessin

Wir bereits oben erwähnt dreht sich in dem Historienfilm alles um das Jahr vor der Trennung von Prinzessin Diana und Prinz Charles. Der Handlungsstrang fokussiert sich hauptsächlich auf die Prinzessin der Herzen - die Frau mit dem Nachnamen Spencer. Fast jede Szene zeigt uns Diana und ihr Leben.

Die Prinzessin ist verzweifelt und innerlich gebrochen. Sie ist doch nur ein Mensch! Genau das möchte  der Film betonen. Lady Di gehörte nicht zu der Monarchie und wollte schon immer nur ein normales Leben, fernab vom ganzen Medientrubel und den Traditionen der britischen Monarchie. Eine Flucht war jedoch nicht möglich, sodass die Belastung begann ihrer Psyche bzw. Gesundheit zu schaden.

Erzählerisch können wir dem Inhalt folgen. Kristen Stewart als Protagonistin leistet sehr gute Arbeit. Letztendlich, können wir es ihr vollends abkaufen, wie verzweifelt sie in dem Moment ist und das sie nur nach einem Ausweg sucht.

Neben ihrer seelischen Hilflosigkeit, tauchen immer mal wieder einige weitere Nebencharaktere auf wie z.B. Dianas Söhne William und Harry, oder der Koch des britischen Anwesens auf denen sich die Royals zu diesem Zeitpunkt befinden.


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Die Kritik - Viel Ruhm für Nichts?

Doch was birgt die Handlung noch so? Das ist die Frage die wir uns immer wieder stellen mussten und das Ergebnis war ernüchternd. “Spencer” enthält keinen roten Faden, eine Handlung der wir folgen und die wir nachvollziehen können. Es werden uns willkürliche Szenen aus Dianas Leben auf dem goldenen Servierteller präsentiert. Die Szenen bauen nicht aufeinander auf und sind fad und fast bedeutungslos - naja jedenfalls bis zum Schluss. Das Finale nimmt dann überraschender Weise wieder leicht Schwung auf.

Es geht doch anders? Haben wir uns mehrfach gedacht und gewünscht das sich die Handlung von “Spencer” im Verlauf der Geschichte noch verändert - und zwar in eine positive und fesselnde Art. Hier dient als beste Beispiel, die bereits oben erwähnte TV-Serie “The Crown”. Die Dramaserie beweist sich als Sieger. Sie zeigt uns wie man eine herausragende Handlung über die britische Monarchie schreiben und darstellen kann, ohne das Risiko eingehen zu müssen, den Zuschauer wieder von der Leine zu verlieren. “The Crown” ist abenteuerlich und aufregend anzusehen.

Was fehlt dem Film “Spencer”? Es fehlt ein guter Inhalt für eine noch bessere Handlung - klar wir wissen das Diana mit ihren Dämonen zu kämpfen hat und sie präsentiert sich offen und ehrlich uns gegenüber, doch das kann nicht alles gewesen sein. Als Zuschauer versteht man es sofort was die Prinzessin uns damit ausdrücken möchte. Und dann? Nichts weiter - denn es passiert nicht wirklich was ereignisreiches. Keine packende Handlung in der wir uns versinken können. Keine Dramaturgie! - außer der von Diana.

Das ist der größte Grund weshalb wir nicht vollends von dem Film überzeugt werden konnten. Es fehlte uns quasi die eine “Essenz” die uns die Suppe wieder schmackhaft macht. Wir suchen und missen sie jedoch vergeblich bis zum Finale.

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Fazit - Zu viel Prinzessin, zu wenig Geschichte

Mit “Spencer” erhalten wir neues Futter, neuen Stoff aus dem Hause der Royals und der britischen Monarchie. Zutiefst enttäuscht, sehen wir die Handlung als größte Schwachstelle an. Die Handlung in der so viel Potenzial steckt und die Geschichte nach einer wahren Begebenheit leider nicht zum positiven ausgenutzt wird.

Der Handlungsstrang ist zu fad und zu trocken und erzählt bei weitem nicht alles über das Jahr vor der Trennung vom Prinzen und der Prinzessin. Lady Di wird fast schon als zickige unzufriedene Person dargestellt - auch das müssen wir kritisieren denn es rückt die einstige Prinzessin der Herzen in ein negatives Bild, was so dem Realismus zutiefst schadet - und das bei einem Historienfilm. Sollten historische Filme nicht genau der Wahrheit entsprechen?

Nach viel Kritik folgt der Lob. Denn das wertvollste an diesem Film ist die schauspielerische Leistung von Kristen Stewart die sich enorm viel Zeit genommen und bemüht hat, in die Rolle der Prinzessin zu schlüpfen.

So schnell der neueste britische Monarchie-Film im Jahr 2021 auch erschienen ist, so schnell verliert er sich auch schon aus unseren Köpfen, da er leider nur mittelmäßig ist und nicht mit dem Erfolg von dem TV-Serien-Hit “The Crown” mithalten kann.

Dennoch ist “Spencer” für alle Fans des Buckingham Palace, der britischen Monarchie und vor allem Kristen Stewart mindestens einen Blick wert.


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Was haltet Ihr von dem neuem Film zur britischen Monarchie und der Prinzessin der Herzen?  Teilt eure Gedanken zu „Spencer“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen.


Trailer

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Lightyear (2022)

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  • 7.5/10
    derofa Durchschnittswertung - 7.5/10
7.5/10

Sehenswert

Bis zur Unendlichkeit. Und noch viel weiter!

Buzz Lightyear ist zurück. Das Schiff des leidenschaftlichen Space Rangers mit dem ikonischen, weiß-grün-lila-farbenen Raumanzug, landet geradewegs auf der Kinoleinwand.

Selbstverständlich war das nicht mehr. Schließlich ist “Lightyear” der erste Pixar-Film, der nach ganzen drei Filmen, wieder eine Kino-, anstelle einer Streaming-Auswertung bekommt.

Warum der CGI-Animationsfilm das Genre aus technischer sowie inszenatorischer Sicht fast schon neu definiert, jedoch in Puncto Story-Puste und Nebencharaktere zurückfällt, verraten wir Euch in unserer Kritik zu “Lightyear”.

Genre: Computeranimation

Originaltitel: Lightyear

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: Walt Disney Pictures | Pixar Animation Studios

Regie: Angus MacLane

Drehbuch: Angus MacLane, Jason Headley

Produktion:  Pete Docter, Galyn Susman, Andrew Stanton

Musik: Michael Giacchino

Länge: ca. 105 Minuten

Altersfreigabe: FSK 6

Veröffentlichung: 16. Juni 2022 (Kinostart DE)

Universum: Pixar

Vorgänger: Rot (2022)

Ähnliche Titel: Toy Story 4 (2019), Spider-Man: A New Universe (2018)

Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Lightyear_(Film) | https://en.wikipedia.org/wiki/Lightyear_(film) |  https://www.imdb.com/title/tt10298810/fullcredits?ref_=ttfc_ql_1

Wertung:   

Autor: Jannik

Verfasst am: 16.07.2022

Lesezeit: ca. 8 Minuten (Direkt zum Fazit)

Der Kino-(Neu)start für Pixar

Da ist er wieder. Der Moment auf großer Leinwand. Die kleine Animatoren-Lampe “Luxo Jr.” des patentierten Typs “Luxo L-1”[1],  bearbeitet das Pixar-Logo mit einigen beherzten Sprüngen, um sich selbst als “I” im Logo zu formen, und frech die vierte Wand zu durchbrechen. Ehe das Bild langsam dunkler wird.

Nachdem den letzten drei Filmen, des zwölf-Oscar-schweren Pixar-Studios, mit den Titeln “Soul” (2020), “Luca” (2021) und “Rot” (2022) keine Kinoauswertung vergönnt war, feiert das “Toy Story”-Spin-off “Lightyear” nun endlich die Rückkehr des kalifornischen Studios in die Lichtspielhäuser.


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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://filmandfurniture.com/product/pixar-luxo-lamp/

Kindheits-Ikonen

Als die Pixar Animation Studios im Jahre 1995 mit “Toy Story” das Animationsgenre revolutionierten, ahnte noch keiner, welche kultigen Charaktere aus dem neu geschaffenen Franchise hervor gehen würden. Der kultträchtige, erste vollständig computeranimierte Langfilm für das Kino[2], unter Regisseur John Lasseter, ist heute wohl für viele 90er-Kinder Auslöser nostalgischer Erinnerungen. Und darin zumindest für uns kaum zu überbieten. Er ebnete und festigte außerdem den Weg für das erfolgreiche Pixar-Studio, welches heute wie kein zweites, für die hochwertigsten Computeranimationsfilme überhaupt steht.

Neben dem Sheriff und Hauptprotagonisten Woody, der trotz der Vielzahl an wiedererkennbaren Nebencharakteren das Gesicht der “Toy Story”-Filme war und nach wie vor ist, war eine Figur bei Fans offenkundig ebenfalls sehr populär. Eine der beliebtesten und unfreiwillig komischsten Spielzeuge aus dem Kultfilm, ist schließlich zweifelsohne der tollpatschig-übermotivierte Space Ranger “Buzz Lightyear”. Auch für das Studio selbst ist Buzz eine besondere Figur. Zum 10-jährigen Jubiläum bei Pixar, erhalten Mitarbeiter nicht umsonst eine kleine Statue von Buzz als Geschenk, wie die Disney+ exklusive Making-off-Doku “Jenseits der Unendlichkeit: Buzz und die Entstehung von Lightyear” zeigt.

Mit dem prägnanten Titel “Lightyear” schießt Pixar den zielstrebigen Buzz jedenfalls nun endlich -  unfassbare 27 Jahre nach “Toy Story” - in sein natürliches Habitat: Die Weiten des Weltalls.


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Früherer Ableger & Frischling-Regisseur!?

Wie aufmerksame Fans wissen, gab es bereits vor “Lightyear”, ein Spin-off zur Figur des Buzz!

Die Beliebtheit des Astronauten resultierte, nach dem Erfolg von “Toy Story”, in einer Direct-to-Video Produktion aus dem Jahre 2000 mit dem Titel: “Captain Buzz Lightyear – Star Command: Das Abenteuer beginnt!”.

Dieser Zeichentrickfilm wiederum fungierte als Pilotfilm und leitete die nachfolgend veröffentlichte 65-teilige Zeichentrickserie “Captain Buzz Lightyear – Star Command” (2000-2001) ein.[3]


Das deutsche DVD-Cover zum Pilotfilm “Captain Buzz Lightyear – Star Command: Das Abenteuer beginnt!”

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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Die Verbindung zu “Lightyear” ist die, dass der Pixar-Animator Angus MacLane (u. a. “Toy Story of Terror” (2013), der bereits  im Jahre 1997 zu Pixar stieß, die Eröffungssequenzen zur Zeichentrickserie gestaltete, als großer Fan des Space Rangers gilt und nun für “Lightyear” auf dem Regiestuhl Platz nahm.[4]

Der 47-jährige der zuvor überwiegend als Animator für diverse Pixar-Produktionen tätig war und in “Findet Dorie” (2016) auch als Co-Regisseur an der Seite von Andrew Stanton stand, fühlte sich von der Figur des Buzz angezogen. Und er hatte die Möglichkeit den Film “Lightyear” vorzuschlagen, um damit sein Regiedebüt zu geben.[5]

Andrew Stanton (“Findet Nemo”, “WALL·E”) und Pixar-Urgestein Pete Docter (“Die Monster AG”, “Oben”, “Alles steht Kopf”, “Soul”), waren darüber hinaus als ausführende Produzenten beteiligt.


Angus MacLane in seinem Büro bei den Pixar Animation Studios in Emeryville, Kalifornien am 04. Oktober 2007.[9] Der Filmemacher liebt Spielzeug und gilt in Pixar-Kreisen als wandelnde Film-Enzyklopädie.[10]

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©Pixar, Photo by Deborah Coleman | Quelle: https://collider.com/angus-maclane-small-fry-toy-story-interview/

Handlung - Buzz Lightyear auf schier unmöglicher Mission?

Im Jahr 1995 bekam ein Junge namens Andy ein Buzz-Lightyear-Spielzeug zu seinem Geburtstag. Es stammte aus seinem Lieblingsfilm. Das ist dieser Film.Lightyear

Unerforschter Kosmos, 4,2 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Das Star Command SC-01 Erkundungsschiff befindet sich im Landeanflug auf einen unerforschten Planeten. An Board: Space Ranger Buzz Lightyear und seine Partnerin und beste Freundin Alisha Hawthorne.

Die eigentliche Landung glückt. Doch der Weltraum birgt Gefahren und unvorhergesehene Widrigkeiten. Der Ehrgeizige Buzz versucht mit allen Mitteln das Richtige zu tun. Doch was ist das Richtige? Und  was, wenn er scheitert?


Buzz und seine Crew auf unerforschtem Terrain

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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://screenrant.com/lightyear-movie-reviews-preview-roundup-pixar/

Nostalgische Kindheitserinnerungen - konsequente Weiterentwicklung

Der Film “Lightyear”, welcher in unserem Universum nun im Kino läuft, entstammt also eigentlich dem fiktiven “Toy Story”-Universum und war der Realfilm (was bei uns CGI entspricht), aus dem die Actionfigur Buzz resultierte, mit der Andy spielte und dabei eine verdammt gute Zeit hatte, da es sein Lieblingsfilm war. Da muss man erst mal ’ne Sekunde drüber nachdenken …

Auch wenn es nur textlich zu Beginn erwähnt wird, empfanden wir diese herangehensweise als gute Idee. Anstelle krampfhaft viel Zeit damit zu verbringen oder gar zu verschwenden, eine tiefere Verbindung zu “Toy Story” herzustellen, die ja sowieso nur darin besteht, dass Buzz das Actiontoy aus einem Film ist, den Andy in seinem Universum gesehen hat, gibt das “Lightyear” den Raum, sich voll und ganz auf eine neue Perspektive zu fokussieren.

Damit ist alles möglich. Eine konsequente Weiterentwicklung zu einer Filmfigur mit ausgefeilterem Charakter, bei der es reicht, grob den Zügen des Actionfiguren-Buzz aus “Toy Story” zu ähneln.


Andy und einige seiner “Toy Story”-Freunde im Kino

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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Ein (fast) neuer Space Ranger

Buzz ist sympathisch!

Der “Lightyear”-Buzz ist ähnlich perfektionistisch wie sein Vorbild. Er ist selbskritisch. Wenn es Grenzen gibt, versucht er sie zu sprengen. Unmögliches möglich machen - das ist Buzz Berufung. Heldenhaft ein Logbuch einzusprechen - welches ohnehin niemand anhört - dafür ist er sich nicht zu schade. Gerade das macht ihn sympathisch. Dem Zuschauer wird es leicht gemacht, Buzz in seinem Tun anfeuern zu wollen.

Buzz mag übrigens keine Autopiloten. Und vor allem keine Frischlinge. Hochmotiviert behält er seine Ziele stets im Visier und geht analytisch vor.

Doch damit gehen auch Schattenseiten einher. Es lastet Druck auf Lightyear. Er will immer alles schaffen. Und er macht es alleine - damit niemand reinpfuscht. Irgendwann wird er die goldene Mitte finden und Hilfe zulassen müssen.


Buzz Lightyear. Logbuch-Eintrag. Sternenjahr: Keine Ahnung!Buzz Lightyear
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Buzz-Synchronstimmen

Buzz wird übrigens sowohl im O-Ton als auch in der deutschen Fassung nicht von den “Toy Story”-Stammsprechern synchronisiert. Das waren/sind Tim Allen bzw. im deutschen Walter von Hauff. Stattdessen wird er in der amerikanischen Fassung von “Captain America” - Chris Evans gesprochen. Im deutschen von Tom Wlaschiha (“Game of Thrones”, “Stranger Things”).

Eine bewusste Entscheidung, wie Produzentin Galyn Susman preisgab. Ziel sei es gewesen “Lightyear” nicht zu stark mit “Toy Story” zu verbinden. Es sei beabsichtigt gewesen, den Film in dieser Hinsicht eigenständig zu machen.[6]


Chris Evans und Tom Wlaschiha auf der “Lightyear”-Premiere in London am 13. Juni 2022

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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://oe3.orf.at/stories/3025242/

Wlaschiha im Synchronstudio bei den Aufnahmen zu “Lightyear” (mit Buzz-Actionfigur und “Stranger Things”-Bart)

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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://oe3.orf.at/stories/3025242/

Drei große Stärken

Animations-Königsklasse

Animationstechnisch liefert “Lightyear” Bilder auf Top-Niveau. Auch wenn man das von Pixar-Filmen bereits gewohnt ist: Der neueste Streich des Studios hebt das Genre visuell beinahe auf ein neues Qualitäts-Niveau. Unglaublich plastisch, beinahe zum anfassen wirkt “Lightyear” wie die Crème de la Crème der Computeranimation. Ob das Tempo, die Formen oder die Umwelt - was heute aus dem Computer und den Köpfen des Pixar-Teams kommt ist fantastisch für Animationsfans. Inszenatorisch ist es die Königsklasse!

Ich wollte, dass die Dinge wirklich greifbar sind. Man sollte das Gefühl haben, dass man das Ding anfassen kann. Knöpfe, Schalter. Es geht mir darum eine Welt zu erschaffen, die sich glaubhaft anfühlt.Angus MacLane

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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://www.simbasible.com/lightyear-movie-review/

Science-Fiction wie bei den Großen!

Doch nicht nur was die Produktionsqualität angeht, die visuell offensichtlich ins Auge sticht, nimmt “Lightyear” Alleinstellungsmerkmale für sich ein.

Es ist ein Film in dem offensichtlich eine Seele schlummert. Ein Film mit besonderen Details - und einem Konzept. Was macht etwa findiger Space-Ranger, wenn der Autopilot nicht funktioniert? Richtig, reinpusten!

Kindheitstraum Astronaut, Faszination Weltall. All das schwimmt bei “Lightyear” im Unterton immer mit. Und das ist auch kein Wunder. Schließlich ist Regisseur Angus MacLane ein riesiger Sci-Fi-Fan und lässt mit “Lightyear” offensichtlich seiner Träume Luft.[7]


Das Raumschiff von Buzz, wurde in seinem Design, einem “Industrial Light & Magic”-Modell (u. a. “Star Wars”) nachempfunden

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Laut Wikipedia wollten die Animatoren, dass der Film cineastisch wirkt. Er sollte “das Gefühl der Science-Fiction-Filme hervorrufen, mit denen MacLane aufgewachsen ist”, wie es heißt. Sogar ein Modell in Art “Industrial Light & Magic” (das wohl renommierteste Studio im Bereich der Spezialeffekte in der Filmwelt, u. a. “Star Wars”) sollte, wie einst in Zeiten früher Science-Fiction Filme, als Inspiration dienlich sein. Laut MacLane sollten “visuelle Lektionen aus frühen Science-Fiction- und Weltraumopernfilmen, wie denen der Star Wars-Reihe, genommen werden, ohne jedoch solche Filme absichtlich zu imitieren.”[8]

Tatsächlich erinnert bspw. auch der sympathische und treue Roboter-Begleiter “Sox”, mit 90er Jahre Spielzeug-Einschlag, in seiner skurrilen, beinahe unheimlichen Mischung, aus Super-Androide und Kätzchenspielzeugroboter, mit dicken Spaltmaßen und dünn-harter-Fellmatte, als eines der Highlights des Films, an die weltbesten Robo-Begleiter!


Jetzt schon kultig! Die Robokatze “Sox”.

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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://collider.com/lightyear-pixar-best-character-sox-filmmaker-interview/

Tiefgang

Wenn über diese herangehensweise hinaus sogar noch erwachsene, komplexe oder paradox erscheinende Themen wie Zeitreisen, Desertion (Fahnenflucht) und posttraumatische Belastungsstörung leicht angeschnitten werden - sowie ganz beiläufig und dennoch zentral - die Themen Altern und Verlust einzug finden, ist das schon Animations-Tiefgang mit Tendenz zum Kloß im Hals.


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©The Walt Disney Company Germany GmbH | Quelle: https://senegal.detailzero.com/movies/27567/bad-news-for-the-Toy-Story-spin-off-with-this-sad-record.html

Pixar macht mit “Lightyear” alles richtig - bis …

Pixar macht bis hierhin mit “Lightyear” alles richtig. Warum es dann doch “nur” zur 7,5 auf der derofa-Skala gereicht hat, lässt sich im Grunde an einem einzigen, großen Kritikpunkt festmachen. Dieser zieht die Wertung doch stärker nach unten, als man meinen würde.

Ab einem gewissen Moment, etwa im Mittelteil der Handlung, fehlt dem Space-Abenteuer, nach einem fulminantem Start, relativ plötzlich der Drive. Der Hyperantrieb stockt. Verantwortlich dafür ist offensichtlich schlicht das Drehbuch, dem einfach trotz einiger Überraschungen die Substanz, von der Mitte nach hinten raus, fehlt.

Ein Grund sind außerdem die später eingeführten Nebencharaktere. Die Frischlinge könnten, nein müssten, einprägsamer sein. Sie bleiben trotz einiger oberflächlicher Eigenheiten jederzeit relativ blass und austauschbar. Dies führt dazu, dass Buzz und sein Begleiter Sox, alleine auf weiter Flur, die einzigen interessanten Charaktere mit echtem Charisma in “Lightyear” bleiben.

Das alles wird nie zur echten Gefahr für das insgesamt positive Gesamtbild. Doch es entfernt “Lightyear” eben von einem herausragenden Abenteuer. Und ebnet den Weg zu einem “nur” sehenswerten bis ausgezeichneten Computeranimationsfilm.


Die Nebencharaktere haben nicht genug Ausstrahlung und Zugkraft

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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Fazit - Space Ranger (und Luxo Jr.) mit solidem Space-Abenteuer zurück auf der Leinwand

Auch wenn der Geschichte am Ende die Puste ausgeht. Auch wenn den späteren Sidekicks wirkliches Charisma fehlt …

“Lightyear” macht visuell bzw. designtechnisch alles richtig und hebt das Genre fast auf ein neues inszenatorisches Animations-Niveau.

Das Team rund um Regisseur Angus MacLane war in der Lage, ein eigenständiges Kapitel des kultigen Space-Rangers Buzz zu kreieren, ohne dabei zu viel oder zu wenig von der Vorlage abzukupfern. “Lightyear” ist die konsequente Weiterentwicklung der Figur des Buzz Lightyear. Buzz wird abgefeuert in ein eigenes Universum.

Es ist eben kein liebloses Spin-off, sondern trägt die Essenz und Handschrift eines Regisseurs in sich, der seine eigene Faszination und Begeisterung für den Stoff, in die Arbeit mit einfließen lies.

Vor allem waren die Macher in der Lage, “Lightyear” eine eigene, starke, beinahe erwachsene Science-Fiction Note zu entlocken, die den Film im Genre der Computeranimationsfilme heraushebt. Die ihn so wirken lässt, als sei er nicht unbedingt oder ausschließlich, aufs angestammte Familien-Publikum ausgerichtet.

Eins steht für uns jedenfalls fest: Nach “Lightyear” bekommen auch groß gewordene “Toy Story”-Kinder wieder Lust Space Ranger zu spielen! Wie einst als Kind …


Bis zur Unendlichkeit. Und noch viel weiter!Buzz Lightyear
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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Was haltet Ihr von Buzz und seiner Crew? Teilt eure Gedanken zu „Lightyear“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und Robo-Katze Sox sicher auch.


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “Lightyear”

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©Disney Deutschland

The Batman (2022)

  • 8/10
    derofa Durchschnittswertung - 8/10
8/10

Ausgezeichnet

Robert Pattinson ist the Batman!

Matt Reeves wagt sich an eine neue Verfilmung der altbekannten Fledermaus. Mit “The Batman” startet der erste Film eines neuen Batman-Universums. Insgesamt soll es eine Trilogie geben.

Neben der geplanten Trilogie soll es zudem noch zu einigen Spin-Offs zu “The Batman” kommen. Eine über das GCPD und das andere über den Pinguin. [1]

Was wir von derofa vom düsteren Batman halten, erfahrt ihr in unserer Kritik.

Genre: Superheld

Originaltitel: The Batman

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: Warner Bros. Entertainment

Regie: Matt Reeves

Drehbuch: Matt Reeves, Peter Craig

Produktion: Matt Reeves, Dylan Clark

Musik: Michael Giacchino

Länge: ca. 177 Minuten

Altersfreigabe: FSK 12

Veröffentlichung: 4. März 2022 (Kinostart Deutschland)

Ähnliche Titel: Joker (2019), Batman Begins (2005), Suice Squad (2016)

Universum: Batman

Wertung:   

Autor: Melissa

Verfasst am: 14.03.2022

Lesezeit: ca. 7 Minuten (Direkt zum Fazit)

Ganz neue Wege

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Der Regisseur Matt Reeves hatte sich eine Besonderheit für den Film vorgenommen. Er wollte das die Ermittler-Thematik stark zwischen Batman und dem GCPD betont wird. Dies ist ihm im Ergebnis gelungen. Der gesamte Film dreht sich um die Ermittlungen der Mordfälle in Gotham City. Doch welche Besonderheit gibt es noch?

Es ist dunkel, düster …. er ist Vergeltung. Mit diesen Worten lernen wir den neu kreierten Batman kennen. Nein, er ist nicht nur Batman er ist VERGELTUNG! In der Stadt Gotham City treiben sich allerlei bösartige Gestalten herum. Die Stadt ist zu einem Treffpunkt der Anarchie geworden. Jeder macht was er will. Es gibt nicht immer Konsequenzen. ER, der sog. Vergelter kann nicht überall und für jeden da sein. Er sucht sich seine Feinde behutsam aus…im nassen und kalten Gotham City, wenn die Sonne nicht mehr scheint und die Dunkelheit die Macht über den Abend erlangt hat…dann macht ER sich auf die Suche.

Er versucht es zuerst mit Worten, ruhig und vorsichtig… dann mit Gewalt, wenn die Worte nichts bringen. Die Menschen hören nicht zu. Ihm bleibt nichts übrig. Denn er ist VERGELTUNG. Und so beginnen die ersten Szenen von “The Batman.”


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Die Handlung - Es wird knifflig, Riddler ist da!

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In “The Batman” dreht sich alles um die Opfer des Riddlers, den sog. Serienkiller von Gotham.

Der Riddler (Paul Dano) ist jetzt in Gotham City. Er ist ein Anarchist, ein Widersacher. Er versucht doch nur die Stadt zu retten…zu retten vor den Lügen der Menschen. Denn alles ist eine LÜGE - und mittendrin, in dem Netz der Unwahrheit ist unser maskierter Protagonist.

Während es zu mehreren Morden an Politikern in der Stadt kommt, hinterlässt der Riddler dem Batman (Robert Pattinson) wiederholt eine Notiz mit einem Rätsel. Konzipiert das nur ER es lösen kann. Die Fledermaus und der Lieutenant James Gordan (Jeffrey Wright) arbeiten gemeinsamen an den merkwürdig kreierten Rätseln.
Es ist die sog. Detektiv-Arbeit die wir oben erwähnt haben. Stück für Stück macht sich unser “Detektiv-Batman“ daran alle Puzzle-Teile zusammen zufügen und dem Riddler so eine Spur näher zu kommen.

So düster ist die Atmosphäre, welche uns fest packt und nicht mehr loslässt, während unsere Protagonisten versuchen ihre Polizei-Arbeit zu erledigen. Doch unser Rächer ist nicht ganz allein mit dem GCPD und macht im Verlauf noch eine weitere Bekanntschaft mit einem maskierten Freund/Feind. Durch diesen Kontakt wird den Knoten im Faden nicht lösen, es kommen weitere  dazu. Weitere Verknüpfungen nach außen. Wohin führt uns das alles? Warum hinterlässt der Riddler personalisierte Nachrichten an den Batman?


Batman ist nicht alleine

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Packender Thriller

James Gordon und Batman arbeiten gemeinsam an dem Riddler-Fall

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“The Batman” fühlt sich erfrischend gut an. Durch die Erzählweise vom Rächer in der Position eines Detektivs und dem Riddler mit seinen skurrilen Rätseln, erschafft die Handlung eine neue Atmosphäre. So finster wie die Nacht, so lichtarm wie jede Abendstunde.

Wir spüren die Dunkelheit die allgegenwärtig ist und fiebern gerade deshalb mit unserem Protagonisten mit.
Mit “The Batman” erhalten wir keinen plumpen Action--Hollywood-Film. Viel mehr geht es um die manchmal teils gut verstrickte Handlung, die unsere volle Aufmerksamkeit fordert, ansonsten birgt es die Gefahr uns darin zu verlieren.

Untermalt wird dieses neue Konzept von Regisseur Reeves durch einen passenden Soundtrack - nicht zu viel nicht zu wenig. Die Melodie wirkt stimmig auf die Szenen angepasst und verleiht der Schattenseite den noch fehlenden Touch.


Wenn man ihn braucht, wird er kommen

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Pattinson ist Batman!

Robert Pattinson ist der neue Batman

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Nun kommen wir zur schauspielerischen Leistung des neuen Batman. Pattinson stand vor der Veröffentlichung des Filmes in der Kritik „kann er wirklich der neue Batman sein?“ Da man ihn vorallem durch die Vampir-Saga “Twilight” als Edward den charmanten Vampir kennengelernt hat, musste Pattinson sich beweisen und zeigen, dass er mehr als ein Teenie-Idol ist.

Er spielt im neuen Film einen jungen Bruce Wayne der noch nicht all zu lange in Gotham City als Racheengel unterwegs ist. Er ist ein Batman, welcher sich nicht durch den Namen definiert und vielleicht zu diesem Zeitpunkt ein noch etwas unerfahrener Charakter ist.
Robert bringt den Zwiespalt den der Charakter mit sich trägt gut auf die Leinwand. Auf der einen Seite ist er die Vergeltung, der Held in der Geschichte, auf der anderen Seite präsentiert er sich so als wäre er in Symbiose mit der Dunkelheit. Als sei es seine natürliche Umgebung, was ihn mit dem “Bösen” assoziiert.

Er spricht Über die Unfähigkeit der Menschen und den Verbrechen in Gotham City. Wir haben somit nie das Gefühl gehabt, dass unser Held unser Feind ist. Auch wenn Batman sich hier sehr wohl in der Dunkelheit fühlt und es für ihn nichts als Vergeltung gibt, bleibt er für uns der Superheld in der Geschichte. Batman zeigt sich in seinen Charakterzügen als verletzter, mit Narben übersäter Protagonist. Exakt durch diese Narben veranschaulicht uns das, was wir bereits gewussten haben. Die Narben von Batman sind nicht nur äußerlich zu sehen, sondern spiegeln sich auch in seiner Seele wieder. Denn er ist Vergeltung!

Robert macht seine Arbeit hervorragend gut. Jegliche Zweifel konnten wir schnell fallen lassen. Er ist der neue Batman!


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Ein Held mit Narben übersät

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Ein Film mit Überlänge

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Der Film hat eine Laufzeit von 177 Minuten. Da fragt man sich schnell -  muss das denn sein?
Wir hatten einen guten Start zu Beginn des Filmes…alles wurde flüssig und stimmig erzählt. Irgendwann haben wir uns kurzzeitig nicht wiedergefunden…wir waren verloren.

Die Handlung war das erste mal zäh und langatmig. Sie hat sich gezogen. Fast waren wir weg vom Köder, weg vom Haken an dem wir uns einst verfangen hatten.

Die Geschichte macht kurze Zeit darauf eine 180 Grad Wendung und schon sind wir wieder am Haken den wir bereits kannten. Das Finale ist die Sahne auf der Torte. Es schmeckt uns sehr gut. Wir hätten nichts anderes gewollt. Am Ende wurden wir nun doch gesättigt.


 

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Fazit - mehr als nur Hype! Er ist der neue Batman

Kurzum: Ja für uns ist “The Batman” ein ausgezeichneter Film . Wir haben dennoch nur 8/10 vergeben, warum?
Leider mussten wir einige Punkte aufgrund der unnötigen Überlänge abziehen. Denn dies schadete der Handlung enorm. Zum Glück aber nur kurzzeitig. Schnell waren wir wieder mitten im Geschehen.

Uns hat die Leistung von Pattinson als neuer Batman sehr gefallen. Er passt perfekt in die Rolle und verkörpert den jungen Batman mit seinen Narben -  den düsteren Batman den wir so nicht kannten, diese Darstellung verkörpert er perfekt. Auch die restliche Besatzung ist zu loben. Jeffrey Wright spielt den Polizisten Gordon so authentisch wie möglich. Wie auch der Pinguin gespielt von Colin Farrel, bei dem wir erst zweimal hinsehen mussten, um ihn zu erkennen.

Zudem hat uns diese dunkle düstere Atmosphäre gefallen, in Kombination mit der Krimie-Thematik die wir konstant bis zum Schluss erleben konnten. Es wirkt wie ein Thriller, bei dem wir ungefähr wissen wer der Täter ist, jedoch noch zu weit davon entfernt sind ihn zu fangen. Genauso wie Batman selbst! Er versucht die Rätsel des Riddlers zu lösen und so sein Spiel zu spielen. Er versucht ein Held für Gotham und ein Funken in der Dunkelheit zu sein.

Zum Schluss heißt es dann nur noch, er ist nicht nur der Batman er ist VERGELTUNG!


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Was haltet Ihr von Matt Reeves neuen Batman? Teilt eure Gedanken zu „The Batman“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und unsere maskierter Held sicher auch.


Trailer

Der offizielle englische Trailer zu „The Batman“.

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Malignant (2021)

  • 9/10
    derofa Durchschnittswertung - 9/10
9/10

Herausragend

Im Jahr 2021 bringt der bekannte Horrorregisseur James Wan mehrere neue Werke heraus. Eines davon mit dem Titel “Malignant”.

Der Film erhielt durchaus positive Kritiken. Wan weiß es seine Zuschauer zu begeistern. Nach dem Erfolg von “Conjuring 3: Im Bann des Dämons” versetzt es uns in eine kleine Stadt und  den mysteriösen Ereignissen rund um die junge Madison.

Was wir bei derofa von dem neuen Gruselwerk halten, erfahrt ihr in unserer Kritik.

Genre: Horror

Originaltitel: Malignant

Produktionsland: USA

Produktionsfirma:  Atomic Monster/Boom Ent./Boom! Studios/New Line Cinema/Starlight Culture Ent./ Warner Bros. Entertainment

Regie: James Wan

Drehbuch: James Wan, Akela Cooper, Ingrid Bisu

Produktion: James Wan, Michael Clear

Musik: Joseph Bishara

Länge: ca. 151 Minuten

Altersfreigabe: FSK 16

Veröffentlichung: 2. September 2021 (Kinostart Deutschland)

Ähnliche Titel: Conjuring 1, Conjuring 2, Conjuring 3, The Nun, Annabelle

Wertung:   

Autor: Melissa

Verfasst am: 18.01.2022

Lesezeit: ca. 6 Minuten (Direkt zum Fazit)

Meisterregisseur James Wan ist zurück

Es geht wieder los! Der beliebte Horrorregisseur der Conjuring-Reihe James Wan ist zurück! Mit dabei hat er ein ganz besonderes Werk entworfen, welches in dem Einheitsbrei diverser Horrorfilme durchaus heraus sticht.

Nicht einmal nach einem Jahr entspringt aus der Feder von Wan eine neue Gruselgeschichte. Im selben Jahr noch erschien nämlich der 3. Teil der Conjuring-Filme. Viel Zeit für Ideen blieb dazwischen nicht. Dennoch, wir sind mit dem Ergebnis zufrieden.

Wenn Wan hinter der Kamera steht, kann nur ein absolut herausragendes Werk entstehen. Dieses Mal jedoch hat die Geschichte nichts mit dem Conjuring-Universum zu tun. Wir finden das ist auch gut so! Neue Abwechslung kann das Horrorgenre absolut gebrauchen.

So genug gelobt, lasst uns einen Blick in Geschichte vom neuen Gruselwerk “Malignant” werfen.


Regisseure James Wan hinter der Kamera


James Wan weiß genau was er möchte und versucht dies im Film rüber zu bringen

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©Warner Bros. Entertainment 

Eine Mixtur des Horrorgenres - verlassenes Haus, das Unbekannte, mysteriöse Mordfälle

Die junge Frau Madison (Annabelle  Wallis) möchte so gerne ein Kind. Sie hat bereits mehrere Fehlgeburten gehabt und ist sich dieses Mal jedoch sicher, dass die neue Schwangerschaft komplikationslos sein wird.

Madison lebt mit ihrem Ehemann in einem verlassenen Haus. Die Frau muss sich durch stressige Situation wie Arbeitsstress sowie Beziehungsstress kämpfen. Noch dazu lebt sie mit einem agressiven gewalttätigen Mann zusammen.

Eines Tages kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden bei dem Madison verletzt wird.  Kurze Zeit darauf kommt es zu einem tragischen Verbrechen in ihrem Haus und ihr Ehemann kommt ums Leben. Madison ist nun fast ganz auf sich allein gestellt und erhält nur die Unterstützung ihrer Schwester Sydney (Maddie Hasson). Nach dem Vorfall ist die junge Frau Madison sehr verängstigt und fühlt sich verfolgt. Etwas oder jemand ist hinter ihr her. Madison versucht mit aller Kraft herauszufinden was es auf sich hat.

Währenddessen kommt es in der Stadt zu unerklärlichen Mordfällen. Madison wird nun auch eine Verdächtige in dem Ermittlungsfall der Polizei. Detective Kekoa Shaw (George Young) sowie Detective Regina Moss (Michole Briana White) ermitteln standhaft weiter.


Madison wurde beim Streit mit ihrem Mann verletzt. Was passiert in ihrem Haus?

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©Warner Bros. Entertainment 

Künstlerisch wertvolle Innovationen

Abwechslungsreiche Handlung

“Malignant” heißt auch übersetzt “bösartig, heimtückisch”. Dieser Titel präsentiert uns mit dem Namen schon viel Inhalt und zeigt, dass er gerade damit perfekt für die bestehende Geschichte ist.

Im neuen Werk von Wan kommt selbst ein “Nicht-Horror-Fan” auf seine Kosten. Die Handlung bietet sehr viel Abwechslung und springt nicht stupide von einer Szene zur anderen. Die Story hinter dem Unbekannten, dem Unerklärlichen macht den Film zu einer Spannungsfahrt in der Achterbahn.

Der Regisseur versucht schon allein in den ersten 30 Minuten zu beweisen, dass das gesamte Paket in einem Film ein wichtiger Bestandteil eines guten Filmes ist. Die Handlung punktet insbesondere dadurch, dass man als Zuschauer lange nicht weiß, was es auf sich hat. Dies wurde bewusst von Wan so gewählt und macht die Geschichte somit zum Karussel der Verwirrung, welches uns konstant auf Trab hält und uns jedoch zu keiner Zeit langweilt.


Madison erklärt ihrer Schwester Sydney das im Haus etwas nicht stimmt.

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©Warner Bros. Entertainment 

Die Kunst hinter dem Objektiv

Typische Horrorklischees werden auch in “Malignant” nicht unbenutzt gelassen, jedoch weiß Wan durchaus richtig damit umzugehen. Wenn man an die vorausgegangen Werke des Regisserus denkt (Conjuring, Annabelle, The Nun) ist uns seine Filmkunst bereits bekannt. In seinen Filmen liegt vor allem die Stärke in den Handlungen sowie den Darstellungen der Horrorkunst. Wan weiß es den Zuschauer zu verblüffen und ihm keine 0815-Kost auf den Teller zu werfen.

Neben der gut erzählten Handlung, bietet “Malignant” auch eine überaus hervorragende Kameraführung. In den Szenen werden öfter mal verschiedenste Blickwinkel gezeigt, die wir so bisher in keinem Film gesehen haben. Wir konnten damit auch diverse Anspielungen erkennen. Bei der Kameraführung mit dem Blick auf das “Horrorhaus” wird uns eines bewusst - dieses Stilmittel beinhaltet so viele Horrorklischees und Anspielungen auf Horrorfilmklassiker. Nur durch eine Kameradarstellung erinnert es uns an Filme wie “Der Exorzist” (1973), oder “Amityville Horror – Eine wahre Geschichte” (2005).


Die junge Madison durchlebt ihren eigenen Albtraum.

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©Warner Bros. Entertainment 

Fazit - Genau das Richtige

James Wan macht alles richtig. Nach “Conjuring 3: Im Bann des Teufels” (2021) händigt uns der Meisterregisseur des Horros abermals eine Horrorperle aus, die uns mehr als überzeugt hat! Für eine glatte 10/10 hat es jedoch nicht gereicht. Wir müssen zugeben, für einen perfekten Film hat hier und da noch etwas kleines gefehlt.

Nichtsdestotrotz bietet uns “Malignant” einen verstörenden Trip durch Horrorszenarien wie sie im Buche stehen - oder auch nicht? Denn James Wans neuestes Werkt zeigt uns, dass es immer noch Horrorfilme gibt, die uns stark überraschen können und dessen Handlung nicht immer nur vorhersehbar sein muss.

Wenn ihr einen Horrortip von der derofa-Redaktion erhalten möchtet, dann bekommt ihr mit “Malignant” hiermit genau diesen. Macht es euch gemütlich, versetzt euch in die starke und dichte Atmosphäre von Malignant und erlebt eure eigene Fahrt im Karussel der Verwirrungen.


Madie fürchtet sich alleine Zuhause

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©Warner Bros. Entertainment 

Was haltet Ihr von James Wans neuen Versuch euch das Gruseln zu lehren? Teilt eure Gedanken zu “Malignant“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und unsere unsichtbaren Begleiter sicher auch.


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu „Malignant“.

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©Warner Bros. Entertainment 

Aya und die Hexe (2020)

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©Studio Ghibli
  • 6/10
    derofa Durchschnittswertung - 6/10
6/10

Ganz gut

“Aya und die Hexe” ist der erste CGi-Animationsfilm vom legendären Studio Ghibli (“Chihiros Reise ins Zauberland”). Das japanische Studio ist vor allem für seine Anime-Klassiker in Zeichentrickform berühmt.

Der neueste Film nach einer Buchvorlage der britischen Schriftstellerin Diana Wynne Jones (“Das wandelnde Schloss”), handelt von dem kleinen Mädchen Aya. Aya lebt als Waisenkind in einem Heim. Als Sie von zwei ulkigen gestalten adoptiert wird, ändert sich ihr Leben schlagartig.

Ob der gewagte Versuch des Studios gelingt, in der Welt der CGI-Animation mitzumischen, erfahrt in in unserer Kritik zu “Aya und die Hexe”.

Genre: Anime

Originaltitel: Āya to Majo (Transkription)

Produktionsland: Japan

Produktionsfirma: Toho | Studio Ghibli, NHK, NEP

Regie: Gorō Miyazaki

Drehbuch: Keiko Niwa, Emi Gunji

Produktion: Toshio Suzuki

Musik: Satoshi Takebe

Länge: ca. 82 Minuten

Altersfreigabe: FSK 6

Veröffentlichung: 24. September 2021 (DVD & Blu-ray in DE)

Universum: Studio Ghibli

Vorgänger: Die rote Schildkröte (2016)

Ähnliche Titel: Mary und die Blume der Hexen (2017), Bescheidene Helden (2018), Flavors of Youth (2018)

Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Aya_und_die_Hexe | https://en.wikipedia.org/wiki/Earwig_and_the_Witch | Veröffentlichung: https://www.moviepilot.de/movies/aya-and-the-witch

Wertung:   

Autor: Jannik

Verfasst am: 29.12.2021

Lesezeit: ca. 4 Minuten (Direkt zum Fazit)

Die doppelte Last

Mit “Aya und die Hexe” wagt sich Traditions-Unternehmen “Studio Ghibli” mit einem großen und unerwarteten Schritt weg vom klassischen Zeichentrick-Handwerk hin zur CGI-Animation.

Ein zeitgemäßes aber dennoch gewagtes Vorhaben, zeichneten sich die Japaner doch vor allem durch ihren unverkennbaren, handgemachten Stil aus.

Gorō, Sohn von Aushängeschild und Oscarpreisträger Hayao Miyazaki (“Chihiros Reise ins Zauberland”) wurde die zugleich ehrenvolle wie doppelt schwerwiegende Aufgabe zuteil. Doppelt schwerwiegend deshalb, weil zum einen die Altmeister rund um seinen Vater, das Zepta nun scheinbar endgültig an die jüngere Generation weitergegeben haben. Zum anderen, weil ausgerechnet diese Generation nun das riesige Ghibli-Vermächtnis und dessen Stimmungen, offensichtlich in eine moderne CGI-Kluft kleiden wollen.

Gorō Miyazaki führte übrigens bereits 2006 bei einem der “hässlicheren Entlein” des Studios “Die Chroniken von Erdsee”, sowie bei dem von der Kritik recht positiv aufgenommenen “Der Mohnblumenberg” (2011) Regie. Das neue Werk ist nach “Das wandelnde Schloss” (2004) bereits der zweite Film nach einer Buchvorlage der britischen Schriftstellerin Diana Wynne Jones.[1]

Laut der englischsprachigen Wikipedia ist Gorō der einzige im Unternehmen, der sich mit CGI-Animation auskennt.[2] In dieser Disziplin adaptierte er von 2014 bis 2015 bereits Astrid Lindgren’s Werk “Ronja Räubertochter” im Serienformat.[3]


Der mittlerweile 54-jährige Gorō Miyazaki am Zeichentisch im Ghibli-Hauptquartier in Koganei am 22. Januar 2021.[4][5] Rechts im Bild eine kleine Figur der Protagonistin Aya aus dem neuesten Film.

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©Studio Ghibli, ©Agence France-Presse/Charly TRIBALLEAU,  Quelle: https://www.thejakartapost.com/life/2021/01/26/in-miyazakis-shadow-son-goro-breaks-out-into-3d-animation-.html

Merkwürdiger Stil

Zunächst einmal präsentiert sich “Aya und die Hexe” optisch erfrischend anders.

Der Stil unterscheidet sich von dem der namhaften Studios im Bereich CGI-Animation, wie zum Beispiel “Pixar”, doch deutlicher als erwartbar war.

Während die Umgebungen gelungen wirken, machen Gesichter einen nicht zeitgemäßen, hölzern animierten sowie oft minderwertig undetaillierten Eindruck. Man möchte fast meinen Studio Ghibli hat tonnenweise internationales Referenz-Material übersehen und musste das CGI-Rad neu erfinden.

Tatsächlich gewöhnt man sich jedoch recht schnell an den simplen Look mitsamt merkwürdigen Gesichtsanimationen, die technisch nicht so recht in die heutige Zeit passen wollen. Viel wichtiger ist da die Geschichte oder?


Brandneu und doch irgendwie aus der Zeit gefallen. Der merkwürdige CGI-Stil fällt auf, wirkt mitunter billig und will mit heutigen Genre-Standards nicht so recht zusammen passen. Trotzdem hebt er sich so zumindest von der Masse ab.

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©Studio Ghibli, Quelle: https://www.nytimes.com/2021/02/03/movies/earwig-and-the-witch-review.html

Aya das Waisenkind

Die kleine, freche Aya wickelt alle um den Finger. Mit ihren Pippi Langstrumpf Söckchen weiß sie genau wie sie der Boss im Waisenhaus wird. Sogar Heimleitung und Personal tanzen nach Ayas Pfeife.

Als das junge Mädchen jedoch von zwei sonderbar ulkigen gestalten adoptiert wird, steht Aya vor der Herausforderung, sich als angehende Hexe in neuer Umgebung zurecht zu finden.


Ayas neue Eltern sind irgendwie eigenartig

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©Studio Ghibli

Kryptische Erzählung

Die Geschichte beginnt zielgerichtet und lässt schnell den Schluss zu, dass später ein gewisses Geheimnis gelüftet wird. Auch deshalb zeigt sich die Handlung lange zeit sehr kryptisch. Einerseits sorgt das für Spannung. Andererseits hält der Film den Zuschauer (zu) lange hin.

Schlimmer noch: Essententielle Fragen vieler Zuschauer, so viel sei verraten, werden am Ende unbeantwortet bleiben. Das offene Ende sorgte in sozialen Medien für Zündstoff, wie aus diversen Foren hervorgeht.

“Aya und die Hexe” wirft viele Fragen auf ohne Antworten zu liefern. Der Film macht so den Eindruck, als diene das gezeigte einfach nur dazu, irgendetwas zu zeigen. Waren der hohe Druck und die Belastungsprobe für Gorō Miyazaki möglicherweise zu viel für den Regisseur?


Die Geschichte um das kleine Mädchen Aya wirkt nicht zielführend und landet beinahe im Nichts. Aufkommende Fragen werden auch bis zum Ende nicht befriedigend aufgelöst.

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©Studio Ghibli, Quelle: https://thefilmstage.com/tag/earwig-and-the-witch/

Fazit - Eine Medaille mit zwei Seiten

“Aya und die Hexe” ist Studio Ghiblis Vorstoß, in der dreidimensionalen Computer-Welt neu aufzukeimen, nachdem über die vergangenen Jahre immer wieder über ein mögliches Ende der “Traumfabrik mit Tradition” berichtet wurde.[6] Doch vergessen wurde womöglich, dass dieses Vorhaben große Tücken birgt. Es ist eine Medaille mit zwei Seiten. CGI-Animation ist zwar zeitgemäß, spricht womöglich eine neue Generation an, doch ist es auch gerade die Form der Animation, die ohne wirkliche Substanz, schnell billig produziert wirkt.

Ghibli’s erster offizieller Film der nächsten Generation, lässt gerade deshalb verwirrt und ernüchtert zurück. Fans würden es Gorō Miyazaki und dem Studio sicher gönnen, dass der Transport von klassischem Zeichentrick und damit nicht zuletzt des Ghibli-Vermächtnisses in ein neues Zeitalter der Animationsfilme gelingt.

Wenn aber trotz Wohlwollen nur ein ganz guter Film mit Tendenz zum geht so übrig bleibt, der zudem noch technisch enorm angestaubt wirkt und an seiner schlecht auserzählten Handlung krankt, fällt es schwer frohen Mutes in die Zukunft des Studios zu blicken.

Wie es besser funktioniert zeigten bereits zweimal “Studio Ponoc”, denen als kollektiv bestehend aus ehemaligen Ghibli-Mitarbeitern rund um Yoshiaki Nishimura mit “Mary und die Blume der Hexen” und der Kurzfilmsammlung “Bescheidene Helden” wunderbare Werke gelangen, welche zeigten, dass die “Nachfolgegeneration-Ghibli” liefern kann.

“Aya und die Hexe” mit seiner Geschichte ohne Ziel, konfus und unbeeindruckend, wirkt (leider) wie der verzweifelte Versuch in der Welt der CGI-Animationsfilme mitzumischen, krankt dabei vor allem am links liegen lassen von technischen Möglichkeiten, als auch an der unbefriedigenden, eigentlich sinnigen Handlung, die zu viel verspricht.

Vielleicht ein Weckruf für Gorō und das Studio selbst, sich an den heißen Kohlen der CGI-Animation nicht die Finger zu verbrennen. Denn mit diesen müssen sie zeichnen!


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©Studio Ghibli, Quelle: https://wallpaperaccess.com/studio-ghibli-characters

Was haltet Ihr von Studio Ghiblis Versuch, die 3D-CGI-Animationswelt aufzumischen? Teilt eure Gedanken zu „Aya und die Hexe“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und Totoro sicher auch.


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “Aya und die Hexe”

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©LEONINE Studios

Free Guy (2021)

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©20th Century Fox
  • 8.5/10
    derofa Durchschnittswertung - 8.5/10
8.5/10

Ausgezeichnet

Mit “Free Guy” landete nach einigen Verschiebungen am 12. August 2021 zweifelsohne ein ziemlich verrückter Film in den deutschen Kinos.

Stranger Things” Produzent Shawn Levy führte Regie, während “Deadpool”-Darsteller Ryan Reynolds in die Hauptrolle des “Guy” schlüpfte.

Was es mit “Free Guy” sonderbares auf sich hat und warum sich ein Blick auf den unkonventionellen Film definitiv lohnt, verraten wir in unserer Kritik.

Genre: Science-Fiction, Action, Komödie

Originaltitel:  Free Guy

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: 20th Century Studios | Berlanti Productions, 21 Laps Entertainment, Maximum Effort, Lit Entertainment Group, TSG Entertainment

Regie: Shawn Levy

Drehbuch: Matt Lieberman, Zak Penn

Produktion: Ryan Reynolds, Shawn Levy, Sarah Schechter, Greg Berlanti, Adam Kolbrenner

Musik: Christophe Beck

Länge: ca. 115 Minuten

Altersfreigabe: FSK 12

Veröffentlichung: 12. August 2021 (Kinostart DE)

Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Free_Guy | https://en.wikipedia.org/wiki/Free_Guy | Kinostart DE: https://www.filmstarts.de/kritiken/251824.html

Wertung:   

Autor: Jannik

Verfasst am: 11.12.2021

Lesezeit: ca. 3 Minuten (Direkt zum Fazit)

Der Stoff aus dem die Blacklist ist

Mit “Free Guy” erschien im Jahr 2021 ein Film der Marke - eher ungewöhnlich.

Shawn Levy’s Science-Ficition-Action-Kracher mit humorvollem Einschlag versetzt den naiven NPC (Non Player Character), mit dem schlichten wie treffenden Namen “Guy” (Ryan Reynolds), Tag ein Tag aus ausgerechnet in die absurd-skurril anmutende Spielwelt namens “Free City”.

Und diese Prämisse, so viel sei vorab verraten, ist bereits das herausragende Merkmal, denn die wahrlich außergewöhnliche Komponente ist das Szenario selbst.

Das ist wohl auch der Grund warum der Stoff bereits im Jahr 2016, einige Jahre vor der eigentlichen Verwirklichung, auf der “Black List” landete, welche die vielversprechensten jedoch nicht verfilmten Drehbücher des Jahres kommuliert.[1][2]


Sichtlich Spaß beim Dreh. “Thor”-Regisseur Taika Waititi schlüpft in die Rolle des Antagonisten “Antwan”. Regisseur Shawn Levy (“Stranger Things”) scheint das zu gefallen.

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©The Walt Disney Company Germany GmbH

Naiver Guy in Free City - Wie “GTA” auf Speed

In der chaotischen aber dennoch stets vorprogrammierten Spielwelt von “Free City” scheint alles möglich. Das Open-World-Spiel des fiktiven Studios “Soonami” ist ein Riesenerfolg und vereint zahlreiche Gamer.

Während sich das öde Leben vom “Nichtspielercharakter” Guy unter dem Motto “Haben Sie keinen guten, haben sie einen großartigen Tag” in einer Endlosschleife wiederholt, herrscht in der Spielwelt das kontrollierte Chaos. Gepfeffert durch die Luft fliegende Fahrzeuge scheinen Naturgesetz, Schusswaffengebrauch ist absolute Bürgerpflicht - mindestens für Brillenträger - und was nicht hoffnungslos zerberstet, hat keinen guten, sondern einen  großartigen Tag erwischt. Free City ist geradezu wie “GTA” auf Speed.

Doch als Guy einer anziehenden Spielerin begegnet, fällt damit ein Dominostein, der nicht nur seine Persönlichkeit weckt, sondern über Videospielgrenzen hinaus berührt.


Free Guy in Free City

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©20th Century Fox, Quelle: https://www.filmstarts.de/nachrichten/18537866.html

Die Lockerheit in Person

In Persona von Ryan Reynolds spielt ein Schauspieler den Löwenanteil, der in Hollywood-Produktionen bereits ähnliche Rollen bekleidete. Den verrückten aber stets charmanten Spaßvogel kann er. Und so sorgt er mit seinem typisch losgelösten aufspielen auch dafür, dass sich “Free Guy” von Beginn an regelrecht aus seiner Zwangsjacke der Entwicklervorgaben des fiktiven Studios “Soonami” befreit.

Er charakterisiert einen Hauch Retter, einen Hauch Superhelden, körperlich abgehoben aber charakterlich stets auf dem Boden - und nahbar. Auch eine Prise “Deadpool” - nur als NPC “Guy” naiver und braver. Trotzdem mit verdächtig ähnlichem Humor.


Den “Deadpool”-Vergleich hatten wohl selbst die Produzenten erwartet. In einer Trailer-Reaktion auf seinem Youtube-Kanal, nahm Ryan Reynolds als Deadpool mit Taika Waititi als Korg im Schlepptau, seinen neuen Charakter “Free Guy” aufs Korn.

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©20th Century Fox, Quelle: https://gamerant.com/ryan-reynolds-deadpool-cameo-free-guy/

Total verrückt

Alleine dass jemand die Idee von “Free Guy” angefasst hat ist außergewöhnlich. Die Umsetzung erfordert viel Mut und Vorstellungsvermögen.

Digitalisierung, Gamingkultur, Gamerjargon, nicht zu überdreht, nicht zu abgehoben. Eine Schippe moderne Spieldesigns kritisieren und verpöhnte Cashgrab-Kniffe, falsche Versprechngen und Bitch-Moves der Gaming-Industrie anprangern.

Während “Free Guy” immer humorvoller und im Storytelling dichter wird, erhält beiläufig sogar eine romantische Note Einzug.

Ernste Szenen - immer wieder mit Humor aufgebrochen, “Deadpool” und die “Guardians of the Galaxy” lassen grüßen. Wir beginnen mitzufiebern.


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©20th Century Fox, Quelle: https://tenor.com/view/free-guy-ryan-reynolds-excited-lightsaber-lightsaber-fight-gif-23223122

Wo Licht, da auch Schatten

Perfekt ist nichts - nicht im echten Leben und auch nicht im Videospiel.

Die größte Schwäche von “Free Guy” ist wohl, dass es gerade bei dem Gehalt an verrücktem Chaos, noch mehr actionreiche Momente unter dem Motto: “Nichts ist zu verrückt” hätte geben müssen. So zeigt sich die 20th Century Fox-Produktion unerwartet oft als klassisches Actionkino, wenn auch in modernem Gewandt.


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©20th Century Fox, Quelle: https://tenor.com/view/freeguy-ryan-reynolds-guy-gif-22819910

Fazit - Wenn die KI streikt, geschieht wundersames

“Free Guy” ist ein verrückter Film.

Shawn Levys kontrollierter, inhatlich solide durchgefütterter und dennoch explosiver “Free Guy” hat es uns durchaus angetan.

Was wenn die KI streikt? Was wenn Einsen und Nullen mehr sind als Technik und Programm? Ryan Reynolds ist “Free Guy” und stellt mit der Spielwelt auch die (fiktive) echte auf den Kopf.

Viel Humor, auch mal gesellschaftskritisch, mit Cameo-Auftritten, Popkulturellen Referenzen und Anspielungen, mit den richtigen Schauspielern und Produzenten. Es scheint als gäbe man sich die Klinke in die Hand.

“Free Guy” ist irgendwie wie Feuerwerk im Kopf. Das alles sogar mit einer klitzekleinen Botschaft: Videospielmomente sind real, weil man sie erlebt. Lasst uns also keinen guten, sondern einen großartigen Tag haben - mit “Free Guy”.


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©20th Century Fox, Quelle: https://tenor.com/view/boom-antoine-taika-waititi-free-guy-kaboom-gif-22054154

Was haltet Ihr von der unbeugsamen KI und dem Chaos das sie hinterlässt? Teilt eure Gedanken zu „Free Guy“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und Guy sicher auch.


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “Free Guy”

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©20th Century Fox

The Empty Man (2020)

  • 7/10
    derofa Durchschnittswertung - 7/10
7/10

Sehenswert

“The Empty Man” ist ein Horrorthriller von David Prior aus dem Jahr 2020.

Ursprünglich wurde die Geschichte zu “The Empty Man” 2014 von Cullen Bunn in einer Graphic-Novel-Reihe veröffentlich. Im Jahr 2017 sicherte sich 20th Century Fox die Rechte an der Graphic-Novel-Reihe.

Der Kinostart in Deutschland sollte am 6. August 2020 erfolgen. In den USA kam es zu Startschwierigkeiten den Film in die Kinos zu bringen. Ursache hierfür war die COVID-19-Pandemie. Daraufhin wurde der US-Starttermin auf den 23. Oktober 2020 gelegt.[1]

Das Übernatürliche ist stets in “The Empty Man” vorhanden. Was wir in der Redaktion von dem Horrorfilm mit dem paranormalen halten, verraten wir euch in unserer Kritik.

Genre: Horror, Thriller

Originaltitel: The Empty Man

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: 20th Century Fox | Disney

Regie: David Prior

Produktion: Stephen Christy, Ross Ritchie

Musik: Christopher Young, Brian Williams

Länge: 137 Minuten

Altersfreigabe: FSK 16

Kinostart: 06.08.2020 (Deutschland)

Wertung:   

Autor: Melissa

Verfasst am: 30.08.2021

Lesezeit: ca. 4 Minuten (Direkt zum Fazit)

1, 2, 3 - der Empty Man kommt vorbei

Nachdem die ersten Minuten über den Bildschirm gelaufen sind, versetzt es uns direkt an einen neuen Schauplatz mit neuen Protagonisten. Eine junge Frau wird vermisst. Der ehemalige Polizist James Lasombra (James Badge Dale) wird von einer alten Freundin gebeten, ihr bei der Suche nach ihrer vermissten Tochter Amanda zu helfen.

James ist schon länger nicht mehr im öffentlichen Dienst, kann seiner alten Freundin jedoch die Bitte nicht abschlagen. Der ehemalige Polizist begibt sich auf die Suche nach der verschwundenen Tochter.

Im Laufe seiner Ermittlungen erfährt er, dass Amanda sich kurz vor ihrem verschwinden um Mitternacht mit ihren Freunden auf einer Brücke getroffen habe, um den “Empty Man” zu beschwören. Die Beschwörung sollte eine Mutprobe sein - die Jugendlichen ahnen nicht das hinter der Legende vom “Empty Man” doch viel mehr steckt als gedacht. James glaubt nicht an das Übernatürliche, stellt jedoch schnell fest, dass es kurz nach der Beschwörung  zu mehreren unnatürlichen Todesfällen in der Stadt gekommen ist. An den Tatorten findet sich stets dieselbe Botschaft: „The Empty Man made me do it.“


An mehreren Tatorten findet sich ein und dieselbe Botschaft.

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©Disney

Der Supranaturalismus

Verschlungen im Streifen des Horrors, verbindet “The Empty Man” Okkultismus und das Paranormale.

Die Bausteine der übernatürlichen Handlung werden gut aneinander gelegt. Spannungsvoll und inquisitiv werden wir direkt in den ersten Szenen in die Berge geführt, wo wir zwei wandernde Pärchen kennenlernen sollen. Das dieser Trip nicht schön enden wird, ist voraus zu ahnen. Bereits nach einer kurzen Laufzeit fühlt es sich verstörend an der Handlung weiter zu folgen.

Wir empfinden Grusel und Furcht vor dem Unbekannten. Das was wir nicht kennen und nicht sehen können, bereitet der menschlichen Psyche Angst und Schrecken.

Beim Start macht “The Empty Man” alles richtig. Die Schockmomente wurden gezielt und passend gewählt, sodass es nicht den Anschein erweckt, die Horrorszenen wurden plump aneinander gereiht.


Hier entdecken die Wanderer in einer Höhle etwas furchteinflößendes.

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©Disney

Schlangenpfad der Höhen und Tiefen

Auch wenn der Film anfangs grandios begonnen hat, verliert sich die Handlung ein wenig im Strang des Chaos
wieder- es folgen nicht rationale Handlungen.

Letztendlich konnten wir die fehlenden Puzzleteile fast Stück für Stück zusammen fügen. Am Ende fehlen uns dennoch die letzten Teile. Die Story führt uns nämlich ins Dunkle. Ab der Hälfte der Geschichte bemerken wir schlussendlich, dass wir weiterhin viele offene Fragen haben.

Es wird ausgesprochen konfus und wir fragen uns kontinuierlich - wohin soll uns die Handlung nun führen? Wir müssen fast bis zum Schluss abwarten, bis die Erzählung wieder etwas Fahrt aufnimmt. Wenn wir die Spannungskurve bewerten müssten, dann würden wir sie wie einen Schlangenpfad auf hohen Bergen beschreiben. Es gibt Höhen und Tiefen - zum Finale hin sind wir am Ziel angelangt und dieses scheint der Berggipfel zu sein.


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©Disney

Fazit - Horrorstreifen mit Stärke für mehr

„The Empty Man“ hat sehr viel Potenzial verschossen, was wir zu tiefst schade finden. Die Handlung hätte uns von der ersten Szene an bis zum Schluss am Stück mitreisen sollen - dass wir uns verloren haben, ab einem Punkt der Geschichte ist leider nicht wegzudenken. Was können wir nun mitnehmen? Konnte der Film uns denn dennoch überzeugen? JA!

Auch wenn wir zur Mitte hin holprig unterwegs waren und der Weg steinig war, konnte das Finale dies voll und ganz kompensieren und uns im gesamten einen mehr als durchschnittlichen Horrorstreifen bieten, den wir weiterhin empfehlen möchten und hoffen euch mit diesem “Geheimtipp” eine neue Perle vorstellen zu können. Für uns erhält der Film dennoch nur 7/10 Punkte - aufgrund der genannten zähen Stelle, welche sich fast gummihaft an unsere Sohle heftet, während wir unseren abentuerlichen Weg des Horrors bestreiten. Im Endeffekt wird es für Cineasten des Gruselgenres nicht ganz für eine Horror-Bombe reichen - eine mega Explosion fehlt, jedoch zeigt uns der Film wie man neues mit altbekannten verbinden kann. Wie sagt man so schön “Never change a running system”. Warum etwas ändern, was meistens sehr gut funktioniert?

Also seid vorsichtig wenn ihr auf einer einsamen Brücke steht und ihr das Gefühl habt hinter euch lauert der “Empty Man”, denn er könnte euch als nächstes im Visier haben - fliehen ist dann ausweglos.


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©Disney

Was haltet Ihr von dem Horrorthriller? Teilt eure Gedanken zu „The Empty Man“ mit uns in der Kommentarsektion! Wir würden uns freuen. Und denkt immer dran, der Empty Man findet dich.


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu “The Empty Man”.

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©Disney|20th Century Fox

Fear Street Trilogie (2021)

  • 7/10
    derofa Durchschnittswertung - 7/10
7/10

Sehenswert

Die Filmtrilogie “Fear Street” basiert auf den gleichnamigen Jugendbüchern von R.L.Stine und erzählt eine Teenie-Horrorgeschichte.

Was es mit den Filmen auf sich hat, erzählen wir euch in unseren Kritiken auf derofa.de.

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Genre: Horror

Originaltitel: Fear Street Part One | Fear Street Part Two | Fear Street Part Three

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: 20th Century Fox, Chernin Entertainment

Regie: Leigh Janiak

Produktion: Peter Chernin, Jenno Topping, David Ready

Musik: Marcus Trumpp, Marco Beltrami (Part One), Brandon Roberts (u.a. Part Two), Anna Dubruch (u.a. Part Three)

Länge: Part One: 107 Minuten |Part Two: 110 Minuten | Part Three: 114 Minuten

Altersfreigabe: FSK 18

Kinostart: keiner

Universum: Fear Street

Die Filmtrilogie

Bald steht uns erneut die gruseligste Zeit des Jahres bevor - Halloween! Passend dazu möchten wir euch zugleich drei neue Horrorfilme vorstellen und euch schon jetzt etwas Halloween-Flair zu kommen lassen.

Zunächst jedoch, möchten wir euch einige Hintergrundinformationen zu der Trilogie erzählen.

Am 2.Juli 2021 veröffentlichte die Streaming-Plattform Netflix die erste Geschichte “Fear Street - Teil 1: 1994” einer  Gruselromanverfilmung. In wöchentlichen Abständen brachte Netflix seine Nachfolger “Fear Street - Teil 2: 1978” und “Fear Street - Teil 3: 1666” auf ihren Streaming-Dienst heraus.

Die Geschichten der Filme basieren auf den Horrorromanen des Autors  R.L. Stine. Vielleicht kommt euch der Name des Autors etwas bekannt? Habt ihr früher mal Horrorromane gelesen? - denn R.L. Stine ist der Autor der bekannten Kindergruselromane  “Gänsehaut” aus dem Jahre 1992. Schon damals verfasste Stine insgesamt 100 Romane dieser Reihe. Bei “Fear Street” wurden immerhin bisher 51 Bücher zu Blatt gebracht.[1]

Die Regisseurin Leigh Janiak erklärte in einem Interview, sie versuche mittels dieser Gruselgeschichten ein “MCU des Horrors” aufzubauen.[2]


Kritik “Fear Street - Teil 1: 1994” (2021)


Wertung:   

Autor: Melissa

Verfasst am: 13.10.2021


Kleinstadt-Rivalitäten und gespenstische Ereignisse

Es versetzt uns in das Jahr 1994 in eine Kleinstadt der USA namens Shadyside. Seit Jahrzehnten kommt es zu unerklärlichen Mordfällen in Shadyside, in dem selbst die Polizei ratlos ist.

Immer wieder kommt es zu einer weiteren Mordserie. Die Stadt wird für ihre hohe Verbrecherkriminalität nicht sehr hoch angesehen, im Vergleich zu der Nachbarstadt Sunnyvale. Dort leben die Menschen in Frieden und Reichtum, denn in Sunnyvale haben die Bürger einen hohen Lebensstandart. Es kommt häufig zu Auseinandersetzungen zwischen Shadyside- und Sunnyvale-Bewohnern.

Die Story hinter “Fear Street” startet spannend und die Hauptprotagonisten werden uns direkt vorgestellt. Zum einen gibt es Deena (Kiana Madeira) die aus Shadyside kommt und auf der anderen Seite der Wohlhabenden ihre Ex-Freundin Sam (Olivia Scott-Welch). Die zwei jungen Frauen haben eine Vergangenheit zusammen, jedoch versucht Sam diese strickt vor der Öffentlichkeit zu verbergen.

Während wir den Liebeschaos der beiden verfolgen kommt es bereits zum ersten (weiteren) Mord in einem Einkaufszentrum. Unerklärliche Ereignisse tun sich daraufhin auf und die beiden verliebten und ihre Freunde versuchen nun alles, um dem Schrecken in Shadyside ein Ende zu setzen. Wir möchten euch nicht zu viel vorweg nehmen und lassen euch jetzt im dunkeln stehen.


Der maskierte Killer von Shadyside.

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©Netflix

Rasanter Handlungsstrang mit überzeugenden Darstellern

Ab der ersten Minute zieht uns die Geschichte in ihren Bann. Es werden uns häppchenweise mehr Informationen zugeworfen und wir fühlen uns wie erstarrt, denn die schaurigen Gestalten haben es in sich.

Zugegeben, die Handlung ist recht plump und einfach gestrickt. Jedoch bietet sie im Verlauf durchaus unerwartete Twists und einen Hauch von “Erfrischung” nach dem wir uns in Horrorfilmen immer sehr sehnen. Vieles haben wir schon gesehen und Horrorveteranen erkennen die Gruselmomente bevor sie erscheinen. “Fear Street - Teil 1” gibt uns dann doch etwas mehr Gruselflair und das nicht ohne. Die Schockmomente und das Aufeinandertreffen mit dem Killer sind brutal und erbarmungslos. Keines der Opfer wird verschont. “Fear Street” präsentiert sich somit nicht als Jugendhorrorfilm sondern will ganz vorne bei den Großen mitspielen. Dies ist umso faszinierender, da die Handlung eigentlich für Jugendliche geschrieben wurde, jedoch die Verfilmung eher weniger für das junge Publikum gemacht ist.

Schauspielerisch zeigt uns der Horrorfilm durchaus eine gute Leistung. Die jungen Darsteller machen ihre Arbeit ausgezeichnet und überzeugend.

Mit dem ersten Start in die schaurige Handlung macht “Fear Street - Teil 1: 1994” alles richtig.


Gemeinsamen machen sich die Freunde auf den Weg in den Wald von Shadyside und entdecken dort einen erschreckenden Fund.

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©Netflix

Fazit - Endlich wieder was zum gruseln

Wir wollen nicht lange um den heißen Brei reden und kommen direkt zum Punkt. Der erste Teil der Trilogie hat uns mit seiner gruseligen Atmosphäre, seinen diversen Horrorklischees, den authentischen Darstellern und den abscheulichen Wesen eine spannungsgeladene Fahrt durch all unsere Ängste gezeigt.

Auch wenn die Handlung auf uns manchmal etwas derb wirkt und wir es hier mit einem Teenie-Horrorfilm zu tun haben, kann “Fear Street” durchaus im See der Horrorkünste schwimmen. Die Story erinnert uns immer mal wieder an Filme wie “Scream” (1996) oder an “Freitag der 13.” (1980) mit unserem maskieren Jason. “Fear Street” ist schon fast eine Hommage an alte Horrorklassiker, weshalb es jeden Horrorliebhaber beim anschauen auch mal warm uns Herz werden kann.

Man sollte den Film auf gar keinen Fall unterschätzen, auch wenn die Story aus einem Jugendroman stammt. R.L. Stines hat schon damals spannende und furchteinflößende Geschichten geschrieben die unter die Haut gingen. Das Horrorfanherz kann auch hier nicht viel meckern und kommt mit der Handlung und Co. durchaus auf seine Kosten.

Ob uns die Nachfolger genauso gut gefallen haben, zeigen wir euch in unseren weiteren Kritiken. Viel Spaß beim gruseln!


Auf der Flucht vor dem Serienkiller.

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©Netflix

Offizieller US-Trailer zu “Fear Street - Teil 1: 1994”

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©Netflix

Space Jam (1996)

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©Warner Bros. Entertainment
  • 6.5/10
    derofa Durchschnittswertung - 6.5/10
6.5/10

Jannik meint - Ganz gut

“Space Jam” ist ganz sicher für viele Kassettenkinder ikonischer 90er-Jahre Kult und Kindheitsfilm.

Michael Jordan, Basketballprofi und einer der größten Sportler aller Zeiten, nahm sich im Mix aus Warner Bros. “Looney Tunes” Cartoon-Elementen und Realfilm ein wenig selbsironisch auf die Schippe und schlüpfte in die Rolle seines Lebens.

Was damals als kleiner Spross noch wie ein urkomisches Epos aus Trick- und Realfilm auf mich wirkte, was die Grenzen des machbaren verschwimmen ließ, ist heute nicht mehr ganz so einnehmend und faszinierend wie früher und lässt mich als Erwachsener eher ernüchtert zurück. Und das hat vermutlich mehrere Gründe.

Insbesondere die seichte Story, die zwar mit ihrer ulkigen Prämisse Körbe landen kann aber eben auf das absolut Nötigste herunter gebrochen wurde, verschenkt doch deutlich Scorer-Punkte.

Als sensationslustige Außerirdische auf der Suche nach einer neuen Attraktion für ihren Vergnügungspark sind, stoßen sie auf einige vielversprechende Warner Bros. Zeichentrickfiguren.

Erstmal den Jäger-Trupp losgeschickt und auf der Erde angekommen, wollen sich die “Looney Tunes” nicht so einfach geschlagen geben. Aufgrund der geringen Größe der Gegner schlägt Schlitzohr Bugs Bunny ein Basketballspiel vor, was darüber entscheiden soll, ob die bunten Charaktere rund um Bugs, Daffy Duck, Tweety und Co. wirklich zum neuen Spaßobjekt der Aliens werden müssen.

Doch die Rechnung hat der freche Hase ohne die speziellen Fähigkeiten der käferähnlichen Aliens gemacht, welche kurzerhand die Talente einer Handvoll realer Basketball-Helden der 90er aussaugen, um deren Fähigkeiten für sich zu nutzen.

So versuchen die “Looney Tunes” ein Team zusammenzustellen und rekrutieren schließlich niemand geringeren als Sport-Ikone Michael Jordan für das Team “Tune Squad”.

Leider geht es also in der Geschichte von “Space Jam” seicht und kindgerecht nicht wirklich um etwas weltbewegendes, wie etwa um die heroische Aufgabe eine Alieninvasion für den Weltfrieden abzuschmettern. Viel mehr ist das Ziel die aufgesaugten Talente wieder freizusetzen und die “Looney Tunes” vor der Rolle der Bespaßer im kosmischen Freizeitpark zu bewahren. Es kommt sehr schnell zum Entscheidungsspiel, was dann letzten Endes optisch zwar cool umgesetzt wurde aber deutlich spannender und Wendungsreicher hätte ausfallen können. Und das gilt für den gesamten Handlungsbogen der Geschichte.

Die Mixtur aus Real- und Zeichentrickelementen, die heute ausgestorben scheint, fand übrigens bereits früher in einigen anderen Filmen wie “Marry Poppins” (1964), “Elliot, das Schmunzelmonster” (1977), oder “Falsches Spiel mit Roger Rabbit” (1988) Anwendung.[1] Die wirklich größte Stärke von “Space Jam” ist eben diese Symbiose der Welten, auch wenn sie fast zu selten wirklich aus dem Vollen schöpft. Und auch wenn sie aus heutiger Sicht computertechnisch natürlich angestaubt wirkt, verliert diese Verbindung nicht ihren Spaßfaktor und wirkt nie fehl am Platz. Das sorgt dafür, dass “Space Jam” als kurzweiliger Familienfilm ohne Anspruch die mit 90er-Vibes gespickten Körbe jedenfalls im Wohnzimmer landet.

Letztendlich erzielen die “Looney Tunes” angeführt vom GOAT Michael Jordan regelwidrige     Körbe in Form eines seichten Spaßfilms, mit einer sportlichen und lustigen gute Laune Aura.

Kommerziell gesehen konnte der von Werbespot-Regisseur Joe Pytka verantwortete Spaßfilm übrigens immerhin etwa das Doppelte seiner Produktionskosten wieder einspielen.[2]

Nachdem eine Fortsetzung eigentlich schon für 1997 geplant war, belebte Warner Bros. 25 Jahre später die Marke wieder und lies den Basketballer Lebron James die Nachfolge von Michael Jordan antreten.[3]

Wie sich der Nachfolger im Vergleich zum nostalgisch verklärten Erstling schlug, erfahrt Ihr demnächst in der Kritik zu “Space Jam: A New Legacy”. (16.08.2021)

Genre: Sport, Fantasy, Komödie

Originaltitel:  Space Jam

Produktionsland: USA

Produktionsfirma: Warner Bros. | Warner Bros. Feature Animation

Regie: Joe Pytka

Produktion: Joe Medjuck, Daniel Goldberg, Ivan Reitman

Musik: James Newton Howard

Länge: ca. 88 Minuten

Altersfreigabe: FSK 0

Universum: Space Jam

Nachfolger: Space Jam: A New Legacy (2021)

Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Space_Jam | https://en.wikipedia.org/wiki/Space_Jam

Beschreibung

“Space Jam“ ist ein US-amerikanischer Sportfilm von Warner Bros. aus dem Jahr 1996.

Die Mischung aus Real- und Zeichentrickfilm war die erste Produktion der “Warner Bros. Feature Animation” Studios.[4] Regie führte der vor allem für Werbespots bekannte Joe Pytka.[5]

Die Idee für “Space Jam” stammt ursprünglich aus zwei Super Bowl-Werbespots von Nike aus den Jahren 1992 und 1993 in denen bereits Bugs Bunny und Michael Jordan gemeinsam zu sehen waren.[6]

Während sich “Space Jam” hauptsächlich dem Genre des Sportfilms sowie Fantasyfilms zuordnen lässt, enthält er auch nicht unwesentliche Anteile an komödiantischen Elementen sowie Science-Fiction.

Von der Kritik wurde der Film gemischt aufgenommen. Vor allem die Verbindung von Real- und Animationsfilm wurde gelobt, während die seichte Story nicht überall Anklang fand.[7][8]

Mit “Space Jam: A  New Legacy” erschien im Jahre 2021 ein Sequel mit NBA Basketballprofi LeBron James in der Hauptrolle.

Handlung

Als Außerirdische nach einer neuen Attraktion für ihren Freizeitpark suchen, stoßen sie auf die “Looney Tunes” vom Planeten Erde.

Wenig begeistert vom Plan der Invasoren, schlägt Bugs Bunny aufgrund der geringen Größe der Aliens ein Basketballspiel zur Klärung vor. Doch das Schlitzohr hat die Rechnung ohne die besonderen Fähigkeiten der Außerirdischen gemacht, die kurzerhand die Talente von NBA-Profis einsaugen.

Die letzte Rettung scheint nur Basketball-Legende Michael Jordan, der von Bugs Bunny, Daffy Duck, Tweety, Schweinchen Dick und Co. für das alles entscheidende Spiel rekrutiert wird,  um so die Pläne der Gegner zu durchkreuzen.


Trailer

Der offizielle deutsche Trailer zu „Space Jam“

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©Warner Bros. Entertainment

Der offizielle Trailer zu “Space Jam” anlässlich der 4K-Blu-ray Veröffentlichung

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©Warner Bros. Entertainment

Bilder

Daffy Duck inspiziert Michael Jordan

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Die Aliens auf der Suche nach Sensation

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Die “Looney Tunes” treten in die “echte Welt”

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Jordan als Kapitän des “Tune Squad” neben dem zappeligen Stan (Wayne Eliot Knight)

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Michael Jordan trägt auch beim “Tune Squad” die legendäre Nummer 23

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